Polen steht vor einer historischen Chance, die seine wirtschaftliche Position auf der Weltkarte grundlegend verändern könnte. Experten vermuten, dass sich im Land riesige Kupfervorkommen befinden. Das potenzielle Vorkommen wird bereits mit dem Ölfund in Norwegen verglichen, der einst den Grundstein für den enormen Reichtum des skandinavischen Landes legte.
Wie aus einem Bericht der Unternehmensberatung EY hervorgeht, welchen das Portal “Energetyka24” zitiert, könnten die perspektivischen Kupferreserven in Polen bis zu 165 Millionen Tonnen betragen. Besonders bemerkenswert ist, dass rund 98 Millionen Tonnen davon in Tiefen liegen, in denen eine wirtschaftlich rentable Förderung möglich wäre.
Gigantische Kupfervorkommen. Hohe Steuern bremsen die Entwicklung
Der Bericht „2025 – Das Jahr des Durchbruchs in der Rohstoffpolitik Polens“, den EY im Auftrag und in Zusammenarbeit mit Lumina Metals und Electrum Group LLC erstellt hat, zeigt, dass Polen zu einem der größten Kupferproduzenten Europas werden könnte. Dies würde Milliardengewinne und Tausende neuer Arbeitsplätze mit sich bringen. Doch auf dem Weg dorthin stehen hohe Steuern sowie die Notwendigkeit massiver Investitionen.
Nach Angaben von “Energetyka24” könnten die polnischen Lagerstätten die größten Kupfervorkommen Europas seit den 1950er Jahren darstellen. Rund 98 Millionen Tonnen Kupfer liegen in geologischen Tiefen, die eine rentable Ausbeutung ermöglichen.
Dieses Potenzial hat bereits das Interesse von Investoren aus den USA und Kanada geweckt, die bisher rund 500 Millionen Zloty in geologische Erkundungen investiert haben. Sollten sich die Schätzungen bestätigen, könnte Polen künftig über eine Million Tonnen Kupfer pro Jahr fördern. Im Vergleich zu den derzeitigen 400.000 Tonnen wäre das ein enormer Sprung.
Wachsende Nachfrage stärkt Polens Chancen
Der weltweite Kupferbedarf könnte bis 2040 um 40% steigen. Das Metall spielt eine Schlüsselrolle in der Produktion von Windkraftanlagen, Solarpanels, Elektrofahrzeugen und auch in der Rüstungsindustrie. Bereits im Jahr 2021 entfielen 10,5% der globalen Kupferproduktion auf militärische Zwecke. Angesichts dieser Entwicklung hat Polen die Chance, zu einem entscheidenden Akteur auf dem Weltmarkt zu werden.
Trotz des gewaltigen Potenzials nutzt das Land seine Ressourcen bislang nicht ausreichend. Hauptgrund sind die hohen Steuerbelastungen. Der effektive Steuersatz (TETR) liegt bei 79%, was viele Investoren abschreckt. Zum Vergleich: In anderen Kupfer produzierenden Ländern beträgt der Satz zwischen 35 und 45%.
Das Finanzministerium hat jedoch bereits Reformen angekündigt, die eine Senkung der Steuerlast und damit den Start neuer Bergbauprojekte ermöglichen sollen.
Quelle: Businessinsider
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