Malbork rückt in den Fokus: Unbezahlbares Kunstwerk kehrt in die Marienburg zurück

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Die Marienburg in Malbork, ohnehin ein weithin bekanntes Wahrzeichen, steht erneut im Zentrum der Aufmerksamkeit. Anlass ist die Rückkehr eines außergewöhnlichen mittelalterlichen Exponats, das nach fast 80 Jahren wieder an seinen ursprünglichen Standort gelangt. Es handelt sich um eine Skulptur aus dem 14. Jahrhundert, die als unbezahlbar gilt.

Bei den jüngsten deutsch-polnischen Regierungskonsultationen in Berlin rückte – neben sicherheitspolitischen Themen – vor allem die Ankündigung zur Rückgabe wertvoller Kulturgüter in den Vordergrund. Deutschland sagte die Restitution mittelalterlicher Ordensarchive sowie eines Fragments einer Skulptur aus der Marienburg zu. Dieser Schritt gilt als symbolische und lange erwartete Geste für beide Seiten.

Die Entscheidung ist das Ergebnis langjähriger Verhandlungen und wurde durch die Unterstützung der Regierungen beider Länder ermöglicht.

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Mittelalterliche Handschriften des Deutschen Ordens

Die zurückgegebenen Handschriften aus dem Archiv des Deutschen Ordens umfassen unter anderem Verträge zwischen dem Orden und den polnischen Königen. Während des Zweiten Weltkriegs gelangten sie in das Preußische Staatsarchiv. Polnische Bemühungen um ihre Rückführung reichen bis ins Jahr 1948 zurück.

Das älteste Dokument ist ein Schutzprivileg für den Deutschen Orden, ausgestellt 1215 von Papst Innozenz III. Das jüngste ist ein sicheres Geleit – ein „Brief aus Eisen“ – von König Kasimir IV. Andreas aus dem Jahr 1466 für den Hochmeister, der zu Friedensverhandlungen reiste.

Die Rückkehr des Kopfes von Jakobus dem Älteren

Besondere Bedeutung kommt der Rückführung des Kopfes der Skulptur des heiligen Jakobus des Älteren zu. Das Fragment stammt ausvon einer gotischen Figur um 1340, die an der Südwand der Marienkirche auf dem Hochschloss in Malbork stand.

Die Figur gehörte zu einer Galerie von Skulpturen; man brachte sie auf Konsolen an, und im Februar 1945 zerstörte die Rote Armee sie während des Artilleriebeschusses. Anschließend führte man den vom Rumpf getrennten Kopf illegal aus Polen aus und nahm ihn in die Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg auf.

Die Herkunft war stets bekannt – sowohl der Sammlungskatalog des Museums als auch Begleithefte anderer deutscher Museen, in denen das Objekt ausgestellt wurde, belegten den Zusammenhang. Im Museum der Marienburg befand sich bis heute der zugehörige Rumpf.

Die Rückgabe des Kopfes ermöglicht nun die Wiedervereinigung der Skulptur und ihre vollständige Präsentation im Inneren der Marienburg.

Bedeutung für die Kultur- und Geschichtsforschung

Das polnische Kulturministerium betont die historische und kulturelle Bedeutung der Rückgaben.

Die Restitution erfolgte im Rahmen einer breiteren Zusammenarbeit zur Rückführung während des Krieges entwendeter Kunstwerke. Deutsche Institutionen sind hierbei wichtige Partner und stärken so den kulturellen Dialog. 

Historiker gehen davon aus, dass der vollständige Rückfluss aller Kulturgüter noch viele Jahre dauern kann. Dennoch gelten die aktuellen Maßnahmen als entscheidend für die Bewahrung und Erforschung des gemeinsamen kulturellen Erbes.

Quelle: wp

Foto: pixabay / Facebook / @Zamek w Malborku

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