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Erneuerbare senken Strompreise in Polen

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Die polnische Energie-Regulierungsbehörde URE hat die diesjährigen Auktionen zum Ankauf von Strom aus erneuerbaren Energien abgeschlossen.

Bei der wichtigsten Auktion AZ/6/2019 vom 5. Dezember zum Bau neuer Onshore-Windparks und Photovoltaikanlagen wurden Ankaufpreise von 162,8-233,3 PLN (38-55 EUR) je MWh erzielt, die Erzeuger sicherten sich damit den Absatz von 78 TWh Strom für 16,2 Mrd. PLN (3,8 Mrd. EUR) in den nächsten 15 Jahren. Das Ankauflimit von 114 TWh und das Finanzlimit von 32,5 Mrd. PLN (7,6 Mrd. EUR) wurden damit längst nicht ausgeschöpft, was an den fehlenden Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Projekte liegt – alle Projekte, die in der Auktion erfolgreich waren, erhielten ihre Genehmigungen noch vor dem Inkrafttreten des sogenannten „Abstandsgesetzes“ 2016, das den Bau neuer Windkraftanlagen in geringerer Entfernung als 2-3 km von Wohnbebauung, Landschaftsschutzgebieten und Natura 200-Schutzgebieten verbietet. Dennoch liegen die in der Auktion ermittelten Preise wie schon bei der Auktion von 2018 unter den aktuellen Preisen an der Strombörse TGE. Dort kostet Strom im Terminkontrakt BASE für 2020 aktuell 242 PLN/MWh, für 2022 sogar 255 PLN/MWh, was bedeutet, dass sowohl Wind- als auch Solarstrom aus neu errichteten Anlagen mittlerweile billiger ist als Kohlestrom. Gleichzeitig fielen die Preise in diesem Jahr etwas höher aus als 2018, als eine Preisspanne von 158-217 PLN (37-51 EUR) je MWh ermittelt worden war.

Neben der Auktion für neue Windkraft- und PV-Anlagen mit mehr als 1 MW Leistung brachte bei den Neubauanlagen nur die Auktion zum Bau von Biomasse- und Biogasanlagen über 1 MW ein Ergebnis. Hier wurde ein Angebot zum Ankauf von 1.002 GWh für 400 Mio. PLN angenommen, d.h. zu einem Preis von 399 PLN (93,50 EUR). Kaum Interesse an den Auktionen gab es bei den Betreibern von Bestandsanlagen. Hier stand ein Ankauflimit von 25 Mrd. PLN zur Verfügung, in Anspruch genommen wurden aber nur 325 Mio. PLN. Offensichtlich sind die per Auktion erzielbaren Preise für die Betreiber so unattraktiv gegenüber dem Status quo, dass sie lieber darauf spekulieren, ihren Strom nach Ablauf ihrer langfristigen Verträge am freien Markt zu verkaufen und so zu vermeiden, die Differenz zwischen einem eventuell höheren Marktpreis und dem Auktionspreis an den Staat abgeben zu müssen. 

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Torsten Stein/nov-ost.info

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