Frankfurt am Main gehört zu den zentralen Knotenpunkten Deutschlands. Hier treffen sich Banken und Verlage, hier finden die größten Messen des Landes statt, und nur wenige Schritte entfernt erzählen Plätze und Kirchen von Kaiserkrönungen und frühen Parlamentstraditionen. Auf engem Raum liegen Orte der Reichsgeschichte, ein im 21. Jahrhundert rekonstruiertes Altstadtviertel und die moderne Zentrale der Europäischen Zentralbank, die in die Hallen der ehemaligen Großmarkthalle integriert wurde.
Historische Schichten: Von Königswahlen bis zu Parlamentsdebatten
Kaiserdom St. Bartholomäus
Genau genommen ist der Dom kein Bischofssitz – Frankfurt war nie Bischofsstadt. Doch nach der Goldenen Bulle von 1356 wurden hier die Könige gewählt, und von 1562 bis 1792 fanden im Dom zehn Kaiserkrönungen statt. Heute erinnern die Innenräume und die Aussichtsplattform des Turms an diese Epoche.
Römer und Römerberg
Seit 1405 dient das Rathaus „Römer“ der Stadtverwaltung. Auf dem Römerberg wurden Märkte, Feste und öffentliche Feiern abgehalten. Heute ist der Platz der klassische Ausgangspunkt für eine Erkundung der Altstadt.
Paulskirche
1848 tagte hier die erste gesamtdeutsche Nationalversammlung. Der Rundbau wurde zum Symbol für den Beginn einer demokratischen Verfassungs- und Parlamentsgeschichte in Deutschland.
Neue Altstadt
Zwischen Römer und Dom entstand von 2012 bis 2018 ein neues Altstadtquartier: historische Rekonstruktionen und moderne Gebäude in traditionellen Proportionen bilden hier ein lebendiges Ensemble. Frankfurt ist damit eines der wenigen Beispiele in Europa, wo ein verlorenes Stadtzentrum bewusst zurückgewonnen wurde.
Jahrhundert und neue ökonomische Rolle
Der Zweite Weltkrieg zerstörte große Teile der historischen Bausubstanz. In der Nachkriegszeit entstanden ganze Viertel nach neuen städtebaulichen Prinzipien, während einzelne bedeutende Gebäude wiederaufgebaut wurden.
Gegen Ende des Jahrhunderts hatte sich Frankfurt zur Finanzhauptstadt Deutschlands entwickelt. Mit der Eröffnung der neuen Zentrale der Europäischen Zentralbank im März 2015 im Ostend – verbunden mit der alten Großmarkthalle – erhielt diese Rolle ein weithin sichtbares Symbol.
Die Stadt heute: Museen, Aussichten, Viertel
Museumsufer
An beiden Ufern des Mains reihen sich Museen aneinander. Das Städel Museum am Schaumainkai gilt als Herzstück: von alten Meistern bis zu zeitgenössischer Kunst. Für intensive Kulturprogramme lohnt sich das zweitägige MuseumsuferTicket, das Zugang zu Dutzenden Häusern bietet.
Main Tower
Der Main Tower ist das einzige Hochhaus mit einer dauerhaft zugänglichen Aussichtsplattform. Ein Expresslift bringt Besucher in Sekundenschnelle auf 187 Meter Höhe – der Blick reicht vom historischen Zentrum bis zu den Start- und Landebahnen des Flughafens.
Alte Oper
Das im Krieg zerstörte Opernhaus wurde 1981 wieder eröffnet. Heute ist es ein Konzert- und Kongresszentrum mit dichtem Spielplan und Führungen durch das Gebäude.
Gärten und Parks
Der Palmengarten ist ein botanischer Garten mit Tropenhäusern, Themengärten und wechselnden Veranstaltungen – ein beliebter Ort, um zwischen Museumsbesuchen zur Ruhe zu kommen.
Märkte und Küche
Ein kulinarisches Panorama bietet die Kleinmarkthalle mit Dutzenden Ständen – von Gewürzen bis zu frisch zubereiteten Snacks. Für Apfelwein und die berühmte „Grüne Soße“ geht man am besten nach Sachsenhausen, etwa ins traditionelle Apfelweinlokal Wagner in der Schweizer Straße.
Frankfurt als Messestadt
Der Veranstaltungskalender ist prall gefüllt. Höhepunkt ist die Frankfurter Buchmesse im Oktober, die größte ihrer Art weltweit. Verlage, Autoren und Leser aus allen Kontinenten treffen sich auf dem Messegelände, das nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt liegt.
Mobilität für Besucher: Taxi, Bahn, U-Bahn, Carsharing, Mietwagen
Vom Flughafen in die Stadt
Frankfurt verfügt über zwei Bahnhöfe direkt am Flughafen: den Regionalbahnhof für S-Bahnen und Regionalzüge sowie den Fernbahnhof für den Fernverkehr (ICE/IC). Die Terminals sind über Übergänge, Shuttlebusse und die automatische SkyLine-Bahn miteinander verbunden.
