Die staatliche polnische Flughafengesellschaft Porty Lotnicze hat den Bau eines neuen Passagierterminals für den Flughafen Radom ausgeschrieben.
Das Terminal soll den Angaben zufolge eine Fläche von 30.000 m² erhalten und über 30 Check-in-Schalter und 10 Flugsteige verfügen, hinzu kommen drei Gepäckbandanlagen. Jährlich soll dies die Abfertigung von 3 Mio. Fluggästen ermöglichen. Die von Porty Lotnicze vorgesehene Bieterfrist beträgt nur drei Wochen, die Auswahl des Auftragnehmers soll bereits Mitte Dezember erfolgen und die Vertragsunterzeichnung Anfang Januar 2020. Bereits im vierten Quartal des kommenden Jahres soll das neue Terminal fertig sein.
Die PPL rechtfertigt den Ausbau mit der Notwendigkeit, einen Ausweichflughafen für Warschau-Okęcie zu haben. Angesichts der dort schnell wachsenden Anzahl von Transitpassagieren wolle man Charter- und Billigflüge nach Radom verlegen. Derzeit wird bereits die Start- und Landebahn des Flughafens von 2.000 m auf 2.500 m verlängert, den Auftrag hierzu erhielt Max Bögl Polska.
Porty Lotnicze hatte den Flughafen erst im vergangenen Jahr aus kommunalem Besitz übernommen, nachdem die Flughafengesellschaft Insolvenz hatte anmelden müssen. Die Stadt hatte in den vergangenen Jahren bereits 120 Mio. PLN (26,5 Mio. EUR) investiert, um den ehemaligen Militärflughafen zivil nutzbar zu machen. Es gelang in der Folge jedoch nicht, den Flughafen am Markt zu etablieren – Fluggesellschaften wie ČSA und airBaltic, die testhalber Linienflüge nach Radom eingerichtet hatten, sprangen allesamt wieder ab.