Die Lage auf dem Kartoffelmarkt bleibt angespannt. Die Abnahmepreise sind nach wie vor unbefriedigend und decken die Produktionskosten nicht. Dennoch verzeichnet der Export polnischer Kartoffeln in diesem Jahr ein deutliches Plus. Doch wohin werden die Knollen tatsächlich exportiert?
Der Export polnischer Kartoffeln entwickelt sich weiterhin positiv, auch wenn die Importmenge insgesamt noch höher liegt. Im Jahr 2025 gelang es den Landwirten jedoch, so viele Kartoffeln wie noch nie ins Ausland zu verkaufen. Nur im Jahr 2021 wurde mit 95,09 Tausend Tonnen ein ähnlich hohes Ergebnis erreicht.
Zwischen Januar und Juli 2025 wurden Kartoffeln aus polnischen Betrieben in 30 Länder geliefert. Insgesamt belief sich die ausgeführte Menge auf 103,25 Tausend Tonnen. Dies ist ein Rekordwert im Vergleich zu den Vorjahren. Eine derart große Ausfuhr wurde seit 2004 nicht mehr registriert.
Angesichts der aktuellen Marktsituation ist dies ein bedeutendes Signal. Dennoch bleibt der Import weiterhin deutlich höher. Im selben Zeitraum wurden 165,16 Tausend Tonnen Kartoffeln nach Polen eingeführt. Die Lieferungen kamen aus 24 Ländern.
Wohin gehen die polnischen Kartoffeln?
Der wichtigste Abnehmer polnischer Kartoffeln in den ersten sieben Monaten des Jahres war die Ukraine, die insgesamt 56,90 Tausend Tonnen erhielt. Dort herrschte aufgrund ungünstiger Witterung und schlechter Ernten ein erheblicher Mangel an Ware. Allerdings erfolgte der Export dorthin hauptsächlich in den ersten Monaten des Jahres. Im Juli sank der Absatz deutlich und polnische Produzenten lieferten nur noch 318,6 Tonnen.
Mittlerweile laufen die Lieferungen in die Ukraine zwar wieder an, doch lässt sich derzeit schwer einschätzen, ob sie in einem Umfang stattfinden, welcher die Inlandsmarktlage spürbar beeinflussen kann. Viele polnische Betriebe melden reiche Ernten, während gleichzeitig die ukrainischen Bauern mit der Haupternte begonnen haben. Das könnte das Interesse an Importen senken und die Preise weiter drücken.
Auf dem zweiten Platz der größten Abnehmer liegt Rumänien, das 10,46 Tausend Tonnen polnischer Kartoffeln importierte, also deutlich weniger als die Ukraine. Den dritten Platz belegt Moldawien mit 9,85 Tausend Tonnen.
Darüber hinaus gingen Lieferungen an:
- Belarus – 6,50 Tsd. t
- Deutschland – 4,80 Tsd. t
- Italien – 4,36 Tsd. t
- Slowakei – 2,51 Tsd. t
- Lettland – 1,84 Tsd. t
- Spanien – 1,25 Tsd. t
- Großbritannien – 0,76 Tsd. t
Wie viel verdient Polen am Kartoffelexport?
Die von Januar bis Juli exportierten Kartoffeln brachten den polnischen Produzenten 147,97 Millionen Zloty ein. Im Vergleich dazu zahlte Polen im gleichen Zeitraum für importierte Kartoffeln wesentlich mehr, nämlich 267,83 Millionen Zloty.
Am meisten profitierte Polen vom Export in die Ukraine. Die dorthin gelieferten Waren hatten einen Wert von 73,78 Millionen Zloty. Rumänien gab für den Kauf polnischer Kartoffeln 14,73 Millionen Zloty aus, während der Export nach Moldawien 12,53 Millionen Zloty einbrachte.
Die vorliegenden Daten beziehen sich auf frische und gekühlte Kartoffeln (CN 0701), einschließlich Pflanzkartoffeln und Stärkekartoffeln.
Quelle: topagrar
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