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Von der Wiese hin zum Magen – der kurze Weg der Milch

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Die Milch kennt jeder von uns. Man könnte meinen, dass jeder weiß, woher sie kommt und wie sie in unseren Kühlschrank gelangt. Na ja, nicht wirklich. Nur wenige Menschen interessieren sich für den Weg, den die Milch von der Wiese zu unserem Glas durchqueren muss. So lohnt es sich das Milchmuseum in Grajewo zu besuchen. Hier wird gezeigt, dass sogar etwas so offensichtliches, wie Milch interessant und überraschend sein kann. 

Ein Museum im Herzen der  polnischen Milchhauptstadt

Das Zentrum des traditionellen Molkereiwesens – das  Milchmuseum (poln. Centrum Tradycji Mleczarstwa – Muzeum Mleka) befindet sich in der Woiwodschaft Podlachien in Grajewo. Es ist das erste und einzige Objekt dieser Art in Polen. Jeder weiß zwar, dass man Milch im Geschäft kaufen kann, dafür ist das Wissen, wie sie dorthin gelangt nicht so offensichtlich. Das heißt aber nicht, dass die Reise von der Kuh bis zu unserem Magen langweilig ist. Bei einem Besuch im Milchmuseum in Grajewo wird das deutlich klar. Woher kam die Idee eines multimedialen Museums mit so einem Leitmotiv? “Grajewo liegt in einem Naturgebiet, den sog. Grünen Lungen Polens, im Revier der Milchwirtschaft und dem Sitz der größten Molkereigenossenschaften. Die lokale Regierung hat dementsprechend beschlossen, dieses Potenzial zu nutzen, um die touristische Attraktivität der Stadt durch die Gründung des Milchmuseums zu steigern“ – erklärt Marlena Tarasewicz, aus dem Zentrum des traditionellen Molkereiwesens – Milchmuseum in Grajewo. 

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Eine etwas andere “Milchstraße“

Das Wort Museum wird oft mit einem langweiligen Ort assoziiert. Doch es reicht, dass man die Schwelle der Institution in Grajewo überschreitet, um herauszufinden, wie sehr wir uns geirrt haben. Dieser Ort ist interaktiv, multimedial und “selbst bedienbar“. Die Ausstellung ist in Bereiche geteilt, in denen man nicht nur das Wissen über Milch erwirbt, sondern auch Neues über die Tradition seiner Verarbeitung erfährt. Somit führt unsere “Milchstraße“ über :

  • “Die Wiese“ – Hallo Abenteuer! Unsere Wanderung beginnt auf der Wiese, wo man keine schwarz-weiße, sondern eine Bunte Kuh und andere Tiere findet, von den in Polen Milch gemolken wird. 
  • “Die Geschichte und Kultur“ – Die Zone lädt zum Kennenlernen der sogenannten Revolution in der Milchwirtschaft und zum Erkundigen ein, wie das Motiv der Milch im Laufe der Jahre in der Kunst verwendet wurde.
  • “Zurück in die Vergangenheit“ – Es gibt keine Milch ohne eine Kuh und die muss einen Platz, wo sie Schutz findet, haben. Was ist gemeint? Natürlich ein Kuhstall. Genau hier sehen wir, wie so ein Ort aussieht. Keine Bange, eine lebende Kuh werden wir hier nicht finden, somit ist auch der Geruch viel angenehmer als in einem richtigen Kuhstall. 
  • “Der Milchweg“ – in dieser Zone kann man ganz genau den Weg, den die Milch überquert, um am Ende zum Empfänger zu gelangen, analysieren.
  • “Die Milchbar“– Essen kann man zwar hier nicht kaufen, aber dafür kann man sich, wie in den Zeiten der Volksrepublik Polen fühlen. Ausschnitte aus polnischen Komödien der damaligen Zeit laden manch einen Besucher zu einer längeren Pause in dieser Zone ein. In der Ausstellung kann man auch Glasflaschen, Kronkorken und andere Milchexponate bewundern. 
  • “Das Laboratorium“ – Hier wird der Besucher auf einmal zum Wissenschaftler, der nach Antworten auf die ihn quälenden Fragen z.B. warum die Milch weiß ist, sucht. Unter dem Mikroskop kann man Milchproben oder z. B. Briekäse beobachten. Sprösslinge können wiederum aktiv bei dem Experiment der Umwandlung der Milch in einen Stein, teilnehmen. 
  • “Tägliche Milch“– Das ist der Ort, wo sich Packungen von Milchprodukten und Informationen über ausgewählte Erzeugnisse, befinden. Hier kann man herausfinden, wie viele Anwendungen die Milch hat. Viele Besucher werden stumm vor Staunen. +


Die Milchbar / Foto: Muzeum Mleka

Kuh oder Ziege?

