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Geschichte, Musik und Wasserspaß in der masurischen Segelhauptstadt

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Die Stadt Lötzen/Giżycko, welche als die polnische Segelhauptstadt bezeichnet wird, ist ein idealer Ort für diejenigen, welche sich am masurischen Klima erfreuen möchten. Der Ort, welcher zwischen zwei Seen, dem Kisajno-See und dem Niegocin-See liegt und auch nicht weit entfernt von den Seen Wilkasy, Boczne, Nialk, Grajewsko, Rudzkie, Dobskie ist, stellt eine perfekte Ausflugbasiss oder besser gesagt den Hauptausflugshafen dieser Region dar. Was umfasst die masurische Checkliste? Was gehört zum absoluten Must See in Lötzen/Giżycko? Eine subjektive Top 10. 

1.  Die Feste Boyen 

Zu den Hauptdenkmälern der Stadt Lötzen/Giżycko gehört unter anderem, die in den Jahren 1843-1855 erbaute Festung Boyen. Sie liegt zwischen dem Niegocin-Dee und dem Kisajno-See, auf der sogenannten Lötzeninsel und diente früher zur Verteidigung des preußischen Reiches. Die Wehranlage wurde aus Findlingen und Ziegelsteinen erbaut und ist umgeben von einem Erdwall, der an der höchsten Stelle ganze 33 Meter hoch ist. Interessant – die im Wald versteckte Anlage hat die Form eines Sterns. Das Denkmal, welches eine Stein-Ziegelmauer mit einer Länge von 2303 m umzingelt, besitzt vier Tore: das doppelte Lötzener Tor, das Rastenburger Tor, das Wassertor und das Pulvertor. Heute befindet sich in der Festung eine Jugendherberge, ein Museum, ein Motorradclub, ein Taucherclub und eine Kunstgalerie, in der man die Grafiken weltberühmter und polnischer Künstler bewundern kann, wie zum Beispiel die Computergrafiksammlung von Zdzisław Beksiński, oder die Ausstellung „Kunst aus Masuren“, mit hilfe derer man die örtlich entstandenen Werken und deren Schöpfer kennenlernt. 

Die Eintrittspreise für den Besuch der Festung betragen: 

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  • für die ermäßigte Eintrittskarte 10 Złoty, normale Eintrittskarte 15 Złoty (in der Sommersaison), 
  • in der Wintersaison kostet die ermäßigte Eintrittskarte 8 Złoty und die normale Eintrittskarte 10 Złoty. 
  • Eine dreitägige Dauerkarte für  20/30 Złoty ist ebenfalls zu kaufen. 

Die Festung ist ab 9.00 Uhr zu besichtigen und schließt zu verschiedenen Uhrzeiten, je nach Monat. Vor der Anreise lohnt es sich, sich mit den Angeboten der Festung vertraut zu machen – twierdza.gizycko.pl

2. Der Wasserturm

Der Wasserturm wurde im Jahr 1900 aus unverputzten Ziegelsteinen im neogotischen Stil, an der Kreuzung der Warszawska-Straße und der Wodociagi-Straße erbaut. Bis 1997 hat der Wasserturm Lötzen/Giżycko mit Wasser versorgt. Über dem Eingang befinden sich zwei Wappen – das masurische Wappen und das Wappen der Stadt. Der Turm ist 25 Meter hoch. Um hinauf zu gelangen muss man erst einmal 129 Treppenstufen bezwingen, bis man sich dann auf dem höchsten Stockwerk auf einer Höhe von 162 Metern über dem Meeresspiegel, in einem ruhigen Restaurant ausruhen kann. Es lohnt sich, denn die Panoramaaussicht auf die Stadt, auf die Wälder und die Masurischen Seen ist absolut sehenswert. Im Inneren des Turms befindet sich auch ein Museum, wo man interessante Exponate, welche das frühere Leben der Lötzener zeigen, bewundern darf. 

Der Eintrittspreis beträgt 10 Złoty für einen Erwachsenen und 6 Złoty für die ermäßigte Eintrittskarte. Das Denkmal hat von 10.00 Uhr geöffnet und schließt je nach Monat zu verschiedenen Uhrzeiten. Erwähnenswert ist, dass man auch sein Haustier mit in den Turm nehmen kann. 

Um die Anreise entsprechend einzuplanen, kann man auch vorab die Internetseite: wieza-gizycko.pl besuchen.

Ein Tipp für alle, die einen kleinen Vorgeschmack brauchen – mit hilfe der Seite kann man auch eine virtuelle Panoramabesichtigung machen. 

3. Die Drehbrücke

Die Lötzener Drehbrücke wurde 1860 erbaut und verband die Stadt mit der Festung Boyen. Das Denkmal befindet sich auf dem Luczanski-Kanal, welcher den Niegocin-See und den Kisajno-See zusammenschnürt. Interessant – sie wiegt mehr als 100 Tonnen und kann per Hand von einem Menschen gedreht werden. Zwischen 1960 und 1970 wurde ein elektrischer Antrieb eingebaut, der jedoch das Ufergebiet stark zerstört hatte. Deswegen wurde als Nächstes an seiner Stelle eine Pionierbrücke errichtet, welcher wiederum die Bewohner abgelehnt haben. Erst 1993, also nach der Rückkehr zur historischen Urgestalt der Drehbrücke, wurde sie auch wieder eröffnet. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Lötzener Drehbrücke europaweit die einzige ihrer Art noch in Betrieb ist. 

Die Brücke wird je nach Tagesfahrplan der Schifffahrten geöffnet, mit dem man sich auf der Internetseite gizycko.pl bekannt machen kann. 

