Ist Fronleichnam in Polen ein Feiertag?

In wenigen Tagen wird Fronleichnam gefeiert. Doch zählt dieses Fest zu den gesetzlichen Feiertagen in Polen?

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Freitag, 09. Juni 2023
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Der Fachkräftemangel wird in Deutschland, aber auch im Rest von Europa immer sichtbarer. Besonders betroffen sind Bereiche wie die Pflege. Bereits jetzt sind in Krankenhäusern, Altenheimen und weiteren Einrichtungen viele Tausend Stellen unbesetzt. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht – ganz im Gegenteil: Studien prognostizieren sogar, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren weiter anwachsen wird, während die Vakanzen weiterhin bestehen bleiben. Der Maßnahmenkatalog, mit dem Wirtschaft und Politik gegensteuern möchten, umfasst auch die Fachkräftemigration aus Osteuropa und im Speziellen aus Polen. Immer öfter werden diese über entsprechende Agenturen vermittelt. Die juristischen Rahmenbedingungen sollen die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt zukünftig noch leichter gestalten.

In Kliniken, Altenheimen, aber auch privaten Haushalten mangelt es an Pflegekräften. Die Migration von geeignetem Personal wird in diesem Zusammenhang immer wichtiger.

Zu wenig Pflegekräfte in Europa

Bereits seit Jahren ist der wachsende Fachkräftemangel in Europa ein großes Thema. Da besonders viel Personal in sozialen sowie medizinischen Einrichtungen, Altenheimen und Haushalten mit chronisch Erkrankten fehlt, wird oft sogar von einem Pflegenotstand gesprochen. Das Hauptproblem ist, dass es aktuell zu viele Patienten und zu wenig Pflegekräfte gibt. Aufgrund der demografischen Veränderungen wird sich diese Situation in den kommenden Jahren sogar noch verschärfen, da immer mehr ältere Personen in Europa leben. Besonders stark davon betroffen ist Deutschland, wie statistische Erhebungen zur Entwicklung bis 2035 zeigen. Ein überaus großes Problem stellt der Pflegekräftemangel für das Gesundheitswesen dar. Im Alltag sorgt die wachsende Lücke zwischen Personal und Patienten nämlich langfristig für eine Abnahme der Versorgungsqualität. Immer weniger Pflegerinnen und Pfleger sind für eine große Patientenanzahl verantwortlich. In Deutschland kümmert sich eine einzelne Pflegefachkraft aus dem medizinischen Bereich durchschnittlich um rund 13 Patienten gleichzeitig.

Damit steht Deutschland auch im europäischen Vergleich nicht gut da. In der Schweiz hat es das Personal beispielsweise mit einer Pro-Kopf-Verteilung von nur acht Patienten zu tun – in den Niederlanden sind es sogar nur sieben. Einrichtungen, wirtschaftliche Akteure und die Politik möchten die Situation verbessern und haben dafür verschiedene Strategien in Angriff genommen. An vielen Stellen setzt man verstärkt auf technische Hilfsmittel, die beim Monitoring der Patienten helfen. Da der eigentliche Pflegenotstand dadurch aber nur marginal abgemildert wird, ist die innereuropäische Arbeitsmigration unverzichtbar.

Polnische Pflegekräfte als bedeutender wirtschaftlicher Faktor

Im Sozial- und Gesundheitswesen findet innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten ein reger Austausch statt. Sehr gefragt sind Pflegekräfte aus Osteuropa. Der Großteil der Personen, die ins europäische Ausland ziehen, um dort Pflegetätigkeiten auszuüben, kommt aus Polen. Polnische Pflege- und Betreuungskräfte werden auch in Deutschland eingesetzt, um Personalmangel zu kompensieren. Diese Entwicklung betrifft die stationäre, aber auch die ambulante Pflege. Wichtig sind diese Pflegerinnen und Pfleger vor allem im Bereich der privaten Pflege von bedürftigen Personen. Ein häufiges Beispiel sind Schlaganfallpatienten, die eine ganztägige Betreuung brauchen, weil durch die Erkrankung bleibende körperliche Einschränkungen bestehen, die das alleinige Bestreiten des Alltags erschweren. Doch auch Senioren benötigen im hohen Alter immer mehr Unterstützung.

Die Erfassung genauer Zahlen ist nicht einfach, da es sich häufig um sog. Grenzgänger handelt, die nur für einen begrenzten Zeitraum in Nachbarländer abwandern. Allerdings gehen Schätzung von einem polnischen Anteil von rund 20 bis 25 Prozent bei den in Deutschland arbeitenden Pflegekräften aus dem Ausland aus. Somit stellt Polen das wichtigste Herkunftsland dar und dominiert den Pflegemarkt für Kräfte aus dem innereuropäischen Ausland. Bei über 90 Prozent des Pflegepersonals aus Polen handelt es sich zudem um Frauen.

Beschäftigung polnischer Fachkräfte: Die aktuelle Rechtslage

Insbesondere im Bereich der ambulanten Pflege gibt es oft Missverständnisse bezüglich der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Anstellung von Pflegekräften aus Polen. Dies führt meistens dazu, dass Bedürftige, die Pflegekräfte aus Polen für eine 24-Stunden-Pflege bräuchten, aus Angst vor juristischen Konsequenzen von der Anstellung einer Betreuungskraft absehen. Diese Befürchtungen sind jedoch unbegründet, da die europäische und deutsche Gesetzgebung klare Aussagen trifft. Grundsätzlich können Personen aus dem EU-Raum in anderen Ländern der Europäischen Union legal nach einer Beschäftigung suchen.

Voraussetzung ist allerdings eine angemeldete Anstellung oder die selbstständige Tätigkeit. Ein Problem kann es sein, wenn der Verdacht auf eine „Scheinselbstständigkeit“ besteht. Dann gehen das Finanzamt und der Zoll von einem undurchsichtigen Geschäftsmodell aus, welches Sozialabgaben sparen soll. Da die Scheinselbstständigkeit illegal ist und eine Prüfung für alle Beteiligten unangenehm, sollte das Modell der „EU-Entsendung“ von Pflegekräften gewählt werden. Dieses nutzen viele professionelle Agenturen, die Pflegepersonal aus Polen nach Deutschland vermitteln.

Ob als Hilfe für Senioren, die ihren Alltag nicht mehr ohne Hilfe bestreiten können oder für chronisch Kranke: In der ambulanten Pflege gibt es einen wachsenden Bedarf.

Integration der Pflegekräfte in Deutschland

Da die Pflegekräfte ihr Herkunftsland verlassen und sich durch die Beschäftigung in Deutschland an ein völlig neues Umfeld gewöhnen müssen, spielt die Integration der Fachkräfte eine zentrale Rolle für das Gelingen des Modells. An erster Stelle stehen in diesem Zusammenhang Sprachbarrieren. Nur durch die Möglichkeit zur Verständigung kann die individuelle Betreuung garantiert werden. Außerdem ist es wichtig, Missverständnisse bei der Kommunikation zu vermeiden, da sonst vor allem im medizinischen Bereich schwerwiegende Fehler unterlaufen können. Da Deutsch in Polen als Wahlpflichtfach an vielen Schulen angeboten wird, haben polnische Pflegekräfte hier einen klaren Vorteil gegenüber Fachkräften aus anderen Ländern. Zudem legen professionelle Vermittlungsagenturen viel Wert auf fundierte sprachliche Kenntnisse. 

Auch der Gesetzgeber tut mittlerweile einiges, um den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Teil der Initiative ist das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, welches ausgebildeten Fachkräften den Zugang erleichtern möchte.

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