VOC-Abbau mit Katalysatoren: thermische Prozesse effizienter und sauberer machen

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Flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC) gehören zu den zentralen Emissionsquellen in Industrie, Handwerk und Energieerzeugung. Sie belasten Luftqualität, Klima und Gesundheit und stehen zunehmend im Fokus regulatorischer Vorgaben. Gleichzeitig wächst der Druck auf Unternehmen, Energie einzusparen, Prozesse zu optimieren und nachhaltiger zu produzieren.

Für Betreiber von thermischen Anlagen – etwa in der Lackier-, Chemie-, Druck-, Kunststoff- oder Lebensmittelindustrie – wird der effiziente und zuverlässige VOC-Abbau damit zu einer strategischen Aufgabe. Katalytische Systeme spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie ermöglichen niedrigere Prozesstemperaturen, geringere Betriebskosten und eine deutliche Reduktion der Emissionen, ohne die Produktionsleistung zu kompromittieren.

VOC: Was sie sind und warum sie ein Problem darstellen

Unter VOC versteht man eine große Gruppe organischer Verbindungen, die bei Umgebungstemperatur leicht verdampfen. Typische Beispiele sind Lösungsmittel aus Lacken, Farben und Reinigern, Kohlenwasserstoffe aus der petrochemischen Industrie, Alkohole aus der Druckindustrie oder Geruchsstoffe aus der Lebensmittelverarbeitung.

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VOC wirken in mehrfacher Hinsicht problematisch:

  • Gesundheit: Einige VOC sind toxisch oder krebserregend; andere führen in höheren Konzentrationen zu Reizungen der Atemwege, Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Laut der Weltgesundheitsorganisation tragen VOC wesentlich zur Innenraum- und Außenluftbelastung bei.
  • Umwelt: VOC reagieren in der Atmosphäre mit Stickoxiden und Sonnenlicht zu bodennahem Ozon und sekundären Aerosolen, einem Treiber von Smog. Die Europäische Umweltagentur weist VOC regelmäßig als wichtigen Baustein der städtischen Luftbelastung aus.
  • Klima: Einige VOC sind selbst Treibhausgase; wichtiger ist aber, dass sie indirekt die Bildung klimarelevanter Stoffe beeinflussen.

Regulatoren weltweit verschärfen daher kontinuierlich die Grenzwerte für VOC-Emissionen aus Industrie, Verkehr und Gewerbe. Unternehmen, die VOC emittieren, müssen sich auf einen anhaltenden Regulierungsdruck einstellen – und auf die Notwendigkeit, technisch ausgereifte Abgasreinigungslösungen zu implementieren.

Thermische VOC-Abgasreinigung: konventionell vs. katalytisch

VOC können auf verschiedenen Wegen abgebaut oder aus dem Abgas entfernt werden. In vielen industriellen Anwendungen sind thermische Verfahren die bevorzugte Wahl, weil sie robust, sicher und kontinuierlich betrieben werden können.

Konventionelle thermische Nachverbrennung

Bei der klassischen thermischen Nachverbrennung (Thermal Oxidation) werden VOC-haltige Abgase stark erhitzt, typischerweise auf 750–850 °C, teilweise auch darüber. Unter Zugabe von Sauerstoff werden die organischen Verbindungen weitgehend zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert. Der Prozess ist bewährt, aber energiereich:

  • hoher Gas- oder Brennstoffbedarf
  • starke thermische Belastung von Materialien und Komponenten
  • erhöhter Wartungs- und Instandhaltungsaufwand

Um den Energieaufwand zu reduzieren, werden regenerative Systeme eingesetzt (RTO – Regenerative Thermal Oxidizer), die mit keramischen Wärmespeichern arbeiten. Dennoch bleiben die hohen Prozesstemperaturen ein wesentlicher Kostentreiber.

Katalytische VOC-Oxidation

Beim katalytischen VOC-Abbau wird dem thermischen Prozess ein Katalysator hinzugefügt, der die Oxidationsreaktionen beschleunigt. Dadurch lassen sich dieselben Abbauergebnisse bei deutlich niedrigeren Temperaturen erzielen – typischerweise im Bereich von 250–450 °C, je nach Katalysatortyp und Zusammensetzung der VOC.

