Das polnische Finanzministerium schätzt, dass etwa 3,1 Millionen Menschen im Jahr 2023 zum Mindestlohn arbeiteten. Die Internetseite des Zentrums für staatliche Gesetzgebung (poln. Rządowe Centrum Legislacji) informierte am Montag auf ihrer Internetseite über einen Verordnungsentwurf zum Mindestlohn für das nächste Jahr. Der Mindestlohn soll ab Januar auf 4.626 Zloty brutto steigen.
Die Statistiken stammen vom Finanzministerium und beziehen sich auf Personen, die im Rahmen eines Arbeitsvertrags arbeiten und eine Vergütung erhalten. Laut der Auswertung haben 2023 3,1 Mio. Arbeitnehmer nur den Mindestlohn in Polen erhalten. Im Jahr 2024 liegt die Zahl der Arbeitskräfte etwa bei 3,6 Mio.
Das bedeutet ein höherer Mindestlohn in Polen für die Wirtschaft
Das Finanzministerium erklärt in ihrem Verordnungsentwurf, dass “eine Erhöhung des Mindestlohns zu einem Anstieg der Binnennachfrage führen, die Lohnstruktur abflachen, die Beschäftigung in einigen Unternehmen und die Wettbewerbsfähigkeit verringern könne. Ein Anstieg der Arbeitskosten kann sich negativ auf die Gewinne der Unternehmen auswirken. Durch die Anhebung des Mindestlohns können die Arbeitskosten so stark steigen, dass einige Arbeitgeber beschließen, die Beschäftigung zu reduzieren. Dies wird vor allem Geringqualifizierte betreffen. Andererseits können hohe Arbeitskosten einen Anreiz für Unternehmer darstellen, mehr zu investieren”.
Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit
Laut dem Finanzministerium kann die Erhöhung des Mindestlohns auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen auf internationaler Ebene beeinträchtigen.
„In diesem Fall kann sich die Erhöhung des Mindestlohns auf einen Kostenanstieg und einen Rückgang der Rentabilität der Unternehmen auswirken. Eine Erhöhung des Mindestlohns und des Mindeststundensatzes für bestimmte zivilrechtliche Verträge kann Auswirkungen auf den öffentlichen Beschaffungsmarkt haben“, heißt es in der Abschätzung.
Mit Ende des Jahres 2024 soll die Erhöhung des Mindestlohns im Jahr 2025 insgesamt 7,6 % und des Mindeststundensatzes 7,5 % betragen, d.h. 4.626 Zloty bzw. 30,2 Zloty brutto.
Quelle: Bankier