4. Die Burg Lötzen

Die mittelalterliche Burg ist eines der wertvollsten Denkmäler von Lötzen/Giżycko. Sie wurde 1341 vom Ritterorden über dem Luczanski-Kanal errichtet und war der Hauptsitz des Ordenspflegers. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Anlage umgebaut und nach der Säkularisierung des Ordens, zum Hauptsitz des Fürstenlichen Landrates. Leider blieb nur der bewohnbare Teil der Burg erhalten. Dieser wurde restauriert und ist nun Teil des exklusiven Hotels St. Bruno. Dem Objekt wurden drei Flügel und eine Bastei hinzugefügt. Dies war die einzige Möglichkeit die verbleibenden Teile des Bauwerks zu retten. Im Inneren des Hotels herrscht die Atmosphäre eines Kurortes aus der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts. Das Hotel besitzt über 6 Meter hohe Apartments und kann insgesamt bis zu 170 Gäste aufnehmen. Für Interessierte wird auch eine Besichtigung der Burg mit einem Fremdenführer angeboten, außerdem kann man dort u.a. Kugelstoßen und Billard spielen. Empfehlenswert ist auch ein Besuch in der Kunstgalerie, im Restaurant sowie ein bisschen Entspannung im SPA-Bereich oder im Swimmingpool.

5. Regelski-Bäckerei

Ein fester Punkt auf der To-do-Liste ist beim Urlaub in Lötzen/Giżycko der Besuch im kleinen Mietshaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts an der Warszawska-Straße 17. Es ist eines der ältesten gemauerten Mietshäuser in der gesamten Stadt. Aktuell ist das blaue Gebäude Sitz des Vereins „Masurische Gemeinschaft“ (poln. „Wspolnota Mazurska“) sowie vom „Archiv von Masuren“ („Archiwum Mazurskie“).

 

6. Mietshäuser aus dem XIX. Jahrhundert 

Architekturliebhaber finden weitere Mietshäuser aus dem 19. Jahrhundert auf der Pionierska-Straße und auf der Dabrowska-Straße. Die Gebäude wurden aus roten Ziegelsteinen erbaut und mit neogotischen Elementen verziert. Das Gebäude auf der Dabrowska-Straße 8 ist heutzutage das Drei-Sterne-Hotel „MASOVIA“. Um noch mehr alte Bauten zu entdecken, sollte man unbedingt durch die Warszawska-Straße schlendern, wo sich die sog. „Kleine Galerie“ aus dem 19. Jahrhundert, das Sozialamt aus dem Jahr 1867 sowiedas Gerichtsgebäude aus dem Jahr 1865 befinden. 

 

7. Die evangelische Kirche

Zu den interessanten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt auch die evangelische Kirche, deren Bau bis ins Jahr 1826 reicht. Früher befand sich dort ein kleines Holzgotteshaus, später eine gemauerte Kirche, welche im Jahr 1686 vollständig abgebrannt ist. Die Kirche, welche 1709 neu aufgebaut wurde, wurde ebenfalls vom Feuer verschlungen. Der Brand zerstörte nicht nur das Gotteshaus, sondern auch einen großen Teil der Stadt in der Nacht des 3. Aprils 1822. Mit dem Bau einer neuen Kirche begann man erst im Mai 1826. Das heutige Denkmal wurde im neoklassischen Stil errichtet, anhand des Projekts des Berliner Architekten – Karl Friedrich Schinkel. 

Die Gottesdienste in der evangelischen Kirche finden jeden Sonntag um 11.00 Uhr statt und von Mai bis September werden zusätzlich Gottesdienste in deutscher Sprache um 9.30 Uhr, hauptsächlich für Touristen gehalten. 

 

8. Sanktuarium des Heiligen Bruno 

Die Kirche des Hl. Bruno befindet sich an der Pionierska-Straße. Errichtet wurde sie nach dem Entwurf  von Martin Weber, zu Ehren der deutschen Soldaten, welche im I. Weltkrieg im Osten ums Leben kamen. Die Kirche hat einen militärischen Charakter, welcher an solchen Elementen wie Leuchter oder einer Uhr mit Bajonettzeiger auf dem Turm, zum Vorschein kommt. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche mit einem wunderschönen Mosaik verzehrt, die den Heiligen Bruno und ihn angreifende preußische Krieger darstellt. Das Werk wurde von dem Artisten M. Pieczarko anhand des Projekts von Z. Konarzewski umgesetzt. Die Kirche ist das älteste katholische Gotteshaus in Lötzen/Giżycko. 

 

9. Internationales Orgel- und Kammermusikfestival in Lötzen/Giżycko

Musikliebhaber aufgepasst! Ein Besuch in Lötzen/Giżycko lohnt sich vor allem in den Monaten Juli und August, denn dann wird das Orgel- und Kammermusikfestival ausgetragen. Das Festival findet in der bereits erwähnten evangelischen Kirche am Grundwaldzki-Platz statt. Ab 2004 wird das Festival von Jerzy Piekarski und dem Zentrum für Animation KOA in Lötzen/Giżycko veranstaltet. Heuer endet es am 29. August. 

Das Programm ist auf centrumanimacji.pl zu finden.

 

10. Wasserspaß vom feinsten

Auf dem See „Popowka Mała“ nahe der Festung Boyen kann man sich auf dem Wakeboard und Wasserski so richtig austoben. Für Wassersportliebhaber gibt es zwei Strecken (220 Meter und 180 Meter) mit Lift und Hürden. Der WakePark ist empfehlenswert sowohl für erfahrene Wakeboarder als auch für Anfänger. Auf dem Gelände befinden sich ein Strand und eine Bar, wo oft Partys stattfinden.   

Dieser Artikel stammt aus dem PolenJournal-Magazin (Onlineausgabe 2/2021)

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