Die Funktionsweise lässt sich vereinfacht so beschreiben: VOC-Moleküle und Sauerstoff werden auf der Oberfläche des Katalysators adsorbiert, reagieren dort miteinander und werden zu CO₂ und H₂O umgewandelt. Der Katalysator nimmt selbst nicht dauerhaft an der Reaktion teil und wird idealerweise nicht verbraucht, sondern nur temporär aktiviert und deaktiviert.

Wesentliche Vorteile der katalytischen VOC-Oxidation gegenüber der rein thermischen Methode sind:

  • Deutlich niedrigere Prozesstemperaturen und damit geringerer Energiebedarf.
  • Schneller Anfahrbetrieb, da weniger Masse auf hohe Temperatur gebracht werden muss.
  • Reduzierte CO₂-Emissionen durch geringeren Brennstoffverbrauch.
  • Weniger NOₓ-Bildung, weil keine extremen Spitzentemperaturen entstehen.

In der Praxis bedeutet dies: Katalytische Systeme können bestehende thermische Prozesse effizienter und sauberer machen, ohne ihre Grundlogik zu verändern.

In Europa ist der VOC-Abbau kein neues Thema. Bereits seit den 1990er-Jahren existieren Direktiven zur Begrenzung flüchtiger organischer Verbindungen, vor allem in lösemittelintensiven Branchen. Die aktuelle Dynamik ist jedoch durch mehrere Trends geprägt:

Erstens verschärfen sich Emissionsgrenzwerte kontinuierlich. Auf EU-Ebene geben Industrieemissionsrichtlinie (IED) und die Lösemittelrichtlinie den Rahmen für VOC-Emissionen aus industriellen Anlagen vor. Nationale Gesetzgeber, darunter Deutschland, setzen diese Vorgaben in spezifische Verordnungen um und ergänzen sie häufig um strengere Anforderungen, etwa für bestimmte Sektoren oder Anlagengrößen.

Zweitens rückt die Kopplung von Luftreinhaltung und Klimazielen stärker in den Fokus. Gemäß verschiedenen Berichten der Europäischen Umweltagentur trägt der Industriesektor signifikant zu VOC-Emissionen und CO₂-Emissionen bei. Eine Hochtemperatur-Nachverbrennung löst zwar das VOC-Problem, erhöht aber oft den CO₂-Fußabdruck der Anlage. Katalytische Systeme versprechen eine Entkopplung dieser Zielkonflikte.

Drittens steigen Energiepreise und Unsicherheit an den Energiemärkten. Seit 2021 sind in vielen europäischen Ländern die durchschnittlichen Industriegaspreise zeitweise deutlich gestiegen, was energieintensive Abgasreinigungsverfahren wirtschaftlich unter Druck setzt. Jede eingesparte Kilowattstunde Brennstoff senkt Betriebskosten und erhöht die Resilienz gegenüber Preisschwankungen.

Viertens verändern Nachhaltigkeitsberichte, ESG-Richtlinien und Lieferkettenanforderungen die Perspektive: Emissionsintensive Prozesse werden nicht mehr nur regulatorisch, sondern auch reputativ bewertet. Unternehmen, die frühzeitig in effiziente VOC-Minderung investieren, verbessern ihre Position in der Lieferkette und gegenüber Investoren.

Daten und Kennzahlen zum VOC-Abbau in Europa und Deutschland

Zahlen zur VOC-Emission variieren je nach Branche, Land und Methodik der Erhebung, zeigen aber klare Trends.

Laut Analysen der Europäischen Umweltagentur sind anthropogene VOC-Emissionen in der EU seit den 1990er-Jahren deutlich gesunken – teilweise um mehr als die Hälfte. Diese Reduktion ist im Wesentlichen auf strengere Emissionsstandards, den Einsatz emissionsarmer Produkte und den Ausbau von Abgasreinigungssystemen zurückzuführen. Dennoch bleiben Industrie und Gewerbe eine relevante Quelle für VOC, insbesondere in lösemittelintensiven Prozessen.

