Die polnische Regierung hat entschieden. Der Mindest- und Mindeststundenlohn werden erhöht.
Ab Januar müssen Arbeitnehmer in Polen mindestens 2100 Zloty brutto monatlich erhalten. Zuvor lag der Mindestlohn bei 2.000 Zloty. Angehoben wird auch der Mindeststundenlohn, der künftig 13,70 Zloty brutto betragen wird. Dementsprechend handelt es sich um eine Steigerung von rund 5%. Der polnische Mindestlohn wird 47,3% des prognostizierten Durchschnittslohns in der nationalen Wirtschaft darstellen.
Noch im Juni lag der Regierungsvorschlag bei 2.080 und 13,50 Zloty, später wurde er überarbeitet und noch höher festgesetzt.
Gewerkschaften pochten derweil auf 2.200 und Arbeitgeber auf 2.050 Zloty brutto monatlich. Beide Seiten konnten sich jedoch zum gemeinsamen Standpunkt nicht einigen und somit lag die Entscheidung beim Regierungskabinett, die Mindestsätze per Verordnung festzulegen.
Zurzeit liegt der gesetzliche Mindestlohn noch bei 2.000 Zloty (brutto). So viel bekommen laut dem Statistischen Hauptamt GUS 1,4 Mio. Arbeitnehmer monatlich überwiesen. Laut einer Auswertung von Eurostat belegt Polen im europäischen Vergleich unter 22 untersuchten Ländern den 14. Platz mit umgerechnet 453 Euro. Die Kluft zwischen der Spitzengruppe und Polen ist gewaltig, denn in Luxemburg müssen Arbeitnehmer beispielsweise mindestens 1.999 Euro verdienen.