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2.500 Kilometer für einen guten Zweck

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Foto: Dominik Nikiel

Tomasz Sobania hat sich einiges vorgenommen. Der „polnische Forrest Gump“ will innerhalb von 60 Tagen von seinem Wohnort Gliwice (Gleiwitz) in Schlesien bis nach Barcelona laufen. 2.500 Kilometer quer durch Europa – pro Tag eine Marathondistanz von rund 42 Kilometern. Im vergangenen Jahr lief der 24-Jährige zur Hilfe für ein krebskrankes Kind etwa 1.400 Kilometer von Polen bis zum Vatikan. Dieses Mal will er sich für einen Jugendclub einsetzen und zusätzlich als offizieller Botschafter für die Europaspiele werben, die 2023 in seinem Heimatland stattfinden.

„Als Kind wollte ich unbedingt einmal gemeinsam mit Ronaldinho und dem FC Barcelona trainieren“, erklärt Sobania mit Begeisterung. Die Ära Ronaldinho ist beim katalanischen Spitzenclub zwar längst vorbei und der Extremsportler weiß inzwischen auch, dass Laufen für ihn die bessere Wahl als Fußball ist. Geblieben ist aber das Ziel, einmal nach Barcelona zum Heimatstadion von Barça zu kommen. „Und ich hoffe natürlich, dort meinen Landsmann Robert Lewandowski zu treffen und mit ihm ein paar Runden im Camp Nou drehen zu können“, fügt er lächelnd hinzu. 

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Seiner bisher größten Herausforderung sieht das junge Multitalent gelassen entgegen: „Sicher, es kann einiges passieren auf der Strecke, aber ich habe mich ein Jahr lang intensiv vorbereitet und der Lauf zum Papst nach Rom hat mir gezeigt, dass es wichtig ist, sich immer neue Ziele zu setzen.“ Körperlich ging es ihm bei der Ankunft im Vatikan nicht schlechter als beim Start. Nach einem zwischenzeitlichen Tief war ihm das Laufen immer leichter gefallen und am Ende schaffte er sogar eine doppelte Strecke an einem Tag. Der schwierigste Gegner sei die Zeit, davon gebe es immer zu wenig. Besonders wichtig sei es auch, an der inneren Motivation zu arbeiten, die müsse jeden Tag aufs Neue aufgebaut werden, sagt Sobania. In den vergangenen Jahren hat er bewiesen, dass keine Herausforderung für ihn zu groß ist. 

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Seine Erfolge haben Tomasz Sobania mittlerweile den Beinamen „polnischer Forrest Gump“ eingebracht. Über den Vergleich mit der von Tom Hanks verkörperten literarischen Figur schmunzelt er. „Ich bin schon zur Schulzeit immer zur Bahn nach Gliwice gerannt und irgendwann hat sich das verselbstständigt.“ Seinen Lebensunterhalt verdient er neben dem Sport auch mit Schreiben. Schon mit 17 Jahren veröffentlichte er seinen ersten Fantasyroman, ein zweiter sowie ein Buch über das Laufen sollten folgen. Als leidenschaftlicher Reisender war er bereits in mehr als 20 Ländern. Auch darüber schreibe er.

Der Gedanke des friedlichen sportlichen Wettkampfes sei für ihn wichtig. Deshalb wolle er mit seinem Extremlauf auch auf die Europaspiele aufmerksam machen, für die er offizieller Botschafter Polens ist. Die dritte Ausgabe der Kontinentalspiele des Europäischen Olympischen Komitees (EOK) findet vom 21. Juni bis 3. Juli 2023 in Kraków (Krakau) statt. „Das wird ein wunderbares Sportfest für alle Menschen in ganz Europa. Als Pole möchte ich auch die Deutschen herzlich einladen, zu Gast bei uns zu sein und die ,positiv verrückte‘ Seite unseres Landes kennenzulernen“, zeigt sich Sobania begeistert.

Der Startschuss für seinen Extremlauf fällt am 3. September vormittags. Von Polen geht es über Tschechien. Am 15. September will er Deutschland erreichen. In elf Tagen führt ihn seine Tour vom Bayerischen Wald über München, Augsburg und Stuttgart bis zur deutsch-französischen Grenze. Dann läuft er über Stationen in Paris, Lyon und Montpellier weiter bis zur Grenze nach Spanien. Wenn der Lauf ohne größere Komplikationen verläuft, will Sobania das Camp Nou in Barcelona am 4. November erreicht haben. In Polen findet seine Aktion zahlreiche Unterstützer, zu denen auch die Polnische Tourismusorganisation gehört.

„Ich habe ein wunderbares Team, dass mich während der zwei Monate unterstützt“, erklärt der Athlet. Es kümmere sich um Verpflegung, Erholung und die Versorgung kleinerer Wunden. Sobania ist zuversichtlich: „Es sollte nur nicht zwei Wochen am Stück regnen“, hofft er. Denn im kleinen Camper, der für das Übernachten vorgesehen ist, gebe es keinen Platz, um dauerhaft Kleidung zu trocknen. Eine Erkältung will er in jedem Falle zu vermeiden.

Am Ende solle der Lauf einem guten Zweck zugutekommen, deswegen will er auf jeden Fall ankommen: „Ein Freund von mir hat in Gliwice einen Club für Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen aufgemacht. Gemeinsam wollen wir ihnen zeigen, dass es viele spannende und sinnvolle Alternativen zu Drogen und Gewalt gibt.“

 

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