In Deutschland verzeichnete das Umweltbundesamt in den letzten Jahrzehnten ebenfalls einen deutlichen Rückgang der VOC-Emissionen, allerdings mit einem Plateau in einigen Industriezweigen, in denen die „einfachen“ Effizienzpotenziale bereits ausgeschöpft sind. Hier gewinnen technologische Optimierungen in der Abgasreinigung an Bedeutung:

  • Der Anteil der VOC-Emissionen aus Gewerbe, Handel und Dienstleistungen ist zurückgegangen, während spezifische Branchen (z. B. Oberflächenbehandlung, chemische Produktion) weiterhin relevante Emittenten bleiben.
  • Gleichzeitig nimmt der Anteil der Anlagen zu, die mit komplexen VOC-Gemischen, schwankenden Volumenströmen oder niedrigen Eingangskonzentrationen arbeiten – ein Feld, in dem katalytische Systeme punkten können.

Ein weiterer Treiber sind interne Energiebilanzen von Unternehmen. Interne Audits zeigen häufig, dass Abgasreinigungsanlagen zu den größten Einzelverbrauchern von Prozessenergie zählen, vor allem dann, wenn sie mit hohen Temperaturen und geringen Wärmerückgewinnungsraten betrieben werden. Untersuchungen von Branchenverbänden verweisen darauf, dass durch optimierte Abgasreinigungstechnologien, einschließlich katalytischer Systeme, Energieeinsparungen im Bereich von zweistelligen Prozentwerten möglich sind – je nach Ausgangszustand und Prozessgestaltung.

Wie Katalysatoren den VOC-Abbau in der Praxis effizienter machen

Um das Potenzial katalytischer VOC-Abgasreinigung zu verstehen, lohnt ein Blick auf einige praktische Effekte in industriellen Anwendungen.

Reduktion der Betriebstemperatur und Brennstoffeinsparung

Der wichtigste Hebel ist die Möglichkeit, die Betriebstemperatur signifikant zu senken. Während klassische thermische Oxidationsanlagen oft mit Eintrittstemperaturen von 750–850 °C arbeiten, können katalytische Systeme bereits bei 250–450 °C hohe Abbaugrade erreichen. Die konkrete Temperatur hängt von:

  • Art und Konzentration der VOC,
  • gewähltem Katalysatormaterial,
  • Verweilzeit des Gases im Katalysatorbett,
  • Abgaszusammensetzung (Sauerstoffgehalt, Feuchte, Inertgase)

Diese Temperaturreduktion führt direkt zu geringerem Brennstoffverbrauch. Wird eine Anlage beispielsweise von 800 °C auf 400 °C Prozesslufttemperatur umgestellt, kann der Gasverbrauch – je nach Wärmerückgewinnung – um einen erheblichen Anteil sinken. Neben den direkten Kosten wirkt sich dies auch auf die CO₂-Bilanz der Anlage aus, da jede eingesparte Kilowattstunde Erdgas die Emission verringert.

Stabilere Emissionswerte und höhere Prozesssicherheit

Katalytische Systeme sind in der Lage, auch bei schwankender VOC-Beladung stabile Abbaugrade zu liefern, sofern Auslegung und Steuerung richtig erfolgen. Dies ist gerade in Branchen mit variablen Produktionszyklen wichtig, etwa bei Chargenprozessen oder diskontinuierlichen Beschichtungsanlagen.

Gleichzeitig können die niedrigeren Betriebstemperaturen die Materialbelastung verringern. Brennkammern, Wärmetauscher und Ausmauerungen werden weniger stark thermisch beansprucht, was die Lebensdauer der Anlage erhöhen und Wartungskosten reduzieren kann.

Integration in bestehende thermische Prozesse

Ein weiterer praktischer Vorteil besteht darin, dass katalytische VOC-Abgasreinigung in bestehende thermische Abläufe integrierbar ist. Beispielsweise kann eine vorhandene Nachverbrennungsanlage mit einem Katalysatormodul nachgerüstet werden, um die notwendige Temperatur zu senken oder den VOC-Abbau zu verbessern.

