Was hat Einfluss auf die Verdienste? Wo verdient man das Meiste? Eine Studie der Jobbörse pracuj.pl liefert Einblicke in die Gehälter der Arbeitnehmer an der Weichsel.
Regionale Unterschiede
Regionale Lohnunterschiede sind fast in jedem Land präsent, auch in Polen. Das merkt man auch anhand der Statistik, die von der Jobbörse pracuj.pl veröffentlicht wurde. Mit den höchsten Durschnittsgehalt kann sich die Woiwodschaft Masowien rühmen – 5.500 Zloty brutto. 4.900 Zloty brutto monatlich verdienen durchschnittlich Arbeitnehmer in Niederschlesien und 4.700 Zloty in Kleinpolen. Die relativ hohen Durschnittslöhne sind laut den Experten von pracuj.pl vor allem auf die gute wirtschaftliche Entwicklung in der jeweiligen Region zurückzuführen.
Nicht zu vergessen – in Masowien, Niederschlesien und Kleinpolen gehören zu den führenden Industrie- und Bürostandorten, die sich auch mit einer stark entwickelten Infrastruktur rühmen können. Eine tragende Rolle spielt hier auch das Humanpotenzial und dementsprechend auch Bildungseinrichtungen und Hochschulen, die in den Hauptstädten lokalisiert sind. Das alles zusammen macht diese Standorte ununterbrochen attraktiv für große Unternehmen, die den Arbeitnehmern hohe Gehälter, wie etwa in der IT-Branche, Finanzwesen oder Management bieten können.
Wenig zufrieden dürfen dagegen Arbeitnehmer in den Woiwodschaften Karpatenvorland, Podlachien, Heiligkreuz sowie Ermland-Masuren und Lublin sein. Der Durschnittslohn erreichte in diesen Regionen rund 3.700 Zloty brutto und war damit um ganze 1.800 Zloty niedriger als beispielsweise in Masowien.
Für solche gravierende Lohnunterschiede gibt es laut Artur Kobylinski, dem Analytiker von pracuj.pl einige Gründe. Dazu zählen – die wirtschaftliche Entwicklung der jeweiligen Region, die Qualifizierung der Arbeitnehmer, Fremdsprachenkenntnisse sowie die Einstellung der lokalen Behörden gegenüber Investoren. “In den Regionen, die neue Investitionen gewinnen konnten, wurden gewöhnlich gut bezahlte Arbeitsplätze geschafft. Genau so wichtig ist auch die Spezifik des Arbeitsmarkts in der jeweiligen Region – der Lohnanstieg wird hauptsächlich durch diese Wirtschaftszweige gefördert, die mit neuen Technologien und Finanzen in Verbindung stehen” – erklärt Kobylinski.
Löhne in den Hauptstädten der Woiwodschaften
Aus der Auswertung von pracuj.pl geht hervor, dass die höchsten Löhne unter den Woiwodschafts-Hauptstädten in Warschau gezahlt wurden (5.800 Zloty). Platz zwei ergatterte Breslau mit 5.100 Zloty und drei Krakau, wo Arbeitnehmer durchschnittlich 5.000 Zloty brutto verdienen konnten. Unter den Top-5 waren auch Danzig sowie Posen und Kattowitz vertreten.
Ganz anders ergeht es wiederum den Arbeitnehmern in Lublin, wo der Durchschnittslohn 3.800 Zloty brutto erreichte also um 2.000 Zloty weniger als in Warschau. Ein wenig mehr als in Lublin verdient man in Kielce, Białystok oder in Rzeszow.
Im Allgemeinen waren die Löhne in den östlichen Woiwodschaften Polens wesentlich niedriger als beispielsweise in den Westlichen sowie im zentralen Gebiet. Dies ist auch schwächere Wirtschaftsentwicklung dieser Städte zurückzuführen, die trotz neuer Investitionen weiter ihre Schwierigkeiten mit der Infrastruktur haben. Ein Problem stellt auch die Abwanderung der Arbeitskräfte dar. Diese wandern entweder in Ausland oder in größere Standorte in Zentrum oder im Westen Polens aus. Generell waren die Löhne in den Woiwodschafts-Hauptstädten die höchsten in der Region aber mit zwei Ausnahmen – Rzeszow und Olsztyn. Hier muss man aber anbringen, dass in beiden Fällen große Konzerne in anderen Städten in der jeweiligen Woiwodschaft lokalisiert sind.
Fremdsprachen vs. Löhne
Die Daten, die von pracuj.pl veröffentlicht wurden, bestätigen, dass was viele behaupten – mit Fremdsprachenkenntnissen kann man mehr verdienen. In Masowien, Niederschlesien, Kleinpolen, Pommern, Großpolen und Schlesien können Arbeitnehmer mit Fremdsprachenkenntnissen rund 30% mehr also um 1.500 – 1.600 Zloty verdienen.
Länderübergreifend ist laut dem Bericht die englische Sprache gefragt. An zweiter Stelle steht Deutsch, angesehen vor allem in den westlichen Woiwodschaften, die Kontakte zum deutschsprachigen Raum pflegen.
Die Daten, die in der Studie festgehalten wurden, sind Ergebnis einer Analyse von rund 360.000 Fragebogen, die zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2017 mithilfe der Seite gesammelt wurden.
Quelle: zarobki.pracuj.pl