Das nach langer Zeit gefundene frühe Werk von Jan Matejko wurde am Donnerstag für eine Rekordsumme versteigert. Der Erwerber bleibt anonym.
Der 8. Juni schrieb sich in die Geschichte des polnischen Kunstwerkhandels mit einem Rekord ein. Das verschollene Werk des berühmten Künstlers Jan Matejko, welches er mit zarten 23 Jahren gemalt hat, wurde für fast 3,7 Mio. zloty im Auktionshaus DESA Unicum versteigert. Somit hat der Meister den Rekord von Roman Opałka gebrochen. Vor zwei Jahren wurde eins seiner Werke für nur 2 Mio. zloty verkauft.
Der neue Besitzer des Werkes „Tötung Wapowskis während der Krönung Heinrich III“ bleibt anonym. Da auch Museen das Vorkaufsrecht erhalten haben, kann man nicht feststellen, ob es sich um eine private Person oder eine Institution handelt.
Das Werk des jungen Matejko stieß nach der Entstehung eher auf Kritik der damaligen Kunstkenner – vor allem der rechtsorientierten. Dabei zählt es zu den ersten Gemälden, in denen sich der Maler von den Einflüssen der Wienerschule gelöst hatte und eigene Form- und Farblösungen angewandt hat. „Tötung Wapowskis“ ist 101×132 cm groß und stellt eine Szene nach einem Kampf dar. Während der Krönungsfeierlichkeiten Heinrich III. kam es zu einem Streit zwischen zwei Adeligen, infolge dessen der Kastellan Andrzej Wapowski ums Leben kam. Die Augenzeugen tragen den Toten vor dem Antlitz des Königs und fordern die Bestrafung des Mörders. Damit übte Matejko vor allem an der Streitsucht des polnischen Adels Kritik aus.
Es wurde festgestellt, dass das Werk in der Krakauer Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste in Krakau und in der Nationalgalerie Zachęta präsentiert wurde, bevor es vom Fürsten Władysław Sanguszka für 800 Goldgulden gekauft wurde. Das Gemälde wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts das letzte Mal gesehen. Dann ging es verloren. 2012 gelang es dem Kunstwerk-Salon Connaisseur, es in Südamerika wiederzufinden.
Quelle: tvn24.pl