Solche Retrofit-Lösungen erfordern eine sorgfältige Analyse des Prozesses, der Abgaszusammensetzung und der bestehenden Anlagentechnik, können aber die Brücke zwischen Altanlage und modernen Emissionsanforderungen schlagen, ohne zwangsläufig eine komplette Neuinstallation.

Katalysatortypen und Einsatzgrenzen

Katalysatoren für VOC-Abbau basieren häufig auf Edelmetallen (z. B. Platin, Palladium) oder auf oxidischen Materialien. Sie werden auf Trägermaterialien wie Keramik, Metall oder Wabenträgern aufgebracht, um eine große Oberfläche und gute Strömungsverhältnisse zu gewährleisten.

Wesentliche Auswahlkriterien sind:

  • Temperaturfenster: Welcher Bereich ermöglicht einen hohen VOC-Abbau bei vertretbarem Energieeinsatz?
  • Empfindlichkeit gegenüber Katalysatorgiften: Bestimmte Schwefelverbindungen, Halogene, Silikone oder Staub können die Katalysatoroberfläche deaktivieren.
  • Mechanische und thermische Stabilität: Die Struktur muss Strömungs- und Temperaturwechsel aushalten.
  • Regenerierbarkeit: Inwieweit kann ein gealterter Katalysator durch geeignete Verfahren wieder aktiviert werden?

Einsatzgrenzen ergeben sich insbesondere bei sehr hohen Staubbeladungen, stark korrosiven Komponenten oder hochsiedenden Kondensaten, die den Katalysator belasten oder verblocken können. In solchen Fällen sind Vorbehandlungen (z. B. Entstaubung, Kondensation) oder alternative Systeme zu prüfen.

Risiken und Folgen, wenn nicht in effizienten VOC-Abbau investiert wird

Wer VOC-Emissionen und die Effizienz seiner thermischen Prozesse vernachlässigt, geht mehrere Risiken ein, die weit über bloße Bußgelder hinausgehen.

Regulatorische und rechtliche Risiken

Mit steigender Regelungsdichte erhöhen sich auch Prüf- und Kontrolldichten. Unternehmen, die wiederholt Grenzwerte überschreiten oder Emissionsauflagen ignorieren, riskieren:

  • Bußgelder und Auflagen der Behörden,
  • Beschränkungen oder Stilllegungen von Anlagen,
  • Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren für Erweiterungen oder neue Produktionen.

Diese Risiken treffen insbesondere mittelständische Betriebe, deren Wertschöpfung stark an einzelne Produktionslinien gekoppelt ist.

Wirtschaftliche Risiken durch ineffiziente Energieverwendung

Energieintensive Abgasreinigungssysteme wirken wie ein verdeckter Kostentreiber. Steigende Energiepreise oder CO₂-Kosten verstärken diesen Effekt. Unternehmen, die frühzeitig in effizientere Technologien wie katalytische VOC-Abgasreinigung investieren, verschaffen sich hier einen strukturellen Kostenvorteil gegenüber Wettbewerbern.

Wird hingegen an alten, ineffizienten Systemen festgehalten, kann dies dazu führen, dass Margen schrumpfen oder Investitionsmittel in die reine Aufrechterhaltung des Status quo fließen, statt in zukunftsorientierte Projekte.

Reputations- und Lieferkettenrisiken

Mit der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeitsberichten und ESG-Kriterien schauen Kunden und Partner genauer auf Emissionskennzahlen. Branchenübergreifend werden Lieferantenbewertungen um Indikatoren wie CO₂-Fußabdruck, Luftschadstoffe und Energieeffizienz ergänzt. Unternehmen mit überdurchschnittlich hohen Emissionen riskieren, aus bevorzugten Lieferantenlisten zu fallen oder bei Ausschreibungen schlechter bewertet zu werden.

Chancen und Vorteile durch katalytische VOC-Abgasreinigung

Demgegenüber stehen vielfältige Chancen für Unternehmen, die den VOC-Abbau strategisch angehen und katalytische Verfahren gezielt einsetzen.

