Ende Juni sorgte das Thema mal wieder für Schlagzeilen. In Mamerki/Mauerwald fanden Förster einen alten Einstiegsschacht. Was befand sich unter der Betonplatte?
Zwischen 1940 und 1944 wurden auf 200 ha Wald bei Mamerki/Mauerwald 250 Anlagen von der Wehrmacht erbaut. 30 Stahlbunker sind bis heute erhalten und unter der Erde gibt es noch mehr zu erforschen. Vor einem Monat hat man in der Kleinstadt bei der polnisch-russischen Grenze einen neuen, noch nicht entdeckten Einstiegsschacht gefunden. Viele hofften dort das berühmte Bernsteinzimmer zu finden, das angeblich auf diesem Gebiet versteckt ist.
Internationales Spektakel
Das ganze Spektakel ist von einem riesigen Medienrummel begleitet worden. Fernsehteams aus der ganzen Welt kamen, um dabei zu sein. Sie wollten die ersten sein, die darüber berichten, falls das Bernsteinzimmer wirklich dort unter der Erde Jahre lang auf die Entdeckung wartete. Rund um die berüchtigte Platte, die den Einstiegsschacht bedeckte, bildete sich ein Kreis voll mit Kameras und Journalisten, die alles mitverfolgten.
Die Buche, die auf der Platte wuchs, wurde früh am morgen entfernt und kurz nach 10:00 Uhr war es endlich so weit. Der Baumstumpf galt als Garantiesiegel dafür, dass niemand in den vermuteten Tunnel einstieg. Die anwesenden Förster wechselten sich mit der Axt ab. Die Wurzeln der Buche waren sehr breit und hielten die Platte fest in der Erde. Nach langen Bemühungen war alles weg und endlich konnten die stärksten Männer die 100 kg schwere Platte anheben.
Alles umsonst?
Eine spezielle Kamera wurde anschließend in die Lücke eingeführt, um zu prüfen, ob keine Minen im Einstiegsschacht versteckt sind, die eine Gefahr darstellen könnten.
Zbigniew Marciniak hat die Spezialkamera bedient und war einer der ersten, der in den Schacht hineinsehen konnte. „In dem Moment können wir nicht feststellen, dass irgendwas dort drinnen ist. Der Einstiegsschacht ist ungefähr 140 cm tief. Wir haben durch die Kamera auch schon den Boden gesehen“, erzählte er im Video, das vom Polnischen Staatsforst (Lasy Państwowe) veröffentlicht wurde.
Hoffnung noch nicht verloren
Vier starke Männer schafften es die Platte wegzuziehen. Den Augen der Wissenschaftler und Journalisten erschien ein leerer Einstiegsschacht. Auf einer Seite war eine Leiter und der Boden war mit Erde verschüttet. Die Hoffnung das Bernsteinzimmer zu finden war damit weg. Die erste Enttäuschung war groß, aber als Adam Gełdon, einer der Förster in den offenen Schacht sprang und zu buddeln anfing, waren für einen kurzen Moment alle Blicke auf ihn gerichtet. Trotz vieler Bemühungen fand er nichts.
Hat es überhaupt Sinn weiter zu suchen? Bartłomiej Plebańczyk, Betreuer der Bunker in Mamerki hat die Hoffnung noch nicht verloren und versichert, dass er mit seinem Team weiter auf dem Gelände suchen wird. Schließlich wurden erst 100 km² von 200 ha erforscht.