Die polnische Eisenbahn-Infrastrukturgesellschaft PKP PLK hat am Dienstag (7. Juli) mit dem Baukonzern Budimex den Vertrag für das Großprojekt zum Umbau des Warschauer Westbahnhofs (Warszawa Zachodnia) unterzeichnet.
Laut Pressemitteilung von PLK belaufen sich die Investitionen in das Projekt auf mehr als 1,9 Mrd. PLN (425 Mio. EUR) netto. In einem Bieterverfahren für den Großauftrag hatte sich Budimex im Frühjahr gegen die Konkurrenten Torpol, Strabag und Intercor durchgesetzt.
PLK-Chef Ireneusz Merchel erklärte in der Aussendung: „Der umgebaute Bahnhof Warszawa Zachodnia wird der modernste Bahnhof Polens. Tausende Fahrgäste im Regional- und Fernverkehr werden von attraktiven Verbindungen und einer effizienten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr profitieren. Warszawa Zachodnia wird an die Bedürfnisse aller Fahrgäste angepasst. Mit den neuen Möglichkeiten wird die Bahn im Verkehrssystem von Warschau, der Wojewodschaft Masowien und ganz Polens eine größere Rolle spielen.“
Der Warschauer Westbahnhof ist nach PLK-Angaben der verkehrsreichste Eisenbahnknoten Polens und wird täglich von durchschnittlich 1.000 Zügen passiert. Im Rahmen des Umbaus werden die Bahnsteige mit Aufzügen und Rolltreppen ausgestattet und erhalten Überdachungen, außerdem entsteht ein neuer Bahnsteig auf der Nordseite des Bahnhofs. Zudem wird ein Tunnel errichtet, in dem in einem weiteren Projektabschnitt die Gleise für die geplante Straßenbahnlinie nach Wilanów verlegt werden.
Der Hauptteil der Arbeiten entfällt allerdings auf die Gleisanlagen, da das Projekt zugleich den Startschuss zur Sanierung der Bahntrasse durch das Warschauer Stadtzentrum (linia średnicowa) darstellt. Am Westbahnhof werden dabei 30 km Gleis, 130 Weichen und die Fahrleitungen umgebaut und erneuert, um die Überfahrt vom Eisenbahn-Nordring (linia obwodowa) auf die Linie 8 nach Radom sowie Direktverbindungen von Piaseczno nach Legionowo und von Legionowo zum Chopin-Flughafen zu ermöglichen.
Der Beginn der Bauarbeiten ist noch in dieser Woche vorgesehen. Mit dem Abschluss des Umbaus wird bis 2023 gerechnet.