Das Coronavirus führt in diesen Tagen auch in Polen mit bislang nur sechs bestätigten Erkrankungsfällen zu Verunsicherung in der Bevölkerung und einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln.
Unterdessen hat die Umweltkommission des polnischen Senats auf ein anderes Problem hingewiesen, das Polen noch immer jeden Winter fest im Griff hat – und jedes Jahr 19.000-22.000 Menschen das Leben kostet: Smog, hervorgerufen vor allem durch die Verbrennung niederwertiger Brennstoffe in veralteten Öfen. Die externen Gesundheitskosten der Luftverschmutzung belaufen sich in Polen demnach auf 13–30 Mrd. EUR bzw. 300-800 EUR pro Kopf. Die Regierung will in den nächsten zehn Jahren nun 100 Mrd. PLN (23 Mrd. EUR) ausgeben, um das Problem in den Griff zu bekommen, unter anderem mit dem Programm „Czyste Powietrze“ (Saubere Luft), das strengere Normen für Festbrennstoffkessel, Qualitätsnormen für Brennstoffe und finanzielle Unterstützung für den Austausch von Öfen und für Maßnahmen zur Wärmedämmung vorsieht.
Laut Umweltfonds NFOŚiGW wurden bis Ende Februar im Rahmen des Programms bereits 70.000 Förderverträge zum Austausch von Öfen mit einem Gesamtwert von rund 1,3 Mrd. PLN (300 Mio. EUR) unterzeichnet.