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Autoindustrie fährt vor

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Obwohl eine polnische Automarke zurzeit eher mit Wunschdenken assoziiert wird, geht es der Automotivebranche an der Weichsel keinesfalls schlecht. Für den Aufschwung sorgen vor allem Hersteller von Komponenten oder Fahrzeugen, die nicht in die Kategorie Personenkraftwagen fallen. Diese Unternehmen handeln effizient auf globalen Märkten und sind Teil internationaler Wertschöpfungsketten in der Automotivbranche.

Dies geht aus dem Bericht der von Bank Zachodni WBK, Bisnode sowie der Polnischen Kammer für Motorisierung hervor. Laut den Autoren wird der Aufschwung, den die Branche gerade erlebt noch mindestens 5 Jahre aufrechterhalten. Die Auswertung TOP30 der Motorisierungsbranche zeigt, dass die Einnahmen der Unternehmen rapide steigen. Das durchschnittliche Jahreswachstum erreichte 14%.

Unter die TOP30 der Automotivbranche in Polen, mit einer mehrheitlichen polnischen Beteiligung, fallen 21 Plätze auf Unternehmen, die Komponente und Teile herstellen. 3 Firmen aus dieser Gruppe produzieren wiederum Autobatterien.

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Der zweite Faktor, der die Branche nach oben treibt, sind Hersteller von Fahrzeugen, die aber weder PKWs noch Lieferwagen produzieren. Es handelt sich hier um etwa Bushersteller oder Produzenten von Anhänger, Auflieger und Gestellen aber auch Hersteller von Sonderfahrzeugen. 

Die meisten Unternehmen aus der TOP30 sind in der Woiwodschaft Schlesien (8 Firmen) lokalisiert. Es folgen Großpolen mit 6, Karpatenvorland mit 5 und Masowien mit 4 Unternehmen. Nur zwei Branchenvertreter gibt es in Niederschlesien und jeweils einen in Lodz, Podlachien, Kleinpolen, Kujawien-Pommern sowie Heiligkreuz. Wenn man aber dies mit den Unternehmen mit ausländischer Beteiligung zusammenstellt, dann steht Schlesien (11) und Niederschlesien mit 8 Unternehmen aus der TOP30 an der Spitze. 

Im Vergleich zur Vorjahresausgabe der Auswertung ist es im Ranking zu einigen Veränderungen gekommen. Zwar blieb die Spitzengruppe Boryszew, Solaris Bus&Coach, Wielton und Sanok Rubber Company unverändert, doch weiter wird es immer interessanter, denn 5 neue Unternehmen sind erstmals auch in der Zusammenstellung vertreten. Dazu zählen BOCAR, Bury, Ku Kuźnia Polska, SPLAST sowie Geyer & Hosaja. Neulinge im Ranking zusammen mit der ganzen zweiten Auflage sind ein Beweis dafür, dass der polnische Automotivsektor noch moderner und vielfältiger wird. Seine Spezialisierung ist noch stärker als es erscheinen mag – erklärt Wojciech Żuk von Bank Zachodni WBK.

Die Autoren des Rankings weisen darauf hin, dass ungeachtet neuer Entwicklungsvisionen für die polnische Autoindustrie, die im öffentlichen Bereich diskutiert werden, in den kommenden Jahren sich weder die Spezialisierung noch die Wachstumsquelle, also der Export verändern werden. Gründe dafür gibt es einige, die Autoren der Studie erklären, dass der Aufbau einer starken Automarke zwar möglich sei, aber auch Zeit und massiver Investitionen bedingt. Deswegen werden die auf der Staatsebene geschmiedeten Pläne in der ersten Phase nur eine Bedeutung fürs Image haben. 

