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Polen – ein Studentenparadies

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#Klartext

Nachgefragt bei dr. Michał Wanke, den wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Universität Opole.

Emanuela Janda, PolenJournal.de: Es ist das erste Mal, dass Polen in der Top 10 der attraktivsten Länder für Studenten wiederzufinden ist.  Womit hängt es ihrer Meinung nach zusammen?

dr. Michał Wanke: Das ist nicht Sache meiner Meinung, sondern der Methodologie des Berichts. Polen ist das billigste Land fürs Studieren – das betrifft sowohl die Studiums- wie auch die Unterhaltskosten. In Zeiten der Massenhochschulausbilgung spielt dieser Aspekt eine immer wichtigere Rolle. Der langsame aber systematische Ausbau der Studiumangebote in englischer Sprache rückt aber weitere Faktoren außer den ökonomischen in den Vordergrund – den Zugang zum Studium und Qualität des Angebots, Sicherheit und Aufenthaltsperspektiven in Polen (die in ökonomischen Ergebnissen gezählt werden). Polen kann auch aus diesem Grund attraktiv sein, da bei uns der Internationalisierungsprozess erst angefangen hat und die Universitäten ihre ersten Studenten aus dem Ausland aufnehmen, sie zum Studieren ermuntern wollen und deshalb, wie die Universität Opole, interessante Stipendien und Entwicklungsmöglichkeiten anbieten – und dies nicht nur in Polen. 

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Studieren viele ausländische Studenten an der Universität Opole?

Zurzeit bilden die Auslandsstudenten fast 10 Prozent aller Studierenden. Aus geopolitischen Gründen bilden die Ukrainer die Mehrheit. Es gibt immer mehr Türken, Aserbaidschaner, Chinesen, aber auch Studenten aus Afghanistan, Indonesien oder Indien. Darüber hinaus besuchen uns ca. 200 Studenten jährlich im Rahmen unterschiedlicher Austauschprogramme. Sie kommen aus der Türkei, Spanien, Griechenland, Rumänien, Frankreich, Italien oder aus Taiwan oder Kasachstan. 

Wie variiert die Zahl der Studierenden aus dem Ausland? Gibt es vielleicht auch Studenten aus den deutschsprachigen Ländern? 

Die Anzahl der Studierenden, die sich für eine Studienrichtung in Englisch entscheiden – jedes Jahr werden es immer mehr – und die Zahl der Auslandstudenten, die zu uns im Rahmen unterschiedlicher Austauschprogrammen kommen – sei es für Studium, Praktika oder Sommerakademien – steigen von Jahr zu Jahr. Wir haben auch immer mehr Studenten aus Asien. Deutsche bilden noch Einzelfälle. Sie entscheiden sich für Europa Master oder solche Fachrichtungen, wie Paläobiologie, Biosystematik oder Geschichte Schlesiens. 

Hatten Sie die Möglichkeit die Studenten aus dem Ausland direkt zu fragen, wieso sie sich für das Studium in Polen entschieden haben?

Ich bin für die Entwicklung internationaler Studienprogramme an der gesamten Universität verantwortlich. Am Institut für Soziologie führe ich die Fachrichtung Intercultural Communication. Außerdem führe ich seit mehreren Jahren die Vorlesungen auf Englisch. So habe ich die Chance vieler unsererr Gäste aus dem Ausland persönlich kennenzulernen. Sie kommen nach Polen wegen des hervorragenden Verhältnisses der Qualität zum Preis. Viele Studenten entscheiden sich für ein Studium an der Universität Opole nach der Teilnahme an einem Austauschprogramm – weil ihnen die Kurse gefallen haben, sie einzelne Hochschullehrer gern gewonnen haben oder weil sie einfach die Atmosphäre der kleinen Universität und die schöne Stadt schätzen. 

Welche Vorteile bringen die ausländischen Studenten der Universität? Und was unternimmt sie, um die jungen Menschen zum Studieren zu ermuntern?

Ich werde die Frage am Beispiel der Studienrichtung Intercultural Communication beantworten, da sie all dies sehr gut porträtiert. Wenn wir in der Gruppe über den interkulturellen Dialog sprechen, über Probleme der ethnischen Minderheiten oder über Stereotypen und im Saal Vertreter unterschiedlicher Kulturen – der westlichen und östlichen – unterschiedlicher Religionen, die „Unseren“ und die „Fremden“ zusammensitzen, dann sehe ich, dass die Gruppe nicht nur ihr Wissen im Bereich des Fachbereichs gewinnt – sie wird selbst zum Untersuchungsgegenstand. Vielfältigkeit auf dem Campus ist ein Wert für sich, es handelt sich um Internationalisierung, die „zu Hause“ erfolgt. Wie nie zuvor werden unsere Studenten mit anderen Denkweisen, Weltanschauungen und Strategien von Problemlösungen konfrontiert. Dies geschieht nur, wenn die Studierenden aus unterschiedlichen Kulturen und Bildungssystemen zusammenkommen. Die Möglichkeit, die Vorlesungen in Englisch zu führen, also in der Sprache unseres Fachgebiets, in der wir auch Beiträge lesen und veröffentlichen, ist auch für die Hochschullehrer von Vorteil – unabhängig davon, was wir von der angelsächsischen Vorherrschaft denken. Die englische Sprache erleichtert auch die Zusammenarbeit. So können uns unsere Kollegen aus Europa und außerhalb des Kontinents ohne Probleme während der Vorlesungen besuchen und über ihre Forschungsvorschritte erzählen. Heutzutage, in Zeiten der Verfestigung der nationalen Identitäten und Teilungen auf die „Unseren“ und die „Fremden“, funktioniert die Universität als ein Ort, wo die „Fremden“ gezähmt werden. Dies betrifft vor allem die homogene Gesellschaft Polens. Unsere Studenten nehmen am Unterricht für Schüler teil; wir brechen zusammen Stereotypen, sprechen über Terrorismus, Religion, Verhältnis zu Frauen und auf einmal stellt sich heraus, dass polnische Schüler und ihre Lehrer zum ersten Mal mit einem Muslim gesprochen haben, der nicht nur nichts gegen sie hatte, sondern sie sogar mit seiner Toleranz eingeschüchtert hat. Die Universität steht für Verbreitung universeller, humanistischer Werte und Hand in Hand mit einer Gruppe fröhlicher Chinesen oder Iraner ist es einfacher dies zu verwirklichen. Außerdem sind die ausländischen Studenten oftmals hochmotiviert, sie haben viel in ihre Ausbildung investiert und dies setzt sich qualitativ auf die Arbeit, die während der Vorlesungen geleistet wird, um. 

Grundlage für unsere Internationalisierungsstrategie, die Ermunterung der Studenten, an die Universität Opole zu kommen, ist der ständige Ausbau der Studienrichtungen, die in Englisch gehalten werden und die Anpassung der Hochschule an die immer mehr vielfältige Studentenmenge. Wir werben für die Universität vor allem während der Austauschprogramme, wenn unsere Hochschullehrer sich nach Indonesien, China, Kasachstan oder Iran begeben und die Studenten aus Kambodscha oder Kirgisien im Rahmen von Erasmus+ unsere Universität besuchen. Die gute Marke von Universität Opole wirbt für sich während des Bildungsprozesses. Wir sind außerdem im Internet präsent und verbessern unser Angebot. In diesem Jahr startet das Programm Master of Liberal Arts, welches vom Ministerium finanziell unterstützt wird. Das bedeutet viele Vorteile für die Studierenden, darunter auch finanzielle. 

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