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17. Österreichischer Frühling – Interview mit Monika Wójcik-Bednarz

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Die Österreichische Bibliothek in Oppeln lädt zum 17. Mal auf den Österreichischen Frühling ein. Auch diesmal weckt das vielfältige Programm das Interesse von Jung und Alt. Emanuela Janda, Reporterin von PolenJournal.de, hat mit der Leiterin der Bibliothek Monika Wójcik-Bednarz gesprochen, die uns mehr über die besondere Veranstaltung verraten hat.

 

Österreichische Bibliothek in Oppeln

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Es ist bereits der 17. Österreichische Frühling. Können Sie uns die Geschichte dieses Events näherbringen? Wie hat es begonnen?

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Im Mai 2000 wurden die ersten Österreich-Tage (Dni Kultury Austriackiej) veranstaltet. Das Programm umfasste damals ein Konzert „Salzburger Saitenklang“ in der Oppelner Philharmonie, die Eröffnung mehrerer Ausstellungen, den Vortrag des österreichischen Generalkonsuls in Krakau, das Finale des 3. Wissenswettbewerbs Österreich – Land und Leute und die Tage der österreichischen Küche in dem damaligen Hotel Opole. Im Laufe der Zeit wurde das Programm immer umfangreicher und die Events haben sich auf mehrere Wochen ausgedehnt, sodass wir die Österreich-Tage seit 2006 als den Österreichischen Frühling fortsetzen.


Welches Ziel verfolgt die Veranstaltung? Ist es nur eine kulturelle Veranstaltung oder steckt etwas mehr dahinter?


Während des Österreichischen Frühlings möchten wir dem Oppelner Publikum das breite Spektrum der österreichischen Kultur näherbringen. Das Programm beinhaltet Autorenlesungen, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen und ein Wissenswettbewerb Österreich – Land und Leute.  Jedes Jahr ist das Programm anders, da es oft Jubiläen oder Persönlichkeiten zu Schwerpunkten macht


Gibt es in Österreich eine ähnliche Veranstaltung die Polen näherbringt?


Im Internet findet man Informationen, dass 2016 in Wien die XXV. Polnischen Kulturtage stattfanden, was bedeutet, dass sie schon eine lange Tradition haben und sich dort gut etablierten. Aber auch in Polen werden seit Jahren Österreich-Tage in mehreren Städten abgehalten, wie Krakau und Bydgoszcz.

 

Österreichische Bibliothek in Oppeln, Lesesaal


Wie wird der Österreichische Frühling hierzulande und in Österreich bewertet? Wie lautet das Feedback?


Der Oppelner Österreichische Frühling wird sowohl vom Publikum als auch von den Darstellern sehr positiv bewertet. Erstens freut uns das rege Interesse und die zahlreiche Teilnahme an den organisierten Events. Vor allem die Musik erfreut sich großer Beliebtheit. Zu den Konzerten kommen jährlich bis zu 500 Musikfreunde. Die eingeladenen Künstler schreiben an uns und die österreichischen Behörden Berichte, aber auch nette Briefe mit Danksagungen über die ausgezeichnete Organisation und die gute Betreuung vor Ort. Das hört jeder Veranstalter immer gerne.


An wen ist das Event gerichtet? Wer gehört zu den Besuchern?

 

Mit dem vielfältigen Programm möchten wir verschiedene Zielgruppen ansprechen. So richten sich die Literaturworkshops an Kinder und Schulgruppen. Der seit 20 Jahren stattfindende Wissenswettbewerb Österreich – Land und Leute an die Jugendlichen. Die Autorenlesungen an die Leser und Studenten der Germanistik. Die Ausstellungen an das kunstinteressierte Publikum und die Konzerte an alle, da hier die Sprache nicht zum Hindernis wird.


Wie bewerten Sie den letzten Österreichischen Frühling?


An den 14 Veranstaltungen des 16. Österreichischen Frühlings haben über 1500 Besucher teilgenommen. Es gab schon Jahre, in denen die Besucherzahlen wegen großen Events drei Mal so groß waren. Es geht uns aber in erster Linie nicht darum große Besucherzahlen anzulocken, sondern an die Menschen zu gelangen, die später auch zu Lesern werden oder andere Leistungen der Bibliothek in Anspruch nehmen.


