Die deutsche RWE Renewables hat eine Projekt-Pipeline von bis zu vier Offshore-Windkraftprojekten in Polen mit einer Gesamtkapazität von mehr als 1,5 GW erworben.
Zu den Verkäufern machte das Unternehmen in einer am Freitag (25. Oktober) verbreiteten Pressemitteilung keine näheren Angaben, sondern erklärte lediglich, es handele sich um „private Eigentümer und Entwickler“. Die Projekte sind laut RWE Renewables allesamt auf der „Sandbank von Słupsk“ (deren geografisch korrekte Bezeichnung Stolpe-Bank bzw. Ławica Słupska lautet). Dort hatte zu Jahresbeginn das zum Ölkonzern PKN Orlen gehörende Unternehmen Baltic Power mit Windmessungen begonnen. Die vier Parks befinden sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, RWE Renewables rechnet für 2023 mit dem Beginn der Bauphase.
„Polen ist ein aufstrebender Markt für Offshore-Windenergie mit dem größten ungenutzten Potenzial in Europa. Wir wollen unsere starke lokale Präsenz nutzen, um zum Aufbau eines starken Offshore-Windmarkts in Polen beizutragen“, erklärte Sven Utermöhlen, Chief Operating Officer Europe, Offshore & New Markets der RWE Renewables.
Der polnische Stromnetzbetreiber PSE hatte Ende Januar dieses Jahres Netzanschlussgenehmigungen für Offshore-Windparks mit 4,85 GW Leistung erteilt. Dies betraf den die bereits genannte Baltic Power von PKN Orlen mit 1.200 MW sowie die Projektgesellschaften MFW Bałtyk II von Polenergia und Equinor mit 240 MW, Polenergia Bałtyk I (ebenfalls Polenergia/Equinor) mit 1.560 MW, Baltic Trade and Invest mit 350 MW (Standort ebenfalls Stolpe-Bank) und Elektrownia Wiatrowa Baltica-2 von PGE mit 1.200 MW. Insgesamt hatten Polenergia/Equinor, PGE, Orlen und Baltic Trade and Invest damit zu diesem Zeitpunkt Netzanschlussgenehmigungen für Offshore-Windparks mit 7,1 GW Leistung.