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(Ein Kommentar von Ryszard Galla)

 

Ende voriger Woche empörte mich die Information der polnischen Premierministerin Beata Szydło zur Umsetzung der Empfehlungen der Europäischen Union. Unangenehm überrascht war ich auch durch die Art und Weise, wie sie die Information darlegte. Denn obwohl es bereits mein elftes Jahr im polnischen Parlament ist, habe ich nie zuvor etwas Ähnliches erlebt!

 

Ryszard Galla
Sejm-Abgeordneter der Republik Polen

Geboren am 22.7.1956 in Breslau, Maschinenbauingenieur von Beruf. Abgeschlossenes Studium an der Fakultät für Mechanik der Technischen Hochschule in Oppeln sowie ein Aufbaustudium im Bereich der Verwaltung des Gesundheitswesens an der Wirtschaftsakademie in Breslau. Verheiratet, zwei Söhne.

1999 – 2002 Vizemarschall und später Marschall der Woiwodschaft Oppeln. Seit 2005 im polnischen Parlament (Sejm) als Vertreter der der Deutschen Minderheit in Polen.

Mitglied des Ausschusses für öffentliche Finanzen, Stellvertretender Vorsitzender der Polnisch-Deutschen Parlamentariergruppe. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien.

Dies ist sehr traurig, denn Polen als einer der wichtigsten Staaten, die im Jahr 2004 in die Europäische Union eingetreten sind, hat davon sehr stark profitiert. Man sieht das fast überall: auf der Autobahn, im Zug, in Schulen, Krankenhäusern usw. Trotz dieser positiven Entwicklung kommen heute aus dem Land an der Weichsel leider negative Töne, man wirft der Europäischen Kommission vor, dass sie Gott weiß was von Polen wolle und versuche, in die Wahlentscheidung der letzten Parlamentswahl einzugreifen! Dieses Denken ist ganz klar ein Irrweg! 

 

Ich sehe diesen Irrweg als sehr gravierend, denn wären alle demokratischen Bausteine in Polen gegeben, gäbe es kein Problem. Man würde Polen weiterhin als eines der wichtigsten Mitgliedsländer der EU betrachten und auf keine Weise kritisieren. Das ist jedoch nicht der Fall und es wird inzwischen auch erkennbar, dass die Errungenschaften Polens, die ja so mühevoll über die letzten Jahre aufgebaut wurden, nun wieder zerstört werden. Ich finde dies bedauerlich, denn ich bin ein Europarealist, ein Mensch, der die Chancen Polens vor allem in der Europäischen Union sieht. Daher sehe ich die nun entstandene Situation als sehr peinlich und gefährlich. Dies ist nun darauf zurückzuführen, dass die regierende Option es nicht versteht, objektiv auf patriotischem Wege zu respektieren, was ihre Vorgänger geschaffen haben, und auf dieser Basis weiterhin an ihrer Präsenz in der Europäischen Union zu arbeiten.

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Notiert von Krzysztof Świerc

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