#WirKochen: Rogale świętomarcińskie / Posener Martinshörnchen [Video]

Die süßen Posener Martinshörnchen zählen zu den beliebtesten Hörnchen in der polnischen Kultur und sind ein wahres Markenzeichen von Posen/Poznań. Am 11.11 werden dort Tausende Martinshörnchen verschlungen. Die Bewohner stehen in langen Warteschlangen, um ein traditionelles Croissant zu ergattern. Du hast Lust, den Martinstag süß zu feiern? Das kannst Du ohne Schlangestehen und mit unserem Rezept schnell und einfach tun.

Posener Martinshörnchen – Rezept

Möchtest Du auch unbedingt das begehrteste Gebäck Posens probieren? Dann kannst Du ganz einfach die Martinshörnchen selber backen. Mit unserem Rezept kann nichts schiefgehen. Also ran ans Backen!

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Zutaten:

Füllung:

• 250 g Mohn
• 40-60 g Mandeln
• 40 g Butter
• 125 g Zucker
• 125 g Honig
• 40 g Rosinen
• 1 Esslöffel kandierte Orangenschale
• 150 g Biskuits
• 2-3 Eier
• ein paar Tropfen Mandelaroma (optional)

Teig:

• 150 g gefrorene Butter
• 10 g Hefe
• 200 ml Milch
• 1 Ei und 1 Eigelb
• 60 g Zucker
• 60 g Butter
• 500 g Weizenmehl
• 1/3 Teelöffel Salz

Zuckerguss:

• 100 g Puderzucker
• 2 Esslöffel Wasser oder Milch
• Streusel: gehackte Mandeln (geschält, ca. 50 g)

Zubereitung:

• Übergieße den Mohn mit kochendem Wasser und lass ihn ca. 30 Minuten kochen.

• In der Zwischenzeit hacke mit einem Messer die Mandeln, Nüsse und Rosinen klein

• Mahle den gekochten Mohn durch eine Maschine.

• Schmelze in einem Topf Butter, Zucker und Honig.

• Vermische alles miteinander, füge die gehackten Mandeln, Nüsse, Rosinen und Orangenschale in den Topf hinzu.

• Verrühre alles die ganze Zeit und gib Mohn dazu.

• Vermische das Ganze und stelle es ab.

• Warte, bis die Füllung abkühlt. Danach füge noch zerkrümelte Biskuits und 2 bis 3 Eier hinzu. Die Füllung darf nicht zu wässrig sein.

Deine Füllung ist fertig, stelle sie in den Kühlschrank ab.

Teig:

• Wärme die Milch auf.

• Zerbrösle in einer Schüssel Hefe mit 1 Löffel Zucker.

• Gib dazu 1 Löffel Mehl und 50 ml der zuvor aufgewärmten Milch, vermische das Ganze und stelle es für 15 Minuten beiseite.

• Schmelze 60 g Butter in einem kleineren Topf.

• Schlage das Ei und Eigelb und vermische es mit Zucker zusammen.

• Füge eine Prise Salz zum Mehl hinzu und siebe es in eine Schüssel.

• Vermische die trockenen Zutaten und den Hefeteig mit den Eiern.

• Vermische das Ganze kurz und gib dazu die geschmolzene Butter.

• Knete das Ganze mit Händen oder mithilfe eines Mixers. Danach decke die Schüssel mit einem Tuch ab und stelle sie an einen warmen Ort für 30-45 Minuten.

Martinshörnchen Formen und backen:

1. Reibe die gefrorene Butter auf einer Reibe und stelle sie in den Kühlschrank.

2. Nimm den Teig und lege ihn auf die Arbeitsplatte. Durchsteche ihn mit der Faust und rolle ihn in Form eines Vierecks aus.

3. Verteile die geriebenen Butterstücke auf 2/3 des Teigs und falte den Teil ohne Butter in der Mitte zusammen.

4. Rolle den zusammengefalteten Teig aus. Danach falte es wieder in die Mitte, lege es in den Kühlschrank für 30-40 Minuten. Wiederhole das Ganze zweimal.

5. Rolle den Teig nochmal in Form eines Vierecks aus und schneide daraus Streifen und später Dreiecke heraus.

6. Verteile die Füllung auf die Dreiecke, wenn es nötig ist, kannst du noch das Dreieck ausrollen.

7. Rolle die Hörnchen zusammen, bedecke sie mit einem Tuch und lass sie 20 Minuten gehen.

8. Backe die Hörnchen im vorgeheizten Ofen auf 180 Grad ca. 20 Minuten. Hole sie heraus, wenn sie goldbraun werden.

Zuckerguss:

• Vermische Milch mit Puderzucker.

• Warte bis die Hörnchen abkühlen – danach dekoriere sie mit dem Zuckerguss und gehackten Mandeln.

