Zwei Tage nach der Kupala-Nacht wird in Polen die Johannisnacht gefeiert.
Die Johannisnacht, welche auf die Nacht zwischen dem 23. und 24. Juni fällt und als Vorabend des Johannistages gefeiert wird, ist die Antwort der Katholischen Kirche auf die Kupala-Nacht. Diese ist nämlich ein heidnisches Fest.
In der Johannisnacht wird dem heiligen Johannes gedacht, welcher Schutzpatron von Seen, Flüssen und Gewässern ist. Seine Obhut sollte Gläubigen Sicherheit beim Baden in Gewässern gewähren. In Kirchen und Kapellen werden an diesem Tag Wasser und Heilkräuter geweiht.
Da dieser Tag und die Nacht so stark mit dem Kupala-Fest verbunden sind, fehlt es bei den Feierlichkeiten jedoch nicht an Traditionen und Bräuchen aus dem Heidentum. Deswegen werden in beiden Nächten Kränze geflochten und ins Wasser gelassen. Das sollte bei der Suche nach der zweiten Hälfte helfen. Das Untergehen des Kranzes wurde als schlechtes Zeichen wahrgenommen und mit Liebesproblemen verbunden.
Die Feierlichkeiten in der Johannisnacht fingen meistens mit der Suche nach der mystischen Farnblüte an. Laut der Legenden wird die Person, welche sie findet, ein ganzes Jahr Glück und Reichtum erleben. Damit dies geschieht, muss sie jedoch ein gutes Herz haben.
Die Johannisnacht wird mit Wasser und Feuer verbunden. Deswegen tanzen und springen Feiernde übers Lagerfeuer. Das soll ihre Seele reinigen sowie Gesundheit und Glück sichern. Danach nehmen die Menschen ein Bad im See oder Fluss. Dieses Ritual reinigte Menschen von Sünden und Krankheiten.
Bis heute wird sowohl die Kupala-Nacht, wie auch die Johannisnacht in Polen ausgelassen gefeiert.
Quelle: trojmiasto