Kostenreduktion und Planbarkeit

Ein wesentlicher Vorteil ist die planbare Senkung von Betriebskosten. Da der Energiebedarf einer katalytischen Anlage im Normalfall deutlich unter dem einer rein thermischen Anlage liegt, lässt sich eine Reduktion der laufenden Kosten erreichen. Investitionen in Katalysatortechnik amortisieren sich in vielen Fällen über die eingesparten Energiekosten und geringeren Wartungsaufwände, auch wenn die genaue Amortisationszeit vom Einzelfall abhängt.

Gleichzeitig sorgt eine effizientere Abgasreinigung für eine stabilere Einhaltung von Emissionsgrenzwerten und reduziert das Risiko ungeplanter, kostenintensiver Anlagenstillstände.

Beitrag zu Klimazielen und ESG-Strategien

Unternehmen, die ihren VOC-Abbau optimieren, leisten nicht nur einen Beitrag zur Luftreinhaltung, sondern auch zur Klimastrategie. Geringerer Brennstoffverbrauch reduziert CO₂-Emissionen, und stabilere Emissionsprofile verbessern die ökologische Gesamtbilanz der Produktion. Diese Verbesserungen können in Nachhaltigkeitsberichten, Kundenkommunikation und ESG-Ratings sichtbar gemacht werden.

Technologische Modernisierung und Zukunftssicherheit

Die Integration katalytischer VOC-Abgasreinigung ist oft Teil eines umfassenderen Modernisierungspfads: Digitalisierung der Prozessüberwachung, Optimierung von Wärmerückgewinnung, bessere Integration von Abluftströmen aus verschiedenen Produktionsschritten. Wer den VOC-Abbau als Anlass für eine ganzheitliche Betrachtung seiner thermischen Prozesse nimmt, schafft die Grundlage für eine langfristig zukunftsfähige Produktionsinfrastruktur.

Normative und regulatorische Rahmenbedingungen verständlich erklärt

Der regulatorische Rahmen für VOC-Emissionen ist komplex, aber in einigen Grundprinzipien durchschaubar.

Auf europäischer Ebene definieren zentrale Richtlinien die Leitplanken für Emissionen aus Industrieanlagen. In diesen Richtlinien werden sogenannte Beste Verfügbare Techniken (BVT, engl. BAT – Best Available Techniques) beschrieben. Für viele Prozesse gehört eine wirksame VOC-Abgasreinigung zu diesen BVT, und thermische sowie katalytische Oxidation werden als etablierte Verfahren aufgeführt.

Deutschland und andere EU-Mitgliedstaaten setzen diese Vorgaben in nationale Gesetze und Verordnungen um. Typischerweise gelten:

  • Grenzwerte für VOC-Konzentrationen im Abgas (mg/m³), teilweise differenziert nach Stoffgruppen.
  • Vorgaben für Gesamtmassenströme, ab denen bestimmte Pflichten greifen (z. B. Einsatz von Abgasreinigung).
  • Regelmäßige Messpflichten und Dokumentationsanforderungen gegenüber Aufsichtsbehörden.

Für Betreiber bedeutet dies: Bereits in der Planungsphase neuer Anlagen oder bei der Erweiterung bestehender Kapazitäten ist zu prüfen, welche VOC-Emissionen anfallen werden und welche Abgasreinigungstechnik erforderlich ist, um die Grenzwerte mit ausreichender Reserve einzuhalten. Katalytische Systeme können hier helfen, die Lücke zwischen ambitionierten Emissionszielen und wirtschaftlich tragfähigem Betrieb zu schließen.

Konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Damit aus theoretischem Potenzial konkrete Vorteile werden, braucht es ein strukturiertes Vorgehen. Einige praxisnahe Schritte lassen sich branchenübergreifend anwenden.

