„Es besteht keine Gefahr bezüglich der Verteilung der Flüchtlinge in Polen. Die Zeit der Wahlen begünstigt jedoch nicht die Gespräche über dieses Thema“, sagt der Außenminister Grzegorz Schetyna.
Schetyna hat zugegeben, dass das Interesse der einzelnen Selbstverwaltungen an einer Annahme der Flüchtlinge, sehr unterschiedlich sei. „Einige sind offen und dafür, andere eher distanziert“.
„Das wichtigste ist, dass wir ein Prinzip der Freiwilligkeit gefunden haben und man den Ländern keine Vorgaben macht, wie viele Flüchtlinge man anzunehmen hat. Jetzt kann jedes Land selbst bestimmen, ob und auf welche Weise es den Flüchtlingen helfen will. So werden auch in Polen weiter Schritte vorgenommen, wir werden mit den Gemeinden verhandeln, die Flüchtlinge annehmen wollen“, sagte Schetyna.
Was jetzt notwendig sei, ist ein Gespräch über die Finanzierung der Annahme der Flüchtlinge durch die EU-Kommission.
„Es ist schwer während der Wahlzeit über dieses Thema sprechen, deshalb versuchen wir ein endgültiges Gespräch zu meiden. (…) Ich bin der Meinung, wir sollten nichts aufzwingen, distanziert bleiben, versuchen zu überzeugen und die Umstände präsentieren, anstatt Entschlüsse zu erpressen“, meint Schetyna.
Polen sei ein großes Land und die Flüchtlingszahl, zu der man sich verpflichtet hat sie anzunehmen, sei nicht groß – vor allem im Vergleich zu den 800 Tausend, die dieses Jahr noch Deutschland annehmen wird.
Was die Situation in Syrien angeht, so ist der Außenminister fest davon überzeugt, die Sicherheit Polens sei nicht gefährdet.
„Unser Platz in der europäischen Familie ist schlüsselhaft und unsere Stimme ist hörbar. Man kann nicht leugnen – es sind schwere Zeiten, denn die Situation in Syrien zeigt, dass wir mit Herausforderungen der freien Welt und internationalen Gemeinschaften zu tun haben, und das wir dieses Problem lösen müssen“, erklärte er.
Quelle: polskieradio.pl