Der Unterhaltungselektronik-Hersteller TechniSat hat beschlossen, sein Werk in Schöneck in Ostdeutschland zu schließen. Die Produktion zieht nach Polen um, genauer gesagt nach Schimmelwitz / Siemianice bei Obernigk / Oborniki Śląskie nördlich von Breslau / Wrocław. Für rund 70 Beschäftigte bedeutet die Entscheidung den Verlust ihrer Arbeitsplätze, was bei den lokalen Behörden in Deutschland für Unruhe sorgt.
TechniSat begründet den Schritt mit steigenden Energie- und Lohnkosten sowie wachsender Bürokratie in Deutschland. Geschäftsführer Stefan Kön betonte: „Das macht es mittelständischen Unternehmen extrem schwer, die Rentabilität von Produktionsstandorten in diesem Land zu sichern.“
Er verwies außerdem auf das veränderte Konsumverhalten: “Viele Käufer achten stärker auf den Preis als auf das Label „Made in Germany“.
Ein genaues Datum für die Schließung hat TechniSat bisher nicht genannt.
Produktion künftig in Niederschlesien gebündelt
Künftig bildet das Werk in Schimmelwitz / Siemianice bei Breslau / Wrocław das Produktionszentrum des Unternehmens. Geschäftsführer Stefan Kön kündigte an, dass die polnische Fabrik erweitert werde. Dadurch will TechniSat flexibler agieren, Lieferzeiten verkürzen und die operative Effizienz steigern, um Kundenbedürfnisse schneller zu erfüllen.
Die polnische Niederlassung ist bereits heute das größte Werk der gesamten TechniSat-Gruppe und verfügt über langjährige Erfahrung in der Elektronikproduktion. Genau dort plant das Unternehmen, seine Fertigung in den kommenden Jahren zu konzentrieren.
Die Entscheidung folgt einem breiteren Trend. Immer mehr Industriebetriebe verlagern ihre Standorte nach Mittel- und Osteuropa, wo die Betriebskosten niedriger sind und der Zugang zu qualifizierten Fachkräften wächst.
Quelle: investmap
Foto: Facebook/@TechniSat Polska
