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Die Löhne der Spezialisten schießen in die Höhe

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Symbolbild/Freepik

Krakau/Kraków hat andere Städte in Hinsicht auf die Durchschnittsgehälter im Unternehmenssektor deutlich deklassiert. Der hohe Durchschnitt in der Stadt und in ganz Kleinpolen/Małopolska wird von der schnell wachsenden Zahl hochbezahlter Spezialisten im Bereich der modernen Technologien und des globalen Dienstleistungssektors angetrieben. Sie machen bereits fast ein Viertel der Beschäftigten in Krakau/Kraków aus und einige Stellenangebote für sie belaufen sich auf 2.000 Zloty … pro Tag.

Nach wem suchten Arbeitgeber im Frühjahr 2023 am häufigsten? Auf den größten Stellenbörsen unter mehr als 13.000 Stellenangeboten bezogen sich in Warschau/Warszawa 2.237 Angebote auf die Softwareentwicklung und 1.791 auf die IT-Administration. An zweiter Stelle wurden Finanz- und Wirtschaftsfachleute (2.243 Angebote) gesucht. Danach folgten Kaufleute (2.146), Kundenservice (1.261) und Büroverwaltung (1.260). Im Baugewerbe gab es weniger Stellenangebote als im Bankwesen (535). Im Hotelgewerbe, Tourismus und in der Gastronomie – doppelt so wenig wie im Personalwesen (563). In der polnischen Hauptstadt werden dreimal mehr Anwälte benötigt als Medienspezialisten (422). Es gibt nur 960 Stellenangebote, die sich auf körperliche Arbeit beziehen. Genauso viele Anzeigen gibt es für Ingenieure. Arbeitgeber sind auch auf der Suche nach über 500 Bankfachleuten und 250 Experten in Forschung und Entwicklung.

Von 5,5 Tausend Angeboten in Krakau/Kraków werden 1167 Spezialisten im Bereich der Softwareentwicklung und 867 in der IT-Administration gesucht. Danach folgen Vertrieb, Finanzen, Wirtschaft und Kundenservice. Die wenigsten Stellenangebote betreffen körperliche Arbeit.

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Ähnlich gestaltet sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in anderen Großstädten Polens: 

  • Von 4,7 Tausend Stellenangeboten in Breslau/Wrocław beziehen sich fast 2.000 direkt auf die IT-Branche. Verkäufer können aus fast tausend Vorschlägen wählen. 562 Angebote richten sich an Finanz- und Wirtschaftsfachleute, fast 500 an Ingenieure und etwas weniger an den Kundendienst. Für Arbeiter gibt es nur 460 Angebote. In der Büroverwaltung gibt es dreimal mehr Stellenangebote als in den Bereichen Tourismus, Hotelgewerbe und Gastronomie.

  • Von 4.000 Angeboten in Posen/Poznań betreffen 1600 wieder die IT-Branche  (einschließlich über 900 direkt die Softwareentwicklung), 900 – Vertrieb und 500 – Finanzen, Wirtschaft und Kundendienst. 338 Vorschläge wurden an Arbeiter gerichtet.

  • Unter den 3,4 Tausend Stellenangeboten in der Dreistadt/Trójmiasto, beziehen sich 700 auf die IT (darunter 400 auf Softwareentwicklung), 430 – Kundenservice, 371 Wirtschaft und Finanzen, 350 Ingenieurwesen. 418 Angebote betreffen körperliche Arbeit.

Zum Vergleich: In Kielce, der Woiwodschaftsstadt mit dem niedrigsten Durchschnittsverdienst (unter 6.000 Zloty), wurden über 1,1 Tausend Arbeitsplätze IT-Spezialisten angeboten – und das von weniger als 1,6 Tausend Jobangeboten insgesamt. Allerdings ist der Anteil der IT-Spezialisten an der gesamten Beschäftigtengruppe zehnmal geringer als in Krakau/Kraków und um ein Vielfaches geringer als in anderen Großstädten. Hier arbeiten deutlich mehr Menschen in einkommensschwachen Wirtschaftszweigen, was sich stark in der Höhe des Durchschnittsgehalts widerspiegelt.

Gehalts-Ranking unter den Großstädten

Nach Angaben des Zentralamts für Statistik (Generalny Urząd Statystyczny – GUS) sieht die Rangliste der Durchschnittslöhne in führenden Woiwodschaftsstädten folgend aus:

  • Krakau/Kraków – 9.097 Zloty

  • Warschau/Warszawa – 8.623 Zloty

  • Danzig/Gdańsk – 8.364 Zloty

  • Kattowitz/Katowice – 8.308 Zloty

  • Posen/Poznań – 7.848 Zloty

  • Breslau/Wrocław – 7.802 Zloty

 

Zum Vergleich: In Kielce (113 km von Krakau/Kraków entfernt) liegt der Durchschnitt bei 5.878 Zloty und in Białystok (200 km von Warschau/Warszawa entfernt) bei 5.931 Zloty.

