Polen führt temporäre Grenzkontrollen ein – Was Reisende wissen sollten

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Seit kurzem gelten an den Grenzen zu Deutschland und Litauen wieder temporäre Kontrollen. Stichproben, reduzierte Fahrspuren, verstärkte Sicherheitskräfte: Was ändert sich jetzt konkret für den Grenzübertritt?

Grenzkontrollen an den Grenzen zu Deutschland und Litauen

Seit der Nacht von Sonntag auf Montag gelten an den polnischen Grenzen zu Deutschland und Litauen vorübergehende Grenzkontrollen. Die Maßnahmen wurden auf Grundlage einer Verordnung des Innen- und Verwaltungsministeriums eingeführt und sollen vorerst bis zum 5. August in Kraft bleiben. Die Kontrollen dienen der Eindämmung unkontrollierter Migration, wie das Ministerium erklärte.

An der deutsch-polnischen Grenze finden die Kontrollen an 52 Übergängen statt, davon sind 16 mit ständigen Kontrollpunkten versehen. An der litauischen Grenze wurden 13 Orte festgelegt, darunter die beiden dauerhaft überwachten Übergänge Budzisko und Ogrodniki.

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Wer wird kontrolliert – und wie?

Die Grenzkontrollen erfolgen stichprobenartig und konzentrieren sich auf Fahrzeuge mit größeren Personengruppen, insbesondere Kleinbusse sowie Fahrzeuge mit getönten Scheiben. Diese werden gezielt angehalten. Dabei kontrollieren Beamte der Grenzschutzbehörde, unterstützt durch Polizei und Soldaten der Territorialverteidigungskräfte, die Ausweisdokumente der Fahrzeuginsassen sowie das Gepäck.

Laut Unterleutnant Konrad Szwed von der polnischen Grenzschutzbehörde handelt es sich nicht um eine flächendeckende Kontrolle wie vor dem Beitritt Polens zum Schengen-Raum. Der Fahrzeugverkehr laufe weitgehend ungehindert weiter und die Auswahl der zu kontrollierenden Fahrzeuge basiert auf einer Risikobewertung.

Schwerpunkt polnische Westgrenze – Details aus der Woiwodschaft Westpommern

Ein besonderer Schwerpunkt der Maßnahmen liegt an der Westgrenze. Dort wurden 52 Übergänge aktiviert, von denen 16 über feste Kontrollpunkte verfügen. In der Woiwodschaft Westpommern wurden vier permanente Kontrollstellen an wichtigen Grenzübergängen eingerichtet: Osinów Dolny–Hohenwutzen, Krajnik Dolny–Schwedt, Gryfino–Mescherin und Lubieszyn–Linken.

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Feste Kontrollpunkte entlang der deutsch-polnischen Grenze (Quelle: MSWiA)

Die Kontrolleinheiten bestehen aus Beamten des Grenzschutzes, unterstützt durch zusätzliche Polizeikräfte und das Militär. In Westpommern allein sind 182 Grenzschutzbeamte, 123 Polizisten, 100 Soldaten der Militärpolizei sowie bei Bedarf bis zu 200 Soldaten der Territorialverteidigungskräfte im Einsatz.

Einreise nach Polen – Welche Dokumente muss man mitführen?

Reisende müssen beim Grenzübertritt einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mitführen. Die in Polen weit verbreitete App „mObywatel“ wird an der Grenze nicht als gültiges Reisedokument anerkannt. Dies ist besonders für Pendler und Touristen von Bedeutung, die regelmäßig die Grenze passieren.

Neben der Ausweiskontrolle inspizieren die Beamten auch den Laderaum von Fahrzeugen und überprüfen den Aufenthaltsstatus der Passagiere. Mobile Geräte sollen dabei helfen, den Prozess effizient und zügig zu gestalten.

Anpassung der Verkehrsführung und Nutzung von Drohnen

Im Zusammenhang mit den Maßnahmen wurde auch die Verkehrsführung an den Grenzübergängen angepasst. Zweispurige Straßen werden auf eine Spur reduziert. Die Polizei warnte außerdem vor verschärften Regelungen für den Einsatz von Drohnen (BSP – bezzałogowe statki powietrzne).

Seit dem Inkrafttreten der Maßnahmen ist der Drohnenverkehr bis mindestens 5. August beschränkt. Eine Verlängerung der Verbotszone ist möglich. Nutzer werden auf die App „DRONETOWER“ hingewiesen, die über aktuell gültige Flugverbotszonen und erforderliche Genehmigungen informiert.

Umfang der Sicherheitsmaßnahmen

Nach Angaben des stellvertretenden Innenministers Wiesław Szczepański wurden im ganzen Land umfangreiche Sicherheitskräfte mobilisiert. Insgesamt sind 800 Beamte der Grenzschutzbehörde, 300 Polizisten, 500 Soldaten der Territorialverteidigungskräfte sowie 200 Soldaten der Militärpolizei im Einsatz.

Die Maßnahmen sollen flexibel an die aktuelle Sicherheitslage angepasst werden. Ziel sei es, die öffentliche Ordnung zu gewährleisten und illegale Migration wirksam zu unterbinden.

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Quelle: Wprost / BI / Straż Graniczna

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[…] Seit dem 7. Juli 2025 kontrollieren die polnischen Behörden wieder an den Grenzen zu Deutschland un…Ziel ist es, irreguläre Migration zu begrenzen und die öffentliche Sicherheit zu wahren. Die Straż Graniczna (Grenzschutz) führt die Kontrollen gemeinsam mit der Polizei, der Militärpolizei und den Territorialen Verteidigungskräften (WOT) durch. […]

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