Doppeltverpflanzungen werden nur in wenigen Kliniken in Europa gemacht. Im Jahr 2017 hat man in Warschau zum ersten Mal eine Herz- und Nierentransplantation durchgeführt, heuer wurde es auch für die Leber Zeit. Die Operation wurde am 30. August 2018 von Prof. Mariusz Kuśmierczyk, Dr. Jerzy Lichomski und Dr. habil. Krzysztof Dudek durchgeführt und dauerte ganze 7 Stunden. Die Ärzte sind jedoch überzeugt, dass für so eine schwierige Operation, ihre Dauer ziemlich kurz war. Alles war nämlich sehr gut vorbereitet und ausgeplant.
Während der OP musste man erst das Herz verpflanzen, dann schloss man die Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) an und schließlich wurde auch die Leber transplantiert. Am zweiten Tag, als die Ärzte sicher waren, dass die Leber und das Herz alleine funktionieren können, hat man dann die ECMO Maschine abgeschaltet.
Der Patient, Marek Wlaź, der an einer genetischen Glykogenspeicherkrankheit litt, sah außer der OP keine andere Möglichkeit. Sein Zustand verschlechterte sich nämlich immer schneller. Wlaź wartete seit März 2018 auf einen passenden Spender in dem Institut für Kardiologie. Nach Hause konnte er nicht gehen, weil die Ärzte besorgt waren, dass ihm dort etwas passieren könnte. Die Doppeltransplantation war notwendig, weil es der Leber des Patienten an manchen Enzymen fehlte, weswegen sich manche Substanzen im Herzmuskel ablegten. Wenn man also nur das Herz verpflanzt hätte, würde es zu derselben Situation kommen.
Kuśmierczyk ist der Meinung, dass in der Zukunft solche OPs immer häufiger durchgeführt werden, weil immer mehr Kinder auf die Welt kommen, die ein Einkammerherz haben. Das kann nämlich zu Leberzirrhose führen. Hier ist also eine Doppeltverpflanzung wichtig, um eine normale Entwicklung zu sichern.
Quelle: medonet.