Freilichtmuseen sind Orte, an denen die Zeit stehen geblieben ist. Beim Betreten des Geländes sehen Sie, wie das polnische Dorf vor vielen Jahren aussah. Sie können die Einrichtung der Hütten, ihrer Bewohner und die lokale Handwerkskunst bewundern.
Das erste Freilichtmuseum in Polen entstand 1906 in Wdzidze/Wdzydzen. Izydor und Teodora Gulgowski kauften vom örtlichen Bauern eine über 100 Jahre alte Hütte und begannen dort, Haushaltsgeräte und lokales Kunsthandwerk zu sammeln. Derzeit befindet sich hier ein Museum, wo Besucher immer noch lokale Hütten, Windmühlen, eine Schmiede sowie eine historische Schule bewundern können.
Die Siedlung in Urstätt/Biskupin – das berühmteste polnische Freilichtmuseum
Es liegt in der Nähe von Gnesen/Gniezno, der ersten Hauptstadt des polnischen Staates. Seit Jahren wird dieser Ort von Schulklassen, Familien und Geschichtsinteressierten besucht, die sich für einen Moment in die alten Zeiten zurückversetzen möchten. Äußerst faszinierend ist die Geschichte der Entdeckung dieses Ortes. Die Siedlung wurde ganz zufällig während der Bewässerungsarbeiten am See Biskupin in den 1930er Jahren entdeckt.
Einst gab es hier etwa 100 Häuser, die von Mehrgenerationenfamilien bewohnt waren. Laut Archäologen und Historikern war Urstätt/Biskupin etwa 150 Jahre lang bewohnt. Der Grund für den Verfall dieses Ortes ist nicht bekannt. Vielleicht sind die Menschen in andere Gebiete gezogen oder wurden vom Feind angegriffen.
Freilichtmuseum der Slawen und Wikinger in Wollin/Wolin
Dieses Freilichtmuseum ist eines der interessantesten und meistbesuchten Freilichtmuseen Polens. Es befindet sich in Wolińska Kępa, in der Nähe der Insel Wolin. Touristen können hier die Elemente der frühmittelalterlichen Wohn- und Verteidigungsbebauungen bewundern, die nicht nur von den Slawen genutzt wurden, sondern auch von den Wikingern, die im frühen Mittelalter diese Gebiete besiedelten. Im Freilichtmuseum gibt es 27 Holzhütten. Die Siedlung ist von Wällen und einem Turm umgeben, was ihren defensiven Charakter hervorhebt.
Museum der Masowischen Landschaft in Sierpc
Dieser Ort eignet sich für Touristen, die sehen möchten, wie der Alltag in der relativ jungen Vergangenheit aussah. Es gibt hier historische Gebäude aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Die Holzhütten der lokalen Bevölkerung sind von schönen, gepflegten Gemüsegärten umgeben. Touristen können in die Häuser hineingehen. Auf dem Gelände befindet sich auch eine Kirche aus dem 18. Jahrhundert, wo man sogar heiraten kann!