Der britische Chemiekonzern INEOS verkauft seine norwegischen Aktiva in der Öl- und Gasförderung an den polnischen Gaskonzern PGNiG.
Laut Pressemitteilung umfasst die mit PGNiG Upstream Norway geschlossene Vereinbarung sämtliche Beteiligungen von INEOS E&P Norge an Öl- und Gasfeldern, entsprechenden Lizenzen, Förderanlagen und Pipelines auf dem Kontinentalschelf vor der norwegischen Küste sowie Anteile am Gasterminal Nyhamna. Der Kaufpreis beläuft sich auf insgesamt 615 Mio. USD. Der Deal bedarf noch der Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden und soll zum 1. Januar 2021 wirksam werden. PGNiG übernimmt alle 52 Beschäftigten von INEOS E&P Norge.
Die INEOS-Tochter fördert im Tagesdurchschnitt vor der norwegischen Küste etwa 33.000 Barrel Öläquivalent, wovon mehr als 90% auf Erdgas entfallen. PGNiG beziffert die übernommenen Vorkommen mit insgesamt bis zu 117 Mrd. Barrel Öläquivalent, womit sich die Gesamtreserven des Konzerns in der Region um 55% erhöhen. Die Gasproduktion von PGNiG Upstream Norway soll damit bis 2027 ein jährliches Volumen von etwa 4 Mrd. m³ erreichen.
Das vor der norwegischen Küste geförderte Erdgas wird ab dem kommenden Jahr über die neue Offshore-Leitung Baltic Pipe via Dänemark nach Polen transportiert. Entsprechend hebt PGNiG die strategische Bedeutung des Deals mit INEOS für die Sicherheit und die Diversifizierung der Gasversorgung Polens hervor.
Für INEOS bedeutet der Verkauf der Aktiva eine weitere Optimierung des Portfolios im Öl- und Gassektor, zudem werden Mittel für Investitionen in andere Geschäftsbereiche frei.