Die Ministerpräsidentin kündigte Gespräche mit den EU-Partnern Polens bezüglich der Immigrantenkrise an, diese sollen aber nicht unter dem Druck der Flüchtlinge erfolgen. Polen sei ein zu wichtiges EU-Mitglied, um sich unter Druck zu setzen – äußerte sich Ewa Kopacz während einer Besprechung mit den Vertretern des Innen- und Außenministeriums, des Ministeriums für Verwaltung und Digitalisierung und des Grenzschutzes.
Ewa Kopacz habe den Chef der EU-Kommission klare Bedingungen bezüglich des Engagements Polens bei dem Problem der Immigrantenwelle gegeben. Polen stellt sich gegen den Flüchtlingszustrom. Ewa Kopacz verlangte auch starke Kontrollen der EU-Grenzen. Außerdem sollte ein Mechanismus geschaffen werden, mit Hilfe dessen die Unterscheidung der Flüchtlinge von ökonomischen Immigranten möglich wäre.
Die Innenministerin wurde schon um Prüfung polnischer Grenzen gebeten. Teresa Piotrowska soll ein Bericht diesbezüglich am Dienstag während der Regierungssitzung präsentieren. Sollten sich irgendwelche Gefahren für Polen ergeben, werde eine Grenzenkontrolle eingeführt. „Wir werden so viele Flüchtlinge aufnehmen, wie wir uns leisten können“, sagte die Ministerpräsidentin. Die Angelegenheiten Polens sollen aber deshalb nicht gefährdet werden.
Einen Tag vor der Sitzung der Auslandsminister der UE-Länder führte Deutschland eine Kontrolle der Grenze zu Österreich ein. Es handelt sich um einen Druck auf die EU-Mitglieder, die Vorschläge der Europäischen Kommission einzunehmen. Auf eine Übereinstimmung hoffe auch der Chef der Kommission Jean-Claude Juncker. „Und ich hoffe, dass es diesmal keine Diskussion mehr geben wird und alle mit der Flüchtlingsaufnahme einverstanden sind. Wir müssen schnell handeln“, sprach er letzte Woche im EU-Parlament.
Quelle: polskieradio.pl