Es handelt sich hierbei um Bruttobeträge. Diese gelten nur für Unternehmen, die mehr als 9 Mitarbeiter beschäftigen. Die Statistiken betreffen nicht die zahlenmäßig dominierenden Kleinstunternehmen in der polnischen Wirtschaft (wo die Verdienste in der Regel etwa 20% – 30% niedriger liegen). Der Trend ist jedoch eindeutig: Die höchsten Löhne gibt es in den Städten mit dem höchsten Prozentsatz an Fachkräften aus den Bereichen Information und Kommunikation, sowie wissenschaftlichen, professionellen und technischen Tätigkeiten. In diesen beiden Gruppen übersteigt das Durchschnittsgehalt seit langem die 10.000 Zloty-Grenze. Die Gehälter von IT-Spezialisten sind im Durchschnitt fünfmal höher als die Gehälter von Angestellten in der Gastronomie und im Hotelgewerbe.

Aufgrund der Energiekrise, der steigenden Kosten für Strom und Gas und des gigantischen Kohle Defizits (und des darauffolgenden Preiswahnsinns) sind Energiearbeiter im Gehaltsranking wieder unter den ersten drei, die Bergleute sind auf Platz vier. Diesen Sprung verdanken beide Gruppen vor allem der staatlichen Dominanz im Kraftstoff- und Energiesektor und der enormen „Anti-Inflations-Kompensation“, die von den staatlichen Energiekonzernen gezahlt wurde.

Man weiss nicht, wie lange die Gehälter von Bergleuten und Energiearbeitern denen von IT-Spezialisten ähnlich sein werden – die fortschreitende Energiewende kann die Position des Kraftstoff- und Energiesektors untergraben, wenn auch wahrscheinlich nicht in diesem oder im nächsten Jahr.

Wer verdient in Polen über 10 Tausend Zloty?

Nach Angaben des Zentralamts für Statistik (GUS) belief sich das Durchschnittsgehalt im Sektor der Unternehmen, die mehr als 9 Mitarbeiter beschäftigen, im März 2023 auf 7.508 Zloty und war um 12,6% höher als im März 2022 (das bedeutet einen deutlichen Rückgang des realen Werts – die Inflation ist immer noch sehr hoch). Das Gehaltsranking laut PKD (Polska Klasyfikacja Działalności – niem. Polnisches Gewerbeverzeichnis) sah im März 2023 folgend aus:

  • Information und Kommunikation – 13.633 Zloty

  • Erzeugung und Lieferung von Strom, Gas, Dampf und Warmwasser – 11.242 Zloty

  • Berufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten – 10.790 Zloty

  • Bergbau und Steinbruch – 10.312 Zloty

  • Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei – 8.176 Zloty

  • Immobilienmarkt-Dienstleistungen – 7.602 Zloty

  • Industrielle Verarbeitung – 7.111 Zloty

  • Handel; Reparatur von Kraftfahrzeugen – 7.032 Zloty

  • Transport und Lagerung – 6.894 Zloty

  • Bau – 6.803 Zloty

  • Aktivitäten im Zusammenhang mit Kultur, Unterhaltung und Erholung – 6.292 Zloty

  • Wasserversorgung: Abwasser- und Abfallwirtschaft; Rekultivierung – 6.228 Zloty

  • Verwaltungs- und Supporttätigkeiten – 5.736 Zloty

  • Sonstige Dienstleistungen – 5.505 Zloty

  • Unterkunft und Gastronomie – 5.469 Zloty

In Krakau/Kraków, Warschau/Warszawa, Breslau/Wrocław und der Dreistadt/Trójmiasto ist das Dominanz  der Mitarbeiter der Abteilung Information und Kommunikation noch überwältigender als im Rest des Landes, weil dort hochqualifizierte Spezialisten arbeiten. Außerdem werden aufgrund der weiterhin wachsenden Zahl an Arbeitgebern ständig neue Fachkräfte gesucht. Auch Unternehmen aus anderen Bereichen suchen Mitarbeiter. Sie müssen aber mit steigenden Betriebskosten rechnen – im Gegenteil zu den IT-Giganten. Dies gilt vor allem für die Industrie. Kleine Unternehmen, insbesondere Kleinstunternehmen, sind besonders betroffen. 

Werden die Gehälter der Spezialisten weiter wachsen?

Eine von Arbeitgebern angebotene Analyse der Gehaltsspannen für IT-Spezialisten, die auf der Website NoFluffJobs veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Verdienste in den meisten Fällen 15% bis 20% höher als vor einem Jahr sind. Beispielsweise erreichen die Angebote für Fullstack-Entwickler in Krakau/Kraków, Warschau/Warszawa, Breslau/Wrocław oder der Dreistadt/Trójmiasto die Höhe von 19.000 bis 30.000. Zloty, für DevOps-Ingenieure – von 28 bis 32 Tausend Zloty, und Mid DevSecOps – von 25 bis 42 Tausend Zloty. Auch die Preise für manuelle Tester (Angebote ab 13.000 Zloty) und Produktanalysten (von 16.000 bis 20.000 Zloty) sind deutlich gestiegen.

Es gibt viele Angebote und davon sind viele vollständig vom Homeoffice aus zu erledigen. Für Arbeit vor Ort werden höhere Sätze und zusätzliche Boni gewährt. Immer öfter hört man, dass Spezialisten in Krakau/Kraków höhere Gehälter haben als ihre Kollegen in Westeuropa. Das schätzen immer mehr Weltkonzerne, die ihre Niederlassungen samt teuren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen am Wawel und an anderen Orten an der Weichsel einrichten.

Quelle: forsal

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