Die Milch melkt man nicht nur von der Kuh, aber auch von anderen Tieren, wie z. B. von einer Ziege oder einem Schaf. Das Museum hat sich hauptsächlich mit Kuhmilch befasst, doch auf der Ausstellung kann man viele Informationen über andere Milchsorten finden. Die Modernität des Museums ermutigt jeden zum aktiven Besuch. “Unsere Idee war es ein Museum im Einklang mit dem führenden Trend, Modernität, an die Bedürfnisse und Erwartungen der heutigen Besucher, insbesondere junger Menschen, die mit technischen Neuigkeiten aufgewachsen sind, anzupassen. Das interaktive Museum gibt die Möglichkeit direkter Interaktion des Zuschauers mit der Ausstellung. Es engagiert zur aktiven Besichtigung“ – erklärt Marlena Tarasewicz. Die Idee war ein Volltreffer, denn sowohl Kinder als auch Erwachsene verlassen das Museum sichtlich begeistert. 


Foto: Agnieszka Potocka/Projekt Multimedia Sp. z.o.o.

Milchkuriositäten – von der Geschichte zur Tradition

Nur die wenigen wissen, wie Löcher in den Käse kommen, oder was Kumys ist. Einzelne erinnern sich daran, dass es einen Milchchampagner gibt. Was das genau ist und wann er produziert wurde, kann man bei dem Erforschen im Museum erfahren. Die servierte Hand, wenn nicht sogar ein ganzes Glas von Informationen, können einige zum Staunen bringen. Die Tatsache, dass in Polen in Kujawien der älteste nachweisbare Käse entstanden ist oder dass in dem ersten ältesten gebliebenen polnischen Kochbuch sich ein Rezept für Schaumrollen befindet – das sind nur einige der vielen interessanten Einzelheiten. Es ist allgemein bekannt, dass Kleopatra ihre Schönheit, Bädern in Eselsmilch zu verdanken hatte. Die Tatsache, dass für ein Bad 500 Eselstuten gemolken werden mussten, wissen nur die wenigen. 

In dem Zentrum des Traditionellen Molkereiwesens erwirbt man nicht nur das Wissen, sondern man verbringt auch eine schöne Zeit, denn alles wurde so eingerichtet, um durch Spaß zu lehren. Ein Tiermodell mit Animationen, multimediale und Geschicklichkeitslernspiele sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, 3D-Mapping, Holoboxen, RFID Technologie, Touch Paint oder der Kinoraum werden kleinen und großen Besuchern viel Spaß bereiten. Wer noch keine Gelegenheit dazu hatte, eine Kuh zu melken, kann seine Handarbeit in dem Stahl in dem Bereich “Zurück in die Vergangenheit“ testen. 

Die schwere Arbeit und die Hingabe, die in das aktive Funktionieren des Milchmuseums in Grajewo eingesetzt worden sind, spiegeln das Radfahrerfreundliche Zertifikat auf dem Eastern Green Velo Trail, das Zertifikat der regionalen Tourismusorganisation Podlachien für das beste touristische Produkt der Woiwodschaft Podlachien 2018 und das Spezielle Zertifikat ausgezeichnet von der polnischen Tourismusorganisation für Kreativität und Potenzial wider.   


Die Kuh Matilda / Foto: Muzeum Mleka

Matilda  

Die Kuh Matilda ist das Maskottchen des Museums, das nicht nur das Auge freut, sondern vor allem Kinder zur Teilnahme an Wettbewerben und monatlichen Treffen einlädt. Während der Treffen nehmen Kids an Kunstkursen und Bewegungsspielen teil. Das Museum bietet Bildungs- und Kunstworkshops sowohl für Kinder, als auch für Jugendliche an. Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden natürlich nicht vergessen und für sie wird ein spezieller Sinnes- und Kunstunterricht angeboten. Während der Workshops kann man zwar keine Butter machen, doch dafür kann man auf der Milch malen und an verschieden Experimenten, wo Milch benutzt wird, teilnehmen. Man hat auch die Möglichkeit das Thema und den Umfang des Kurses individuell festzulegen. 

In dem Gebäude befindet sich auch ein Gastronomielokal, wo die Besucher eine leckere Mahlzeit genießen können. Serviert werden nicht nur Gerichte aus dem traditionellen Menü, sondern auch ein spezielles milchiges Mittagessen (bei vorheriger Anmeldung). Milchliköre sind hier leider nicht vorhanden. 

Milch, die ein untrennbarer Bestandteil der Speisekarte vieler Menschen ist, hat viele Geheimnisse, die es wert sind, entdeckt zu werden. Im Museum können wir nicht nur Wissen erwerben, aber auch den Ausblick genießen. Der Aufenthalt an diesem Ort ist also eine Kombination von Angenehmem und Nützlichem.   

 

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