Ob in der Hauptstadt oder auf dem Lande, romantisch und wild oder nach der französischen Art, historisch oder modern – sie sind wunderschön. Begeben Sie sich mit uns auf einen Spaziergang durch die zehn interessantesten Gärten Polens.
Landschaftspark Arkadia
Landschaftspark Arkadia, Foto: I, FxJ [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC BY-SA 2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons
Gelegen zwischen Łowicz und Nieborów in der Zeitspanne von 1778 bis 1785, bildet der Garten Arkadia ein Kunstwerk der Herzogin Helena Radziwiłł. Dank dem Hauptausführer Szymon Bogumił Zug floss viel Sentimentales in den Garten hinein. Danach vollbrachte der Romantiker Henryk Ittar das Werk. Der Arkadia Garten wurde hauptsächlich im englischen Stil gehalten und beträgt einen Umfang von 15 ha. In der Parkanlage befindet sich ein künstlicher See mit zwei Inseln sowie ein offener Wiesenbereich. Zahlreiche Pfade führen durch die unterschiedlichen Gartenteile und ein Spaziergang durch die Hauptallee bietet einen Ausblick auf unterschiedliche Landschaften, die gegensätzliche Gefühle auslösen sollen. Einer der wichtigsten Parkstaffagen bildet der 1783 im klassizistischen Stil errichtete Tempel der Diana, in dem die von Helena Radziwiłł gesammelten Kunstwerke aus der Antike zu bewundern sind. Seit 1945 ist die Parkanlage öffentlich zugänglich.
Parkanlage um den Branicki-Palast in Białystok
Parkanlage um den Branicki-Palast in Białystok, Foto: Pisces.art (Own work) [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons
Die Schloss- und Parkanlage werden nicht um sonst als polnisches Versailles bezeichnet. Der Park zählt 9 ha und wurde im 18. Jahrhundert gegründet. Wegen der unterschiedlichen Struktur des Geländes wurde er auf zwei Terrassen errichtet. Der obere Teil umgibt den Palast und ist im französischen Stil gehalten. Mit zahlreichen Gartenlauben, Pavillons und Promenaden entspricht der untere Teil dem englischen Konzept. Hier funktionierten auch ein Theater und ein Tiergarten. Nach der Rekonstruktion in den Jahren 1945-1962 können wir nur erahnen, wie prachtvoll die Gartenanlage früher war.
Schlosspark Wilanów
Schlosspark Wilanów
Der im 17. Jahrhundert im Auftrag von Jan III. Sobieski erbaute Palast ist ein weiterer Kandidat für die Bezeichnung „polnisches Versailles“. In derselben Zeit entstand auch die Parkanlage. Auf 45 ha in Warschau ist die königliche Leidenschaft für Italien noch bis heute spürbar. Der zentrale Teil des Gartens verbindet Elemente aus der Antike, Renaissance und dem Barock. Die zwei Terrassen trennt eine Mauer und verbindet eine Steintreppe, die mit Skulpturen der vier Liebesphasen geschmückt ist – die Allegorie der Furcht, des Kusses, der Gleichgültigkeit und des Zanks. Zur Parkanlage gehört auch der englische und chinesische Garten, die erst später errichtet worden sind.
Der Łazienki-Park
Palast auf dem Wasser
Somit kommen wir zur größten Parkanlage Warschaus (80 ha) – dem Łazienki-Park, der sich im südlichen Teil des Warschauer Königswegs befindet. Die Gartenanlage wurde im Barockstil im 17. Jahrhundert von Tylman van Gameren errichtet. Dem Namen verdankt der Park einem Badepavillon, der damals funktionierte. Für die Gestaltung des klassizistischen Gartenteils ist der polnische König Stanislaw II. August verantwortlich. Wichtige Elemente bilden die Chinesische Allee und der Romantische Garten. Die bedeutendsten Gebäude befinden sich in der Nähe des Palastes auf dem Wasser. Die Parkanlage ist auch für das Fryderyk-Chopin-Denkmal bekannt.
