„Ignoranz, nicht ausreichendes historisches Wissen und viel persönlichen Widerwillens“, so antwortete Bronisław Komorowski auf die Äußerung des FBI-Direktors James Comey bezüglich der Mitverantwortung Polens für den Holocaust. Vorher sprach Ewa Kopacz, die Worte seien unakzeptabel – nicht nur für sie, sondern für jeden Polen.
„Die Worte, die ausgesprochen wurden, sind unakzeptabel nicht nur für mich, aber für jeden Polen. Denjenigen, die die historische Wahrheit nicht wahr darstellen können, will ich sagen, dass Polen kein Täter war, sondern ein Opfer des Zweiten Weltkriegs. (…)“, sagte Ewa Kopacz den Journalisten.
Außerdem erinnerte sie, auch das Außenministerium und der polnische Botschafter hätten schon darauf reagiert. Die Premierministerin werde darüber mit dem Außenministerium sprechen.
Die Äußerung des FBI-Direktors sei nicht nur beleidigend für die Erinnerung Polens, aber vor allem für die Polen, die den Juden während des Krieges geholfen haben. Dies sei auch beleidigend für Jan Karski, den Botschafter des Polnischen Untergrundstaates, den auch die Vereinigten Staaten posthum ausgezeichnet haben.
Solche Worte, auch wenn sie von einem Beamten aus einem mit Polen befreundeten Staat kamen, wie die USA, bräuchten einer Reaktion auf entsprechendem Niveau. Der Präsident ist der Meinung, die Aufforderung des Botschafters der Vereinigten Staaten nach Polen zu kommen, sei eine gute Reaktion Polens.
Die USA solle die Chance bekommen, selber einen Ausweg aus der Situation zu finden.
Es handelt sich um die Rede Comeys, die am 15. April in Holocaustmuseum in Washington gehalten wurde und später in „Washington Post“ veröffentlicht wurde. Comey sprach über die Wichtigkeit des Holocausts in der Geschichte der Menschheit. Jeder neue FBI-Beamte werde die Pflicht haben das Museum zu besuchen, um zu sehen, dass „gute Menschen halfen, Millionen zu ermorden“, indem sie sich der Naziideologie angeschlossen haben.
Der Holocaust habe gezeigt, dass die Menschen in der Lage sind, auf individuelle Moralität zu verzichten und sich zu allem überreden zu lassen, indem sie sich der Macht der Gruppe übergaben – dies sei laut Comey die grausamste Lektion des Holocaust. In Augen dieser Menschen seien die Mörder und Mittäter aus Deutschland, Polen, Ungarn und vielen anderen Ländern keine Täter. Sie überredeten sich selber dazu, und taten das, was richtig gewesen sei, das, was sie tun mussten.
Quelle: tvn24.pl