Gehen wir zum wichtigsten Punkt über – dem Programm. Welche Gäste können Wir dieses Mal erwarten? Wer kommt aus Österreich?


Dieses Jahr werden zwei Schriftsteller aus ihren Werken lesen. Der mehrfach ausgezeichnete Tiroler Schriftsteller Alois Hotschnig wird am 15. März zum ersten Mal in Polen lesen und am 6. April kommt der bekannte österreichische Schriftsteller Martin Pollack mit seinem neuesten Roman „Topographie der Erinnerung“ („Topografia pamięci“), welches in polnischer Sprache bei Verlag Czarne erschien. Die Ausstellung Kalliope Austria – Frauen in Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft ist ein Versuch, die letzten 200 Jahre anhand der Biographien bedeutender Österreicherinnen vorbeiziehen zu lassen. Österreicherinnen, die mit Begabung, Willenskraft und kämpferischem Mut ihr Land (mit) geprägt und bereichert haben.


Welche anderen Highlights des Programms würden Sie noch nennen?


Wir möchten alle zu dem Konzert von Trio Immersio (Preisträger des Bank Austria Kunstpreises 2016) in der internationalen, in Wien ausgebildeten Besetzung von Vira Zhuk (Ukraine) – Violine, Anna Maria Niemiec (Polen) – Celo, Mariam Vardzelashvili (Georgien) – Klavier, einladen. In dem Programm „Drei Jahrhunderte der interkulturellen Musiktradition Wiens“ werden Werke von dem österreichischen Komponisten Joseph Haydn und dem zeitgenössischen Komponisten Bernhard Gander, wie auch Kompositionen des Deutschen Johannes Brahms und des Schweizers Beat Furrer zu hören sein, für die Wien eine neue und erfolgreiche Heimat wurde.


Sie sind seit mehreren Jahren Leiterin der Österreichischen Bibliothek und arbeiten nicht zum ersten Mal an der Organisation des Events. Ist es für Sie noch eine Herausforderung?


Da jedes Jahr andere Künstler auftreten und andere Schwerpunkte gesetzt werden, ist es immer noch eine Herausforderung. Dadurch wird die Arbeit nicht zur Routine. Für mich ist es immer eine große Freude neue Menschen kennen zu lernen und mit ihnen arbeiten zu können. Wichtig ist aber, dass man den richtigen Ausgleich zwischen den Projekten hat und nicht ausgebrannt wird. Diesen Ausgleich bietet der Kontakt mit den Büchern und den Lesern. Nach dem Sommer habe ich dann gleich wieder nur Gedanken dafür, was im nächsten Österreichischen Frühling im Programm stehen könnte, obwohl wir in der Zwischenzeit noch am Programm der Deutschen Kulturtage mitwirken.


Bei einer so langen Geschichte einer Veranstaltung werden bestimmt viele Erinnerungen wach. Könnten Sie die besten mit uns teilen? Vielleicht geschah etwas Unerwartetes, womit Sie nicht gerechnet haben? Manchmal geht auch etwas schief…


Ja, natürlich! Es ist nicht auszuschließen. Die fünften Österreichischen Kulturtage mussten wir absagen, da zwei Tage vor dem Beginn der Papst – Johannes Paul II. starb. Die Gäste waren zum Teil unterwegs und haben nichts von der Staatstrauer gewusst. Manchmal sind es besonders „launische“ Künstler. Einmal hat einer der Musiker sein Notenbuch in der Kneipe verloren.


Können Sie uns die Pläne für die Zukunft verraten?


Was die Pläne anbetrifft, da möchten wir unsere festen Projekte – neben dem Österreichischen Frühling sind es die Deutschen Kulturtage –  durchführen. Dazu ist eine gute Kooperation mit verschiedenen Partnern wichtig. Wir möchten neue Leser erreichen und genug Geld für die Anschaffung von neuen Beständen haben. Dann haben wir in unserem kleinen Team genug zu tun.

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