1. Emissions- und Energieaudit der bestehenden Anlagen

Der erste Schritt besteht darin, die aktuelle Situation systematisch zu erfassen. Dazu gehören:

  • Messung oder Überprüfung der bestehenden VOC-Emissionen (Konzentrationen, Massenströme, Schwankungsbreiten).
  • Bilanzierung des Energieverbrauchs der Abgasreinigung (Brennstoff- und Stromverbrauch, Betriebsstunden, Lastprofile).
  • Analyse von Stillständen, Wartungskosten und unvorhergesehenen Störungen im Zusammenhang mit der vorhandenen Technik.

Dieses Bild zeigt, wo die größten Hebel liegen und ob der Einsatz eines Katalysators – als Neuinstallation oder Retrofit – technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist.

2. Technologiebewertung und Variantenvergleich

Anschließend sollten verschiedene technische Optionen verglichen werden. Dazu zählen etwa:

  • Weiterbetrieb der bestehenden thermischen Anlage mit Optimierungen (z. B. verbesserte Wärmerückgewinnung).
  • Nachrüstung eines katalytischen Moduls in die vorhandene Anlage.
  • Kompletter Austausch gegen eine moderne katalytische oder kombinierte Lösung.

Entscheidend ist nicht nur die Investitionssumme, sondern die Gesamtkosten über die Lebensdauer (Total Cost of Ownership). Dazu gehören Energie, Wartung, Ersatzteile, Emissionsmessungen und mögliche Kosten durch Produktionsunterbrechungen.

3. Langfristige Wartungs- und Monitoringstrategie

Katalytische Systeme entfalten ihren Nutzen nur, wenn sie fachgerecht betrieben und gewartet werden. Eine vorausschauende Strategie sollte beinhalten:

  • Regelmäßige Überprüfung der Katalysatorleistung (z. B. anhand von Temperaturprofilen und Emissionswerten).
  • Frühzeitige Erkennung von Katalysatorgiften in den Abgasen und gegebenenfalls Anpassung der Vorbehandlung.
  • Planung von Regenerations- oder Austauschzyklen, um unerwartete Leistungseinbrüche zu vermeiden.

Digitale Monitoring-Systeme und Datenanalysen helfen, Abweichungen frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

Rolle spezialisierter Partner bei der Umsetzung

Die Auswahl, Auslegung und Integration katalytischer VOC-Abgasreinigungsanlagen erfordert Erfahrung mit Verbrennungsprozessen, Strömungstechnik, Werkstoffkunde und Regelungstechnik. Spezialisierte Anbieter wie https://infragas.de/ kombinieren in der Regel anwendungsspezifisches Know-how mit erprobten Systemkonzepten und unterstützen bei der Planung, Implementierung und Optimierung solcher Lösungen.

Für Unternehmen ist es sinnvoll, frühzeitig den Dialog mit technischen Partnern zu suchen, um Emissionsziele, Produktionsanforderungen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen in ein stimmiges Gesamtkonzept zu überführen.

Fazit: VOC-Abbau mit Katalysatoren als strategischer Hebel

VOC-Abbau ist längst mehr als eine reine Compliance-Aufgabe. In einer Industrie, die sich zunehmend an Energieeffizienz, Klimazielen und nachhaltiger Wertschöpfung messen lassen muss, wird die Art und Weise, wie thermische Prozesse gestaltet und Emissionen behandelt werden, zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor.

Katalytische VOC-Abgasreinigung ermöglicht es, thermische Prozesse effizienter und sauberer zu betreiben, ohne auf bewährte Technologien zu verzichten. Wer Emissions- und Energieflüsse im eigenen Unternehmen systematisch analysiert, geeignete Technologien bewertet und mit erfahrenen Partnern umsetzt, kann nicht nur regulatorische Sicherheit gewinnen, sondern auch Kosten senken und die eigene Position in zunehmend anspruchsvollen Märkten stärken.

Für Unternehmen, die vor Investitionsentscheidungen im Bereich Abgasreinigung stehen, lohnt es sich daher, den VOC-Abbau mit Katalysatoren nicht als Randthema, sondern als integralen Bestandteil der eigenen Energie- und Nachhaltigkeitsstrategie zu betrachten und auf dieser Basis fundierte, langfristig tragfähige Entscheidungen zu treffen.

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