„Cyberangriff auf das IT-System der PO (Platforma Obywatelska – Bürgerplattform). Die ausländische Einmischung in die Wahlen hat begonnen. Die Geheimdienste verweisen auf den Osten“, schrieb der polnische Premierminister Donald Tusk auf X. Was ist passiert? Laut eigenen Aussagen hat jemand versucht, die Kontrolle über die Computer der Parteimitarbeiter und Wahlhelfer zu übernehmen. „Die Angelegenheit ist ernst“, so der Minister für Digitalisierung, Krzysztof Gawkowski.
Am Mittwochnachmittag gab Premierminister Donald Tusk bekannt, dass es einen Cyberangriff auf das IT-System der Bürgerplattform gab. Er sagte aber nicht, wann genau der Angriff stattfand und ob er abgewehrt wurde.
Cyberangriff auf das System der Bürgerplattform
Laut Jan Grabiec, dem Leiter der Kanzlei des Premierministers, zielte der Angriff darauf ab, die Kontrolle über Computer von Parteimitarbeitern und Wahlhelfern zu übernehmen. Der Vorfall ereignete sich in den letzten Stunden vor der offiziellen Bekanntgabe. Unklar bleibt, ob der Angriff abgewehrt werden konnte und welche konkreten Systeme betroffen sind.
Die Webseite der Bürgerplattform und ihre Social-Media-Kanäle funktionieren weiterhin. Dennoch nehmen die Geheimdienste an, dass das eigentliche Ziel interne Systeme der Partei waren, die für den Wahlkampf genutzt werden.
Die Spur führt nach Osten
Laut Grabiec deuten Analysen von Cybersicherheitsbehörden darauf hin, dass der Angriff von Geheimdiensten aus dem Osten ausging. Eine direkte Verbindung zu Russland oder Weißrussland wurde jedoch nicht bestätigt. Der genaue Ursprung des Angriffs wird weiterhin untersucht.
Keine Bestätigung eines Datendiebstahls
Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Daten gestohlen wurden. Die Angreifer versuchten, über ein Netzwerk in die Systeme der Bürgerplattform einzudringen. Dies betraf zwar Computer an verschiedenen Standorten, aber solche, die von zahlreichen Personen innerhalb der Parteistrukturen genutzt werden.
Nun werden alle betroffenen Systeme analysiert, um das genaue Ausmaß des Angriffs zu bestimmen. Nach ersten Erkenntnissen sind Dutzende von Standorten involviert.
Regierung versichert intensive Ermittlungen
Digitalisierungsminister Krzysztof Gawkowski betonte, dass die zuständigen Behörden intensiv an der Aufklärung des Falls arbeiten. „Die Angelegenheit ist ernst, und wir werden alle relevanten Informationen offenlegen“, versicherte er.
Die Ermittlungen dauern an, und es bleibt abzuwarten, ob konkrete Beweise für eine ausländische Einmischung gefunden werden.
Quelle: interia
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