Polen ist mit Abstand das Land in dem die meisten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit erteilt wurden – das geht aus der neuesten Auswertung von Eurostat hervor.
Polen hat im Jahr 2016 585 969 Arbeitsmigranten aufgenommen. Mehr als Deutschland (504 849 Arbeitsmigranten), Italien (222 398), Frankreich (235 011), Schweden (146 740) oder Österreich (50 066) und die Schweiz (40 021). Der absolute Spitzenreiter bleibt in dieser Hinsicht jedoch das Vereinte Königreich mit 865 894 erstmals erteilten Aufenthaltstitel (jegliche Art der Genehmigung, welche mindestens 3 Monate gültig ist und von den Behörden der Mitgliedstaaten für einen Drittstaatenangehörigen für einen legalen Aufenthalt auf dem nationalen Staatsgebiet ausgestellt wurde).
Die meisten Drittstaatsangehörigen, die sich für Polen entschieden haben, waren Ukrainer – 82,7%, gefolgt von Weißrussen (4,8%) und Moldauern (1,3%). Im Fall von Deutschland und Österreich stellten die größte Gruppe Syrer da. In die Schweiz reisten wiederum vor allem Inder.
Polen (494 000 Aufenthaltstitel bzw. 58% aller zum Zweck der Erwerbstätigkeit erteilten Aufenthaltstitel im Jahr 2016 in der EU) war mit Abstand das Land, in dem die meisten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit erteilt wurden, während das Vereinigte Königreich (365 500 Aufenthaltstitel bzw. 53%) im Hinblick auf ausbildungsbezogene Gründe in der EU an erster Stelle stand. Mit jeweils mehr als 100 000 Aufenthaltstitel waren Deutschland (137 000 bzw. 18%), Spanien (115 100 bzw. 15%) und Italien (101 300 bzw. 13%) die drei Mitgliedstaaten, in denen 2016 die höchste Anzahl von Aufenthaltstitel aus familiären Gründen erteilt wurden, dicht gefolgt von Frankreich (93 900 bzw. 12%) und dem Vereinigten Königreich (89 300 bzw. 11%) – berichtet Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union.
Im Jahr 2016 wurden in der Europäischen Union (EU) etwa 3,4 Millionen erstmals erteilte Aufenthaltstitel an Nicht-EU-Bürger verzeichnet. Das ist eine Rekordzahl seit es vergleichbare Daten gibt (2008) und ein Anstieg um 28% (oder knapp 735 000 Aufenthaltstitel) gegenüber dem Jahr 2015.
Quelle: Eurostat