Garten der Universitätsbibliothek in Warschau
Garten der Universitätsbibliothek in Warschau, Foto: Bartosz MORĄG (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
In der polnischen Hauptstadt befindet sich ein außerordentlicher Garten, der auf dem Dach der Bibliothek der Warschauer Universität errichtet worden ist. Das neue Bibliotheksgebäude, beendet 1999, bietet nicht nur eine entspannte Arbeit in den Innenräumen, sondern auch Entspannung auf dem Dach. Bunte Blumen und der Blick auf die Stadt und die Weichsel machen aus diesem Garten einen Ort, der nicht bei den Studenten beliebt ist.
Parkanlage um Schloss Łańcut
Parkanlage um Schloss Łańcut, Foto: Lestat (Jan Mehlich) (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons
Die heutige Form hat die Parkanlage vor allem der Herzogin Izabela Lubomirska zu verdanken, die sich für den Ausbau des Schlossgartens einsetzte. Er zählt 36 ha und setzt sich aus einem inneren und äußeren Teil zusammen. Das ehemalige Hofleben konzentrierte sich vor allem im Italienischen Garten, wo gefeiert wurde. Im Kanal konnte man hingegen in Gondeln aus Venedig eine geruhsame Fahrt unternehmen. Heute verleihen dem Garten Geranien und Skulpturen eine romantische Atmosphäre.
Die Thematischen Gärten Hortulus
Die Thematischen Gärten Hortulus, Foto: Hortulus (Praca własna) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], Wikimedia Commons
Diese Parkanlage entzückt durch ihre Vielfalt. In Dobrzyca in der Woiwodschaft Westpommern können die Besucher zwischen 28 unterschiedlichen Gärten wählen. Zusammen bilden sie die interessante Parkanlage Hortulus, die 1992 errichtet wurde und bis heute ausgebaut wird. Wir finden hier Gärten, die von der Landschaft abgeleitet worden sind – eben den Wald- oder ein Felsengarten. Danach kommen ein japanischer, französischer, mediterraner, englischer Garten und einer der im Stil von Antonio Gaudi errichtet worden ist. Sehr interessant sind die sog. Sinnesgärten: die Farbe-Licht-Schatten-, die Duft-Aroma- oder die Rauschen-Stille-Gärten. Nur zwei Kilometer von dem Gartenkomplex entfernt liegt Hortulus Spectabilis, wo man in einem gigantischen Labyrinth irren kann, bis man schließlich den 20 Meter hohen DNA-förmigen Turm findet. Bei schönem Wetter kann man von oben sogar die Ostsee erblicken.
Japanischer Garten in Breslau
Japanischer Garten in Breslau, Foto: User: (WT-shared) Iza 1986 z wts wikivoyage (Praca własna) [Public domain], Wikimedia Commons
Der Garten wurde nach den Farben der polnischen und japanischen Fahne benannt – Hakkoen bedeutet nämlich weiß-rot. Fans der Kultur des Fernen Ostens können sie hier in vollen Zügen genießen. In den Teich fließen zwei Kaskaden hinein – eine männliche und eine weibliche. Im südlichen Teil des Gartens befindet sich der Teehaus Azumaya, wo man sich in Ruhe entspannen kann.
Arboretum in Bolestraszyce
Arboretum in Bolestraszyce, Foto: Kroton [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Auch hier spielen die Sinne eine wichtige Rolle, obwohl die Gartenanlage für Behinderte Personen angepasst ist. Neben raren Baumarten befinden sich hier stimmungsvolle Teiche und Felsengärten. Das Arboretum ist ein wichtiges Natur-, Kultur- und Bildungsobjekt.
Gartenanlage Frank-Raj
Gartenanlage Frank-Raj, Foto: ryszardwojdowski (Praca własna) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], Wikimedia Commons
Es ist ein Paradies für alle, die nicht in der Lage sind, die schönsten Gärten Polens zu besichtigen. In einer kleinen Ortschaft in der Woiwodschaft Pommern finden wir sie alle in Miniformat. Wer auf eine Reise durch verschiedene Epochen und Stile bereit ist, ist hier genau richtig.