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(Ein Kommentar von Ryszard Galla)

Am 31. August jährte sich zum wiederholten Male feierlich der „Tag der Solidarität und Freiheit“.  Dabei bekamen wir es leider wieder mit einem ernsthaften politischen Streit, ja einem regelrechten Konflikt zu tun. Ich meine damit die Vereinnahmung des Rechts, diesen Tag zu feiern, durch eine bestimmte politische Gruppe, die zudem behauptet, dass die andere Gruppe (v.d.Red.: das Komitee zum Schutz der Demokratie und die Bürgerplattform) keine solche Möglichkeit haben sollte!

 

Ich halte so etwas für völlig daneben, denn ich sehe den Feiertag, den wir Ende August begangen haben, als ungemein wichtig für alle Bürger Polens, also auch für die politischen Parteien. Es ist nämlich der Tag, an dem in Polen eine gesellschaftliche Solidarität zum Leben erweckt wurde, und das war ja ein Anzeichen für großen Mut und ein starkes Streben nach Demokratie, nach einem besseren Leben.

 

Ryszard Galla 
Sejm-Abgeordneter der Republik Polen

Geboren am 22.7.1956 in Breslau, Maschinenbauingenieur von Beruf. Abgeschlossenes Studium an der Fakultät für Mechanik der Technischen Hochschule in Oppeln sowie ein Aufbaustudium im Bereich der Verwaltung des Gesundheitswesens an der Wirtschaftsakademie in Breslau. Verheiratet, zwei Söhne.

1999 – 2002 Vizemarschall und später Marschall der Woiwodschaft Oppeln. Seit 2005 im polnischen Parlament (Sejm) als Vertreter der der Deutschen Minderheit in Polen.

Mitglied des Ausschusses für öffentliche Finanzen, Stellvertretender Vorsitzender der Polnisch-Deutschen Parlamentariergruppe. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien.

Erfreulicherweise war bei den Feierlichkeiten auch ein positives Zeitsymbol zu beobachten, indem der jetzige Präsident der Republik Polen Andrzej Duda und der ehemalige Staatspräsident Lech Wałęsa sich in einer Danziger Kirche begrüßten. Dies war meines Erachtens eine Geste, die hoffentlich eine Normalität und ein gemeinsames Begehen dieses Feiertags durch Vertreter der jetzigen Regierung und Politiker der früheren Regierungen einleiten wird. Denn auch den Letzteren lag, so denke ich, das Wohlergehen Polens sehr am Herzen.

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Ich würde mich sehr freuen, wenn dies künftig so wäre, denn der „Tag der Solidarität und Freiheit“ sollte ja einen überpolitischen Charakter haben. Und er sollte auch zeigen, dass die polnischen Politiker in der Lage sind, das im Rahmen der Solidarität in Polen hart Erkämpfte zu würdigen und sich heute an einen gemeinsamen Tisch setzen und zusammen über wichtige Belange des Landes zu beraten, um so zu gemeinsamen, einheitlichen Positionen zu finden. 

Notiert von Krzysztof Świerc

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