Heizen mit Kohle kann auch Öko sein: Elektrofilter die auf der Schlesischen Technischen Universität entworfen wurden, können die Verschmutzung bis zu 90% reduzieren.
Er sieht wie ein ganz bescheidenes Rohr aus und ist knapp ein Meter hoch – doch nach Angaben des Entwicklers könnte er eins der größten Probleme Polens lösen. Er ist zwar unauffällig, aber er kann die Luftschadstoffemission nach der Emissionsquelle um 50% bis auf 90% reduzieren – sagte gegenüber Rzeczpospolita, Dr Robert Kubica, der Entwickler des Elektrofilters. Der Brennstoff selbst ist nicht das Problem. Die Verbrennungstechnik ist hier wichtig – erklärt Kubica. Die Luftverschmutzung ist eines der größten Probleme Polens. Vor allem schlesische Gemeinden und Bewohner sind ihrer Wirkungen ausgesetzt.
Seit Ende der 90er sind Industriewerke (z.B. Kokereien und Industriehütten) nicht mehr die größten Umweltsünder, sondern Haushalte mit veralteten Kohlekesseln, in dem fast alles verbrannt wird. Die städtischen Selbstverwaltungen investieren hunderte von Millionen Zloty in Themomodernisierung, fördern den Austausch der alten auf neue Öko-Heizkessel, doch es ist immer noch zu wenig.
Der Elektrofilter erscheint hier als eine gute und vor allem billigere Alternative. Zusätzlich lässt er sich leicht montieren und ist mit einer Selbstreinigungsanlage ausgestattet. Bislang wurden ähnliche Geräte für Heizungsräume entwickelt. Der Elektrofilter der Technischen Universität wird wiederum an Schornsteinen angebracht und ist für die Besitzer von Kaminen und Kachelöfen vorgesehen.
Für den Markt ist der Elektrofilter ein langersehntes Produkt. In Polen gibt es 3,5 Mio. Kohlekessel, so ist der Bedarf und ein potenzieller Absatzmarkt groß – sagte der Geschäftsführer von Grupa CZH – Adam Gorszanów, gegenüber Rzeczpospolita. Die ersten Gemeinden haben sich bereits jetzt bereit erklärt, den Elektrofilter zu testen. Für die Testphase sind 50 Geräte vorgesehen. Wenn alles nach Plan läuft wird eine Serienproduktion aufgenommen.
Quelle: rp