In den letzten Monaten haben viele Medien und Institute Polen gelobt, besonders wegen des beeindruckten, kontinuierlichen Wirtschaftswachstums. Dem hat sich nun auch die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) angeschlossen und ihre Wirtschaftsprognosen für die kommenden Jahre vorgelegt.
“Polen befindet sich trotz der schwersten Energiekrise in Europa seit den 1970er Jahren auf einem starken Wachstumspfad”, erklärte OECD-Chefökonom Alvaro Pereira am Dienstag.
Das Bruttoinlandsprodukt in Polen wächst
Die OECD prognostiziert, dass das BIP in Polen im Jahr 2025 um 3,4 % wächst, und 2026 um 3 %. So hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Demzufolge wird die Inflation in dem Land in diesem Jahr voraussichtlich 5 Prozent und im nächsten Jahr 3,9 Prozent erreichen.
Die Organisation prognostiziert auch, dass das Haushaltsdefizit heuer bei 5,8 Prozent und im Jahr 2026 bei 5,1 % liegt. OECD empfiehlt außerdem eine gezieltere staatliche Unterstützung für Familien, sodass sie an die Bedürftigen und nicht an alle geht. Das soll die Staatsausgaben und das Finanzdefizit verringern, so die Experten. Die Organisation empfiehlt auch die Einführung einer Steuer auf den Wert von Immobilien, anstatt auf die Fläche.
Das Land hat einen Entwicklungssprung gemacht
„In den letzten 25 Jahren hat Polen einen Entwicklungssprung gemacht. Das Land nähert sich in Bezug auf das Pro-Kopf-BIP und den Lebensstandard rasch dem Durchschnitt der OECD- und EU-Länder an“, sagte Alvaro Pereira bei der Vorstellung des Berichts über Polen.
Dabei stellte er fest, dass Polens Wirtschaftswachstum ungebrochen ist, trotz eines so wichtigen Faktors wie dem Krieg in der Ukraine, der zur größten Energiekrise in Europa seit den 1970er Jahren geführt hat.
Laut OECD wird Polen bald an der Spitze stehen
„Wir prognostizieren, dass sich das hohe Wirtschaftswachstum Polens fortsetzen wird. Das Land wird in dieser Hinsicht unter den OECD-Ländern an der Spitze stehen. Nach Irland sollte es an zweiter Stelle unter den EU-Ländern“, teilte er mit.
Pereira wies auch darauf hin, dass Polen eines der Länder mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in der EU ist. Zur Höhe der Inflation merkte er an, dass es sich um ein allgemeines Phänomen handele. Auch in anderen Ländern sei ein Anstieg der Inflation zu verzeichnen. Er fügte hinzu, dass die Inflation laut Prognosen in diesem und im nächsten Jahr zurückgehen und sich dem Zielwert annähern werde.
Quelle: forsal