Am schnellsten geht es ins Zentrum mit der S-Bahn: Die Linien S8 Richtung Offenbach Ost und S9 Richtung Hanau fahren in 10–15 Minuten bis zum Hauptbahnhof oder durch den Citytunnel. Zurück zum Flughafen nimmt man die Züge in Richtung Wiesbaden.
U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn
Das Netz der Stadt besteht aus drei Säulen: U-Bahn (Linien U1–U9), S-Bahn (mit zentralem Tunnel durch die Innenstadt) und Straßenbahn. Alle sind in den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) integriert. Für Einzelfahrten gibt es Tickets an Automaten oder in der RMV-App. Wer viel unterwegs ist, nutzt die Frankfurt Card, die Fahrten im Stadtgebiet und bis zum Flughafen einschließt und zusätzlich Ermäßigungen für Museen und Führungen bietet.
Taxi
Taxis stehen rund um die Uhr an allen Terminals und am Fernbahnhof. Man findet sie auf klar gekennzeichneten Flächen. Ein Ziel genügt – die Fahrer verlassen sich auf Navigationssysteme.
Carsharing
Sowohl im Zentrum als auch am Flughafen gibt es freie und stationsgebundene Angebote.
- Free2move – mit Stellplätzen am Flughafen, allerdings gegen Zuschlag.
- MILES – mit kilometergenauer Abrechnung und Geschäftsgebiet in Frankfurt.
- book-n-drive (inklusive cityFlitzer) – kombiniert stationsbasierte Fahrzeuge und Free-Floating-Angebote, mit eigenen Stellplätzen am Flughafen.
- Flinkster – das Carsharing der Deutschen Bahn, oft in Bahnhofsnähe verfügbar.
Wer direkt nach der Landung starten will, sollte vorab prüfen, welcher Anbieter am gewünschten Terminal Parkplätze anbietet.
Mietwagen am Flughafen
Klassische Autovermieter wie Hertz, Sixt oder Europcar sind in Terminal 1 (Bereich A) und Terminal 2 (Bereich D) vertreten. Die Rückgabe erfolgt in den Parkhäusern neben den Terminals. Für Ausflüge in die Region sind die Autobahnen A3 und A5, die direkt am Flughafen verlaufen, ideal.
Neben den internationalen Marken können Reisende auch auf lokale Anbieter zurückgreifen. So bietet Getmancar flexible Angebote für Mietwagen in Frankfurt-am-Main, die sich besonders für Besucher eignen, die eine unkomplizierte Buchung und verschiedene Fahrzeugklassen suchen.
Routen für den ersten Besuch
Klassischer Tag
Am Morgen zum Römerberg und Dom, danach durch die Neue Altstadt mit ihren Höfen und kleinen Museen. Am Nachmittag ein Abstecher ans Museumsufer – etwa ins Städel oder ins Filmmuseum – und zum Sonnenuntergang auf den Main Tower. Den Abend beschließt man in Sachsenhausen bei einem Glas Apfelwein.
Kulturelles Wochenende
Mit dem MuseumsuferTicket für zwei Tage lassen sich das Städel, das Liebieghaus mit seiner Skulpturensammlung und die Schirn Kunsthalle kombinieren. So bekommt man einen dichten Eindruck von der Bandbreite Frankfurter Kultur.
Frankfurt „zwischen den Zeilen“
Man kann die Geschichte Frankfurts zu Fuß „lesen“: von der Paulskirche zum Römer und zum Dom, von der Neuen Altstadt über den Eisernen Steg ans Museumsufer, vom Bankenviertel in den Palmengarten und ins bürgerliche Westend. Auch die neue EZB-Zentrale im Ostend zeigt, wie modernes Bauen mit historischer Industriearchitektur verwoben werden kann.
Praktische Hinweise
- Das Touristenbüro im Römer verkauft die Frankfurt Card und Eintrittskarten für Führungen.
- Netzpläne und Fahrpläne gibt es bei der VGF und in der RMV-App; für Fahrten über die Stadt hinaus empfiehlt sich der DB Navigator.
- Während der Buchmesse im Oktober ist die Stadt besonders belebt – Unterkunft besser frühzeitig reservieren.
Frankfurt zeigt seine Geschichte ohne Pathos und arbeitet zugleich an der Zukunft. Die Stadt ist überschaubar, gut vernetzt und bietet eine Vielfalt an Museen, Märkten und Aussichtspunkten. Wer Frankfurt kennenlernen will, sollte seinen Weg so planen wie die Stadt selbst: vom Flughafen über die Gleise in die Innenstadt, von den Museen zu den alten Plätzen – und wieder zurück zur Bahn, die Frankfurt seit jeher mit der Welt verbindet.
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