Am Samstag gab es wieder einmal Demonstrationen in der Hauptstadt. Oppositionelle protestieren gegen die Regierung, Anhänger der Nationalen und Christlichen Bewegung protestierten wiederum gegen die Opposition, vor allem gegen KOD. Inzwischen streitet die ganze Polit-Szene über die Zahl der Demonstranten. Ein Ersatzthema?
Unter dem Motto: „Wir sind und bleiben in der EU“ marschierten Anhänger des Komitees zur Vereidigung der Demokratie (KOD) zusammen mit anderen Oppositionsparteien und Kreisen – darunter u.a. die Bürgerplattform (PO), Volkspartei (PSL) oder die Moderne (Nowoczesna). Zum Rednerpult traten u.a. Ryszard Petru, Grzegorz Schetyna, Władysław Kosiniak-Kamysz aber auch Mateusz Kijowski und der Ex-Präsident – Bronisław Komorowski.
Der Chef von Nowoczesna, Ryszard Petru appellierte erneut an die Premierministerin, sie solle die Entscheidung des Verfassungstribunals veröffentlichen. Der Politiker stichelte auch gegen die Regierung: Sie konnten die Macht an sich reißen und werden nicht leicht nachgeben! Das was uns verbindet ist Widerstand gegen Hassrede und Aneignung des Landes – fügte er hinzu.
Wir sind gegen nur eine Weltanschauung, gegen nur eine Religion, gegen nur einen Vorsitzenden. Wir werden die Demokratie verteidigen! – sagte Mateusz Kijowski von KOD.
Der ehemalige Präsident Komorowski unterstrich wiederum, dass ein gemeinsames Ziel die Demonstranten verbindet und zwar sei es die Verteidigung der Freiheit und Demokratie.
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Neben der Oppositions-Demo fand auch die Schumann-Parade und der Aufmarsch der Nationalen und Christlichen Bewegung statt. Die Teilnehmer der Schumann-Parade schlossen sich später den Prosteten der Opposition an.
Anhänger der Gegendemonstration marschierten unter dem Motto: „Habe Mut Polen“ und protestierten gegen die Diktatur der EU in Polen, die von der EU erzwungene Aufnahme von Flüchtlingen und gegen die Tätigkeit des Komitees zur Verteidigung der Demokratie (KOD). Ansprachen wurden von dem parteilosen Abgeordneten Robert Winnicki, Marian Kowalski (Stiftung Narodowcy RP) und Marcin Dybowski (Rosenkranzkreuzzug für das Vaterland) gehalten.
Während der Proteste begannen bereits erste Spekulationen um die Teilnehmerzahl. Laut verschiedenen Quellen sollen an der Oppositionsdemonstration zwischen 40.000 und 250.000 Menschen teilgenommen haben. Die Opposition spricht von der größten Demonstration seit Jahren und aus den Regierungskreisen hört man, dass die hohe Zahl der Demonstranten maßlos übertrieben sei. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte, da sich beide Seiten auf verschiedene Hochrechnungen und Rechnungsmethoden berufen. So gibt es mal wieder einen Grund zum Streit.
Quellen: Onet / Polskie Radio / Newsweek / Wprost
Video: x-news