Allerheiligen wird sowohl in Polen als auch auf der ganzen Welt am 1. November gefeiert.
Weiterlesen ...PolenJournal.de sprach über die Suche nach dem mysteriösen Zug mit Christel Focken, die als Historikerin an der Grabungen teilnimmt.
Piotr Piela [PolenJournal.de]: Es ist soweit, die Arbeiten rund um den 65. Bahnkilometer der Strecke Waldenburg-Breslau und die Suche nach dem mysteriösen Goldzug sollen endlich beginnen. Nach diversen Problemen mit Genehmigungen steht dem Graben jetzt nichts mehr im Wege. Ist im XYZ-Team Erleichterung spürbar?
Christel Focken: Nein, es herrscht Anspannung vor dem großen Tag. Ich glaube, jeder versteht, dass wir einen langen Weg hinter uns haben und nun das Ziel so nah und dennoch so tief vor uns liegt. Es gibt noch viel zu tun.
Christel Focken: Ein Zug wird sicher da sein, doch sicher kein Goldzug. Der war vom ersten Tag an eine Erfindung der Presse, die die Sache eben Weltweit hochgepuscht hat. Wir können nur unsere Erwartung an den Georadarbildern festmachen und sind sicher, es ist ein Jahrhundertereignis für uns, für Waldenburg / Walbrzych und Polen.
PP: Sollten Sie tatsächlich etwas finden, wie geht es dann weiter? Wird der verschollene Schatz gleich ausgegraben und was passiert, wenn Sie nichts finden, was dann?
CF: Erst einmal wird geöffnet. Sollte er gefunden werden, muss die Stadt entscheiden. Ich als Historikerin würde mir wünschen den Tunnel zu öffnen und der Allgemeinheit zu Gute kommen lassen. Da unten saubermachen, eine Treppe rein, ein Kassenhaus und es können Arbeitsplätze geschaffen werden. Wenn die Einnahmen noch für gute Zwecke in der Stadt verwendet werden, hat die Nazigeschichte doch noch etwas Gutes. Auch wenn man hier nicht von Happyend sprechen kann.
PP: Hat der vor kurzem am Schloss Fürstenstein (Książ) entdeckte Tunnel Einfluss auf ihre Forschungsarbeiten? Ist das Schloss auch ein wichtiger Bezugspunkt für Sie? Welche Rolle spielt dabei das Geheimnis rund um das Projekt „Riese“?
CF: Es ist ein Teil des Projekts Riese. Heute suchen wir laut Bundesarchiv unterirdisch noch 165.000 m3 umbauten Raum. Ich habe in Gluszyca einen Fahrstuhl mit dem Georadar entdeckt - siehe YouTube. Wir sind noch lange nicht am Ende. Die Hoffnung wird nur gebremst, da uns öffentliche Stellen leider das Leben nicht leichter machen, sondern auch oft Steine in den Weg legen.
CF: Wir werden sehen, wir haben uns mit der Geschichte soweit aus dem Fenster gelehnt, dass eigentlich nichts mehr schiefgehen kann. Entweder Goldzug oder Glatteis. Warten wir doch einfach mal ab. Wir werden versuchen diese Grabung so Live wie möglich der Welt zur Verfügung zu stellen. Leider sind manche Pressevertreter immer noch daran interessiert, dass nur Sie die Welt informieren dürfen. Das ist manchmal etwas behindernd.
CF: Nun ja es gab Rückzüge. Doch die werden am Ende eben außerhalb des Zauns stehen. Ein wenig ist auch der Reiz dabei zu zeigen, dass andere falsch liegen. Das schlimme ist eigentlich, dass die meisten Menschen mit denen ich gesprochen habe eher der Presseinfo Glauben schenken wollten, als denen die eben direkt damit zu tun haben. Die Macht der Presse ist erschreckend... auch bei "Falschmeldungen".
CF: Ja wir haben mehrere Projekte. Eines wird sicher im nächsten Jahr den Rummel um den Goldzug ablösen können. Allerdings besteht der Bundesverband zurzeit aus 2400 Mitgliedern bundesweit und dieser geht vielen verschiedenen Themen nach.