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70 Jahre sozialistische Musterstadt

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Mit zahlreichen Veranstaltungen erinnert Kraków (Krakau) an die bewegte 70-jährige Geschichte des heutigen Stadtteils Nowa Huta. Zudem investiert die Stadtverwaltung in Gebäudesanierung, Infrastruktur und Tourismus.

Neben dem Wiederaufbau der zerstörten Warschauer Altstadt galt der Bau von Nowa Huta als wichtigstes Zukunftsprojekt der jungen Volksrepublik Polen. Die ersten Arbeiten dafür begannen vor 70 Jahren, im Juni 1949. Nowa Huta sollte als sozialistische Mustersiedlung mit Polens größter Eisenhütte ein Gegengewicht zur nahegelegenen bürgerlichen Stadt Kraków bilden. Doch der 1951 eingemeindete Ort, der heute über 200.000 Einwohner zählt, war immer wieder Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen katholischen Arbeitern und der kommunistischen Verwaltung.

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Eine zentrale Rolle in der Identität von Nowa Huta spielte, anders als es sich die sozialistischen Planer vorgestellt hatten, der katholische Glauben. 1977 konnte der damalige Erzbischof von Polen, Karol Wojtyła den modernen Bau der Marienkirche mitten in Nowa Huta einweihen. Zwei Jahre später besuchte Wojtyła als Papst Johannes Paul II. das Kloster Mogiła, das sich ebenfalls auf dem Gebiet von Nowa Huta befindet, und wurde von den Massen umjubelt. An diesen Besuch vor 40 Jahren erinnert ein Gedenkkonzert in dem Zisterzienserkloster am 6. Juni. Zudem eröffnet dort am 9. Juni eine Fotoausstellung zum damaligen Besuch Johannes Pauls II. Sie ist bis Mitte August zu sehen und zeigt großformatige Fotografien.

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Einblick in das Leben der Menschen von Nowa Huta gibt eine Ausstellung im Stadtteilmuseum. Sie zeigt bis zum 13. Oktober, wie sich der Systemwandel von 1989 auf die „einfachen Leute“ ausgewirkt hat. Das „Muzeum Nowej Huty“ bildet seit Kurzem die jüngste Abteilung des Stadtgeschichtlichen Museums von Krakau. Hervorgegangen ist es aus dem Muzeum PRL-u, das sich kritisch mit der Geschichte der Volksrepublik Polen auseinandersetzte. Im Jubiläumsjahr wird der Sitz des Museums, das ehemalige Kino „Światowid“, für umgerechnet rund 12 Millionen Euro restauriert und modernisiert. Die Maßnahme wurde gemeinsam mit weiteren Infrastrukturvorhaben vom Krakauer Stadtrat unlängst beschlossen.

Anlässlich des 70. Geburtstages von Nowa Huta sollen im Stadtteil zudem zahlreiche Straßenzüge und Parkanlagen erneuert sowie der historische Flughangar Rakowice-Czyżyny restauriert werden. Mit der „Unterirdischen Route durch Nowa Huta“ entsteht ein interessantes touristisches Projekt. Der erste Teil der Besuchertrasse durch die Bunker- und Kellerräume des Kalten Krieges wurde bereits unterhalb der Mechanikerschulen Nr. 3 eröffnet. Der dortige Atomschutzbunker war einer von rund 250 Schutzräumen, die in den Zeiten des Kalten Krieges seit den 1950er Jahren in Nowa Huta entstanden. Sie sollten ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, ohne dass sie wirksamen Schutz bieten konnten. Eine zweisprachig polnisch-englische Ausstellung führt in die Geschichte der Anlagen ein.

Informationen über Krakau unter www.krakow.travel, zum Museum in Nowa Huta auf der Seite des Historischen Museums, www.muzeumkrakowa.pl und zu den Bunkern in Nowa Huta unter www.schronywnowejhucie.pl  

Allgemeine Informationen über Reisen nach Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt,  www.polen.travel

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