Die Österreichische Bibliothek in Oppeln lädt Sie zu einer Autorenlesung mit dem Publizisten und Übersetzer Martin Pollack. Die Österreicher kommt nach Oppeln um sein neues Buch-Essay unter dem Titel die „Kontaminierte Lanschaften” zu versetzen.
Die Öffentliche Woiwodschaftsbibliothek in Oppeln – die Österreichische Bibliothek lädt Sie am 15. April 2015 um 17.00 Uhr zur Autorenlesung mit MARTIN POLLACK ein.
Treffpunkt: die Öffentliche Woiwodschaftsbibliothek in Oppeln,
Piastowska 18 (Lesesaal), Oppeln
Promotion des Buches-Essays „Kontaminierte Landschaften” (Czarne 2014)
Das Treffen in polnischer Sprache wird von Dr. Małgorzata Świder (Universität Oppeln, Institut für Geschichte) geführt.
Eintritt frei. Wir werden dankbar sein, wenn sie ihre Teilnahme an der Autorenlesung bis 14. April bestätigen. (Telefonnummer: 77 47 47 085, E-Mail: biblioteka-austriacka.opole@wbp.opole.pl)
Martin Pollack wurde 1944 in Bad Hall in Oberösterreich geboren. Er ist Übersetzer, Essayist und Piblizist. Martin Pollack studierte slowenische Literatur und die Geschichte Osteuropas in Wien und in Warschau. Bis 1998 arbeitete er als Redakteur und Korrespondent der Zeitschrift „Der Spiegel“, zurzeit schreibt er und übersetzt (er übersetzte u.a. alle Bücher von Ryszard Kapiściński). Dem polnischen Leserpublikum ist er vor allem für solche Publikationen bekannt wie Nach Galizien. von Chassiden, Huzulen, Polen u. Ruthenern. Eine imaginäre Reise durch die verschwundene Welt Ostgaliziens und der Bukowina, Anklage Vatermord. Der Fall Philipp Halsmann, Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater, für die er den Literarischen Preis Mitteleuropas ANGELUS 2007 bekam, Die Wolfsjäger. Drei polnische Duette geschrieben zusammen mit Christoph Ransmayer, wie auch für die Reportagensammlung Warum wurden die Stanislaws erschossen? Reportagen und Kaiser von Amerika. Die große Flucht aus Galizien. Im Jahr 2010 erhielt Pollack den Georg Dehio Preis, im März 2011 den Leipzig Bücherpreis im Rahmen der Einigung Europas und 2012 wurde ihm der Titel des Botschafters Neueuropa erteilt. Martin Pollack ist auch Preisträger des Karl Dedecius Preises, welcher den besten Übersetzern der polnischen Literatur ins Deutsche und der deutschen Literatur ins Polnische verleiht wird.
Die Kontiminierten Landschaften (übersetzt ins Polnische von Karolina Niedenthal) ist ein Essay über Orte der Massenmorde, die heimlich, unter strenger Geheimhaltung begangen wurden. Morde, hinter welchen die Spuren verwischt wurden – die lästige Zeugen beseitigt, Gruben, in welche die Leichen reingeschmissen wurden, versteckt unter Lupinesaaten oder verwilderten Johannisbeeren. Martin Pollack stellt die Frage, wie es sich den Menschen auf dem großen Europafriedhof lebt? Wissen sie, was sich in der Erde verbirgt, auf welcher sie Getreide anbauen? Fanden sie hier einen Platz für einen Gemüsegarten? Pflanzten sie Kartoffeln? Bauten eine Scheune? Schlagen sie einen weiten Bogen um die Ortschaft, weil die alten Menschen der Meinung sind, dort gäbe es ein Massengrab? Oder ist ihnen die Vergangenheit egal?
Martin Pollack, die blutige Vergangenheit empfindend, fordert eine Landkarte der „kontaminierten Landschaften“ zu schaffen, die dazu beitragen könnte, die Opferwürde zu bewahren und sie vor dem Vergessen aufgrund der Angst zu retten. Sonst, warnt er, werden die Täter gewinnen, und die veränderte Landschaft wird zu einem ständig schweigenden Triumph der Gräueltaten und der Hochmut der Täter.
Die Veranstaltung findet in Rahmen des 15. Österreichischen Frühlings statt, und wird organisiert unter dem Ehrpatronat des Vorsitzenden der Woiwodschaft Oppeln – Andrzej Buła und des Botschafters der Republik Österreichs in Polen – Thomas Buchsbaum in Zusammenarbeit mit Österreichischem Kulturforum in Warschau und dem Verlag Czarne.