Reinigungsmilch, nicht Butter, ist das Produkt mit dem höchsten Preisanstieg im Jahr 2024 in Polen, nämlich um 72,1 Prozent. Dies geht aus einem Bericht über die Einzelhandelspreise hervor, den die WSB Merito University und die Analyse- und Forschungsplattform UCE Research erstellten. Als Gründe für dieses Phänomen werden steigende Produktionskosten und eine unzureichende Werbung genannt.
Ende 2024 verzeichnete man in Polen nicht nur bei Reinigungsmilch, sondern auch anderen Haushaltsmitteln wie Waschmittel und Weichspüler zweistellige Preisanstiege im Vergleich zum Vorjahr, berichten die Autoren der Studie.
Im letzten Monat des Jahres verteuerten sich Haushaltsmittel im Vergleich zum Dezember 2023 um durchschnittlich 10,3 Prozent.
Das sind die Produkte mit den höchsten Preisanstiegen
Experten sehen die Gründe für das Phänomen unter anderem in der Verteuerung der für die Herstellung von Haushaltsmittel notwendigen Rohstoffe sowie in den Energiekosten und steigenden Lohnkosten.
“Die Hersteller in dieser Kategorie mussten zusätzliche Belastungen auf sich nehmen, was sich nach und nach in steigenden Kosten in der gesamten Lieferkette niederschlug“, so Dr. Tomasz Kopyściański von der WSB Merito University, einer Universität, die zusammen mit UCE Research Berichte über die Entwicklung der Produktpreise erstellt.
Nach Reinigungsmilch war der zweithöchste Preisanstieg im Jahr 2024 bei Kohl zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieses Gemüse um mehr als 40 Prozent teurer. Heute kostet Weißkohl auf dem Großmarkt in Bronisze durchschnittlich 2,55 Zloty, Chinakohl 4,25 Zloty und Wirsing durchschnittlich 8 Zloty pro Kilogramm.
Erst an dritter Stelle steht Butter, die sich zu einem Symbol für die steigenden Lebensmittelpreise entwickelte. Im Laufe des Jahres ist ihr Preis um ein Drittel (30,1 %) gestiegen.
Preisanstiege bei vielen Lebensmitteln
Auf den hinteren Plätzen der Tabelle der Produkte, für die man viel mehr bezahlen muss, liegen Reis (27,2 Prozent), sowie Bodenreiniger (27,2 Prozent) und Weintrauben (22,3 Prozent).
Schokolade wurde um 21,8 Prozent teurer. Die Experten der Pan Paragon-App erinnern daran, dass man für Milchschokolade mit Nüssen jetzt 80 Prozent mehr bezahlen muss als im Jahr 2022. Nach der Schokolade befindet sich die Karotte. Der Preis für dieses Gemüse stieg innerhalb eines Jahres um ein Fünftel.
Auch Orangensaft, Forellen und Cornflakes verzeichneten in Polen Preisanstiege von mehr als 17 Prozent. Zitronen, Windeln und gemahlener Kaffee sind wiederum um fast 15 Prozent teurer. Und zwischen 11 und 14 Prozent – Äpfel, Brot und Eier.
Kleinere Steigerungen bei Süßwaren
In anderen Kategorien gab es geringere Preissteigerungen. Die Preise für Süßwaren und Desserts stiegen um 8,4 Prozent und für Obst um 8,2 Prozent. Erfrischungsgetränke verteuerten sich um 7,7 Prozent und Genussmittel und Fisch um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für häufig gekauftes Fleisch und Wurstwaren mussten 3,4 bzw. 3,1 Prozent mehr bezahlt werden.
Analysten der WSB Merito University und UCE Research wiesen darauf hin, dass sich der Preisanstieg im Dezember verlangsamt hat. Dies sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Geschäfte die Gewinnspannen bei einigen Produkten verringert und die Rabattaktionen verstärkt hätten. Ohne diese Maßnahmen wären die Preise für Lebensmittel und Haushaltsmittel im Jahresvergleich um 0,5-0,8 Prozent höher gewesen, so die Autoren des Berichts.
Quelle: interia