Zwar experimentiert die moderne Architektur mit neuen Baumaterialien, doch Holz – mit seiner langen Tradition – ist aus der Branche kaum wegzudenken. Im Gespräch mit PolenJournal.de spricht Krystyna Piecuch – Architektin, Baugutachterin und Innenarchitektin über die Geschichte von Holz.
Was für einen Einfluss hatte Holz auf die Entwicklung der Architektur?
Holz ist das älteste und am längsten von Menschen benutzte Baumaterial. Jahrtausende lang wurde es erkundet und benutzt, es wurde zum Basisbaumaterial. Anfangs alleine, später gemeinsam mit keramischen Materialien hatte es den endgültigen Einfluss auf den architektonischen Ausdruck von Gebäuden und Bauwerken späterer Zeitalter in der Geschichte der Architektur. In den ärmeren Regionen war Holz ein Exklusivmaterial.
Anfangs hat Holz den Grundbedarf der Menschen beim Bauen von Wohnsitzen und Schutz von Wohnsitzen und Kultstätten gestillt. Mit der Zeit sind die Werkzeuge zur Bearbeitung von Holz präziser geworden, es wurden immer mehr schmuckvolle Holzelemente erschaffen.
Der Wert hölzerner, historischer Elemente geht aus dem Fakt hervor, dass sie selbst ein kostbares Zeugnis der Vergangenheit, Technik und Wissen über frühere Generationen sind. Man soll über die Kunst des Handwerks, die bei der Hilfe einfacher Werkzeuge und Handarbeit solcher Architekturelemente wie Fenster und Türen, die trotz der vergangener Jahre nicht konserviert wurden und bis heute überdauert haben und erschafft wurden, nachdenken.
Was schützt das historische Holz?
Der Europarat schafft Programme, die die Rettung des historischen Holzes betreffen und durch das Ministerium für Kultur und nationales Erbe einarbeitet und realisiert werden. Es sind Schutz- und Rettungsprogramme historischer, hölzerner Kirchen, Höfe, Fenster- und Türentischlerei und historischer Dachstühle. Holz ist ein Material, welches durch moderne Materialien mit einer kurzen Geschichte, die nicht altbewährt ist, verdrängt wird. Von Jahr zu Jahr gibt es immer weniger historische, originelle Fenster- und Türentischlerei und Dachstühle.
Was für einen Wert hat Holz?
Holz ist ein völlig ökologisches Baumaterial, das im Gegensatz zu PVC und Alutischlerei im natürlichen Prozess entsteht. Bei der geplanten Wirtschaft gemäß europäischer Konventionen sind die Holzressourcen unbegrenzt und stets nachwachsend auf dem Weg des natürlichen Wachstums und kommen in ausreichenden Mengen (viele Länder benutzen nur 65% des jährlichen Zuwachses). Holz ist ein warmes Material, das angenehm beim Berühren ist, es ist natürlich und elektrisiert nicht.
Wie sieht der ökonomische Aspekt aus?
Holz ist ein ökonomisches Rohmaterial, weil man zur Holzfensterproduktion (70 Wh) 11 Mal weniger Energie braucht als bei der PVC Fensterproduktion (730 Wh). Die Benutzung von Holz bereitet keine Probleme mit der Abfallverwaltung, ein natürliches Rohmaterial wie Holz oder ökologische Beschichtungen stellen keine Gefahr für die Umwelt dar (die Abfallverwertung anderer Tischlereiprofile verursacht den Ausstoß von Salzsäure und Dioxin, sehr giftiger Verbindungen).
Ein Holzfenster, der Verbrennung unterzogen erzeugt neue Wärmeenergie, bei der Beseitigung von Fenstern aus anderen Materialien werden zusätzliche Energiestoffe verbraucht.
Ein Fenster aus Holz mit einer ökologischen Beschichtung überzogen, was die Lasierung, Lackierung und Bemalung in eine beliebige Farbe ermöglicht, gibt uns die Möglichkeit die Ästhetik des Gebäudes zu ändern.
Ein Fensterrahmen aus Holz konserviert man und reinigt ohne die Benutzung chemischer Reinigungsmittel die schädlich für Menschen sind.
Die einmalige Verwendung ökologischer, haltbarer Lacke schützt vor atmosphärischen Verhältnissen für 7-10 Jahre.
Im Fall einer Beschädigung des Holzfensters besteht die Möglichkeit der Reparatur oder der Ergänzung zusätzlicher Ausstattung, ohne einen völligen Austausch.
Die Fenster- und Türentischlerei ist ökologisch, ökonomisch, energiesparend und wärmedämmend. Sie ist uns Kulturnahe und stellt ein haltbares, gesundes und ästhetisch wunderschönes Element unserer Architektur dar.