(Ein Kommentar von Ryszard Galla)
Wir treten nun in den nächsten Programmplanungszeitraum ein und haben folglich neue EU-Mittel zu verteilen. Und ich bin sehr gespannt, wie diese beim „Hineinpumpen“ in die Wirtschaft verwendet werden. In stelle das Thema nicht von ungefähr in den Raum, denn ich weiß, dass sich EU-Gelder leicht konsumieren lassen, was übrigens nicht immer auf eine vernünftige Art und Weise geschieht. Bereits jetzt möchte ich daher appellieren, dass mit dem Geld achtsam umgegangen wird! Denn jedes Geld, das sinnvoll für die wirtschaftliche Entwicklung eingesetzt wird, kommt in den nachfolgenden Jahren ökonomisch zum Tragen.
Ryszard Galla
Sejm-Abgeordneter der Republik Polen
Geboren am 22.7.1956 in Breslau, Maschinenbauingenieur von Beruf. Abgeschlossenes Studium an der Fakultät für Mechanik der Technischen Hochschule in Oppeln sowie ein Aufbaustudium im Bereich der Verwaltung des Gesundheitswesens an der Wirtschaftsakademie in Breslau. Verheiratet, zwei Söhne.
1999 – 2002 Vizemarschall und später Marschall der Woiwodschaft Oppeln. Seit 2005 im polnischen Parlament (Sejm) als Vertreter der der Deutschen Minderheit in Polen.
Mitglied des Ausschusses für öffentliche Finanzen, Stellvertretender Vorsitzender der Polnisch-Deutschen Parlamentariergruppe. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien.
Ein kluges und durchdachtes Investieren in das Verkehrswesen sehe ich ebenfalls als besonders wichtig. Hier besteht meines Erachtens eine zentrale Aufgabe in der Nutzung der Potenziale aus Wassertransporten bzw. der Binnenschifffahrt. Diese ist kosteneffektiv und sicher und bringt in vielen Ländern enorme Profite. Daher kommt sie auch zunehmend in Mode. Und die Oder ist sehr gut, ja vielleicht polenweit am besten dafür gerüstet, diese Transportpotenziale zu verwerten – auch wenn mir die vielen auf der Wasserstraße noch zu beseitigenden Versäumnisse völlig klar sind. So müssen wir u.a. in die Infrastruktur investieren und dürfen dabei auch den Bau von wasserlogistischen Anlagen wie Häfen und Werften nicht vergessen, zumal sich daran auch Arbeitsplätze knüpfen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich hinzufügen, dass ich als Vorsitzender der „Parlamentarischen Arbeitsgruppe Freunde der Oder“ für die Umsetzung vieler Aufgaben aus diesem Bereich zuständig bin. Etliche davon konnten bereits verwirklicht werden und viele befinden sich derzeit in ihrer Durchführung. Ich will aber auch nicht verhehlen, dass uns noch reichlich Arbeit bevorsteht. Dennoch mache ich mir keine Sorgen um die Zukunft, denn es hat sich im polnischen Parlament ein Ministerium für Meereswirtschaft und Binnenschifffahrt konstituiert und arbeitet bereits eng mit dem Umweltministerium zusammen. Dies ist ein gutes Zeichen für die Oder und ihre Schiffbarkeit. Zudem ist im polnischen Sejm ein Fachausschuss für Fragen im Zusammenhang mit der Oder ins Leben gerufen worden.
Resümierend: Das aktuelle Klima um die Oder ist offenbar einem notwendigen Zusammenwirken auf Regierungs- und Parlamentsebene bei Projekten förderlich, durch die der Fluss in Zukunft mindestens die vierte Schiffbarkeitsklasse haben wird und damit eine Art transeuropäischer Korridor werden kann.
Notiert von Krzysztof Świerc