Tipp:

Die Arbeit kannst Du Dir ruhig auf zwei Tage aufteilen. Bereite am ersten Tag die Mohnfüllung und den Teig vor. Stelle beides für die Nacht in den Kühlschrank. Am nächsten Tag heißt es nur noch Teig ausrollen, Füllung drauf, formen und backen.

Posener Martinshörnchen – ein leckeres Stück Tradition

Die beliebten Martinshörnchen zählen zu den traditionellsten Gebäcken in Polen. Kein Wunder. Jahr für Jahr essen die Bewohner Polens und vor allem Posens/Poznań diese sog. Posener Croissants am 11.11.

Wieso genau an diesem Tag? Weil da nicht nur der Nationalfeiertag ist, sondern auch der Martinstag. Was hat es mit dem Tag und den Hörnchen auf sich?

Martinshörnchen – Geschichte

Die Geschichte der Posener Martinshörnchen reicht bis ins Jahr 1891. Als der Tag des Sankt Martins immer näher rückte, bat der Pfarrer der Sankt-Martins-Kirche in Posen/Poznań die Gläubigen, dem Kirchenpatron nachzuahmen und armen Leuten zu helfen.

Diese Bitte traf den Konditor Józef Mezler sehr, deswegen machte er sich sofort an die Arbeit. Zusammen mit seinem Chef backte er die Martinshörnchen, die er an Arme vor der Kirche verteilte. So fing die Tradition der Posener Martinshörnchen an. Im Laufe der Jahre nahmen weitere Konditoreien an dieser Aktion teil und so wurde das Gebäck zu einem wichtigen Bestandteil des Sankt Martin Tags in Posen/Poznań und später ganz Polen.

Doch woraus bestehen eigentlich die beliebten Martinshörnchen? Vor allem aus dem sog. Halbblätterteig. Dieser muss unbedingt aus frischer Hefe sein, denn Martinshörnchen ohne Hefe gelten nicht als traditionelles Gebäck. Dazu gibt es die süße Füllung – weißer Mohn mit kandierten Früchten. Dafür eignen sich vor allem Rosinen oder Orangen am besten. Am Ende kommt noch auf das Hörnchen eine dicke Schicht Zuckerguss und knusprige Nüsse oder Mandeln drauf. Voila! Das ist das leckere Posener Martinshörnchen mit Füllung.

Aber nicht jedes sog. Martinshörnchen in Posen / Poznań ist gleich ein traditionelles Martinshörnchen. 2008 wurde das Gebäck ins Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen und geschützten geografischen Angaben in der Europäischen Union eingetragen. Seither müssen Konditoren, welche die Posener Martinshörnchen verkaufen möchten, ein spezielles Zertifizierungsverfahren durchlaufen.

Das Ehrenkollegium des Trafitioneller Posener Martinshörnchen (poln. Kapituła Poznańskiego Tradycyjnego Rogala Świętomarcińskiego) wacht behutsam darüber, dass beim Backen alle Anforderung eingehalten werden. Wer diesen Test besteht, erhält ein spezielles Zertifikat, welches davon zeugt, dass in dieser Konditorei traditionelle Posener Martinshörnchen gebacken werden.

Martinshörnchen und die Bedeutung der Form

Die traditionellen Hörnchen haben eine bestimmte Form, in die sie immer gefaltet werden müssen – die Hufeisenform. Dies hat einen wichtigen Grund. Das Martinshörnchen soll an die Pferdehufeise erinnern, die das Pferd des heiligen Sankt Martins verloren hat.

Wer war St. Martin?

Martin diente zuerst als Soldat in der römischen Armee. Zu dieser Zeit kam es zu dem bekanntesten Ereignis um seine Person. Er begegnete an einem ziemlich kalten Wintertag einem spärlich bekleideten Bettler. Martin zögerte nicht lang, nahm sein Schwert und teilte seinen Mantel. Die eine Hälfte gab er dem Bettler. In dieser Nacht erschien ihm Jesus im Traum, der diese Mantelhälfte trug. Für Martin war das ein klares Zeichen, dass er Gott folgen soll.

Zuerst ließ er sich taufen und begann dann seine Priesterausbildung. Martin führte ein bescheidenes Leben. Er stand ungern im Mittelpunkt. Aus diesem Grund versteckte er sich in einem Gänsestall, als die Bewohner von Tours ihn zum Bischof ernennen wollten. Da die Tiere jedoch laut wurden, fanden die Menschen ihn und Martin nahm den Posten an. Aus diesem Grund gilt die Gans als Symbol für den Sankt Martin.

Der heilige Martin starb am 8. November 397. Am 11. November fand seine Beerdigung statt. Seither gilt der Tag als der sog. Martinstag. Heutzutage finden am 11. November, zu Ehren des Heiligen, Martinsumzug mit Laternen statt und es werden Gänse und vor allem die in Polen beliebten Posener Martinshörnchen gegessen.

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