Aus der Sicht des Geschäfts und der Einnahmen, werden für die polnische Branche in den kommenden 5 Jahren Teile, Komponente, Zubehör, Ausstattungselemente oder Sonderfahrzeuge und Lösungen die für den Export gedacht sind, auf der Liste stehen. Diese Spezialisierung könnte sich sogar festigen, weil erstens die Hersteller an der Weichsel sehr schnell und effizient ausländische Märkte erobern und zweitens wegen dem Binnenmarkt, der neue Möglichkeiten für die Unternehmen eröffnen könnte. 

In den meisten Branchen ist der Binnenmarkt die Einführung zur Expansion im Ausland. In der Automobilbranche ist auch der umgekehrte Weg möglich. Durch neue Investitionen von ausländischen Konzernen in Polen, die neulich angelockt wurden und hoffentlich noch mehr angelockt werden, können polnische Unternehmen die bereits ins Ausland liefern, auch neue Chancen auf den Binnenmarkt gewinnen – erklärt Roman Kantorski. Der Vorsitzende der Polnischen Kammer für Motorisierung ist überzeugt, dass man einen polnischen PKW einzig und allein mit Hilfe von der meisterhaften Produktion von polnischen Teilen und Komponenten bauen kann. 

Das Geschäft läuft gut

Die Gesamteinnahmen der Unternehmen, die im TOP30 Ranking berücksichtigt wurden erreichten 9,6 Mrd. Zloty, also weniger als die Gewinne der größten Firmen mit ausländischem Kapital, wie etwa FCA Poland S.A. (14,3 Mrd. Zloty im Jahr 2016) und Volkswagen Poznań Sp. z o.o. (9,8 Mrd. Zloty im Jahr 2015), aber die Dynamik erreichte neue Höchstwerte. Der durschnittliche Anstieg der Einnahmen unter Herstellen von Teilen und Komponenten belief sich auf +9%. Bei den Herstellern von Autobatterien war es sogar +20% und Firmen die sich mit der Produktion von Anhängern, Aufliegern und Gestellen beschäftigen, konnten sich bei den Einnahmen um gar 16% steigen. Auf der anderen Seite sind die Gewinne der Bushersteller am schwächsten gewachsen (durchschnittlich um 4%). Auffällig sind die Einnahmen der Hersteller von Sonderfahrzeugen, die sich laut Wojciech Żuk verdoppelt haben. 

Laut den Analysen, die von Bisnode vorgenommen wurden, stehen finanziell 70% der Unternehmen, die sich mit der Herstellung von Bussen, Teilen und Zubehör befassen, gut und 55,4% davon sogar sehr gut dar. Ähnlich ist es auch bei Firmen die Anhänger, Auflieger und Gestelle produzieren. Die finanzielle Lage von 65% von ihnen beurteilte man mit gut oder sehr gut. Im Vergleich zu anderen Branchen ist dies ein hervorragendes Ergebnis und zugleich ein Beweis, dass die gesamte Autobranche ihre Position in der polnischen Wirtschaft festigt –  so Tomasz Starzyk von Bisnode.

Innovation fördert die Entwicklung

Das größte Potenzial bringen laut den Experten von Bisnode innovative Lösungen. Sie kurbeln die polnische Automotivbranche an. Ultraleichte Fahrzeugantriebe oder innovative Komponente zusammen mit Systemen, die in den Fahrzeugen angewendet werden, aber auch Produktions- und Recyclings Technologien sind nur einige von den Bereichen, in denen geforscht wird um die Produktion zu optimalisieren. Unternehmen zeigen laut den Autoren der Studie auch großes Interesse an FuE-Programmen, wie etwa INNOMOTO. Roman Kantorski unterstrich jedoch, dass Polen als führender Exporteur von Erzeugnissen aus der Automobilindustrie auch ein Initiator von FuE-Lösungen sein könnte und diese effektiv umsetzen sollte. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten Richtung Innovationen gehen, eine zweite Chance könnten wir nicht mehr bekommen – erklärt Kantorski. 

 

Quelle: BZWBK

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