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Umweltfreundlich Polen entdecken

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Noch ist die Zahl der Elektrofahrzeuge und Ladesäulen im Nachbarland Polen vergleichsweise gering. Doch die Regierung will die Elektromobilität mit einem neuen Gesetz fördern. Neue Angebote kommen auch Touristen zugute. So können Bewohner und Gäste von Wrocław (Breslau) bereits seit Ende 2017 für Kurztrips 

200 Elektroautos nutzen. In der Metropolregion Gdańsk (Danzig) entsteht derzeit das größte Verleihsystem mit mehr als 4.000 Elektrofahrrädern. Elektrobusse erfreuen sich wachsender Beliebtheit in den Kommunen. 

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Bereits seit vielen Jahren gehören die kleinen Melex-Busse zum Stadtbild von Kraków (Krakau) und anderen polnischen Städten. Lautlos und emissionsfrei transportieren sie Touristen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Schon seit 1971 produziert das Unternehmen aus dem südpolnischen Mielec leichte Elektrofahrzeuge und exportiert diese inzwischen in viele Länder.

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Gäste von Wrocław können seit Ende letzten Jahres die Stadt auch individuell mit Stromantrieb erkunden. Überall in der Stadt stehen knallbunte Elektroautos des städtischen Carsharing-Systems Vozilla zur Nutzung bereit. Neben 190 Limousinen vom Typ Nissan Leaf gehören dazu auch zehn Vans. Sie können auf öffentlichen oder eigens ausgewiesenen Parkplätzen kostenlos abgestellt werden und dürfen auch die Busspuren nutzen. Die Miete erfolgt über das eigene Smartphone, pro Fahrminute wird ein Złoty abgerechnet (ca. 23 Cent). Das System kommt an. In den ersten acht Monaten fuhren über 30.000 Nutzer insgesamt mehr als eine Million Kilometer mit den Elektroflitzern. In 17 Hotels und Hostels der Stadt erhalten Gäste seit kurzem einen Gutschein mit einem Gegenwert von 15 Fahrminuten für Vozilla. Auch zur Flotte des in Warszawa (Warschau) ansässigen privaten Carsharing-Anbieters 4Mobility gehören Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Noch in diesem Jahr soll in der Weichselmetropole eine städtische Verleihflotte mit Hybridfahrzeugen entstehen.

Auch im öffentlichen Nahverkehr setzt Polen zunehmend auf emissionsfreie Antriebe. Zum Einsatz kommen vor allem Fahrzeuge des unweit von Poznań (Posen) ansässigen Unternehmens Solaris, das weltweit zu den führenden Herstellern von Elektrobussen gehört. Landesweit rollen derzeit 80 Elektrobusse, unter anderem in Krakau und Warschau. Bis zum Jahresende soll die Zahl auf über 400 steigen, bis zum Jahr 2020 auf rund 1.000. Warschau erhielt Anfang des Jahres Förderzusagen, um 130 neue Elektrobusse anzuschaffen. Auch kleinere Orte, wie das beliebte Seebad Świnoujście (Swinemünde), stellen ihr Transportangebot langsam um. Seit gut einem Jahr können Urlauber dort die Dienste mehrerer Elektrotaxis in Anspruch nehmen. 

Auch bei öffentlichen Fahrradverleihsystemen geht der Trend zur Elektromobilität. Noch in diesem Jahr wird in der polnischen Dreistadt mit „Mevo“ ein E-Bike-System der Superlative starten. Bis November sollen die ersten 1.200 Fahrräder mit zusätzlichem Elektroantrieb zur Verfügung stehen, ab März 2019 soll es insgesamt 4.080 E-Bikes an 660 Verleihstationen geben. Verleihstationen entstehen nicht nur in Danzig und den Nachbarstädten Sopot (Zoppot) und Gdynia (Gdingen), sondern auch in kleineren Städten der Umgebung wie Puck (Putzig) oder Kartuzy (Karthaus). In Warschau können Nutzer des städtischen Verleihsystems Venturilo neben herkömmlichen Citybikes gegen kleinen Aufpreis ebenfalls E-Bikes ausleihen.

Das junge polnische Unternehmen Activelo bietet über Hotels, Radverleihe und Touristikanbieter in bislang acht polnischen Woiwodschaften E-Bikes für Touristen an. Die hochwertigen Markenräder können beispielsweise in den Hotels Meta und Villa Rubinstein in den Schlesischen Beskiden, der romantisch am Glatzer Schneeberg gelegenen Pension Alpejski Dwór oder im masurischen Ferienort Pisz (Johannisburg) ausgeliehen werden. Auch manche Stadthotels bieten eine umweltfreundliche Alternative zum Leihwagen an. So stellen die Hotels Dwór Oliwski und Orle in Gdańsk (Danzig) und Zhong Hua in Sopot (Zoppot) ihren Gästen kostenlose E-Bikes zum Erkunden der Ostseemetropolregion Dreistadt und der Küste zur Verfügung. 

Deutsche Reisunternehmen haben Polen bereits vor einiger Zeit als Ziel für Elektrotourismus entdeckt. So bietet die Eberhardt Travel GmbH aus Kesseldorf beispielsweise eine achttägige E-Bike-Reise mit fünf geführten Radtouren entlang der Ostseeküste und durch die Pommersche Seenlandschaft an. Das Oldenburger Unternehmen Landpartie offeriert seine Baltikumtour von Gdańsk (Danzig) nach Riga auch als E-Bike-Version. Auch andere deutsche und polnische Radreiseveranstalter wie Nature Travel oder Natours bieten ihren Gästen auf Wunsch E-Bikes an.

Der polnische Staat hat die Zeichen der Zeit erkannt. Unlängst hat die Regierung bekanntgegeben, in den kommenden Jahren umgerechnet zweieinhalb Milliarden Euro in die Ökomobilität zu investieren. Die Gelder sollen die polnischen Kommunen beim Erwerb emissionsarmer oder -freier Verkehrsmittel unterstützen. Ziel ist es, deren Anteil am öffentlichen Personennahverkehr auf mindestens 30 Prozent auszubauen. Zudem soll ein Gesetzesentwurf zur Förderung der Elektromobilität noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Bis 2022 soll die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge landesweit von derzeit 552 auf 6.400 wachsen. 

 

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