Wie schneidet Polen im Vergleich zu anderen Ländern ab?
Der gesetzliche Mindestlohn liegt 2018 bei 2.100 Zloty brutto also knapp 503 Euro monatlich – berichtet das statistische Amt der Europäischen Union – Eurostat. Damit liegt man deutlich hinter uz.a. Deutschland oder Belgien. Beim Vergleich mit Mindestlohn-Spitzenreiter Luxemburg kann man ohnehin nicht mithalten. Im Großherzogtum liegt das minimale Gehalt bei satten 1.999 Euro monatlich brutto. Deutschland zählt zusammen mit sechs anderen Staaten laut Eurostat-Angaben zur Gruppe der Staaten, die mindestens 1.000 Euro monatlich brutto den Arbeitnehmer per Gesetz garantieren. Keinen gesetzlichen Mindestlohn gibt es in Italien, Zypern sowie Österreich, Finnland und Schweden.
Mit 503 Euro müssen die Arbeitgeber an der Weichsel um drei Euro mehr als in Estland, 25 Euro mehr als in Tschechien und 58 Euro mehr als in Ungarn zahlen. Dementsprechend verdienen Arbeitnehmer in Polen am besten in Mittelosteuropa. Der Mindestlohn ist laut Eurostat der niedrigste in Bulgarien, wo Arbeitnehmer mindestens 261 Euro monatlich ausgezahlt bekommen müssen. Hier muss man aber einräumen, dass es sich um nominale Mindestlohnsätze handelt.
Bei der Auswertung des Mindestlohns nach Kaufkraftstandards schneidet Polen wesentlich besser ab. Grund? In Ländern mit niedrigem Mindestgehalt sind üblicherweise auch die Preise niedriger und dementsprechend, kann man sich mehr mit einem Mindestlohn leisten. Trotzdem bleibt der Unterschied zu beispielsweise Deutschland erhalten. Der deutsche Mindestlohn ist auch hier höher – um 62%. Bei der Nominalauswertung waren es wiederum 198%.
Quelle: Eurostat