Familienunternehmen an der Weichsel bewerten ihre ökonomische Lage besser als vor einem Jahr. Das spiegelt sich auch in den Investitionen wieder.
Zwar bewerten polnische Familienunternehmen ihre Lage schlechter als andere Familienunternehmen in ganz Europa, doch mehr als die Hälfte (56%) spricht von einer guten ökonomischen Lage ihres Betriebs. Vor einem Jahr waren es noch 47% – das geht aus dem Family Business Barometer, das von KPMG, dem Europäischen Verband der Familienunternehmen (EFB) und der Initiative der Familienunternehmen (poln. Inicjatywa Firm Rodzinnych) veröffentlicht wurde, hervor.
42% der Umfrageteilnehmer hat innerhalb des vergangenen Jahres höhere Einnahmen verbucht. Dies hatte wiederum Einfluss auf die steigende Beschäftigung in den Betrieben. 29% (+12% im Vergleich zum Vorjahr) der Familienunternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, konnten innerhalb der letzten 12 Monate neue Arbeitskräfte einstellen. Für Familienunternehmen in Polen ist das Anwerben neuer, junger und talentierter Fachkräfte eine Priorität. Das bestätigten 26% der Befragten.
Kein Wunder, dass unter den drei größten Herausforderungen mit denen man sich messen muss, sich gleich zwei auf die Mitarbeiter beziehen. Für die Hälfte der Familienbetriebe stellen die steigenden Arbeitskosten eine Herausforderung dar. 29% der Befragten nannte wiederum die Personalbeschaffung als schwierig. Für 32% stellt die instabile politische Lage eine schwierige Aufgabe dar.
Eine hochqualifizierte und gute Belegschaft zusammen mit einem stabilen politisch-wirtschaftlichen Umfeld sind notwendig, damit die Familienunternehmen aus Polen ihren für die kommenden zwei Jahren gesetzten Zielen, gerecht werden. Für die Hälfte der Unternehmer ist das eine höhere Profitabilität und bedeutet höhere Einnahmen. Jedes fünfte Unternehmen möchte in diesem Zeitraum neue, ausländische Märkte erobern und neue Leistungen anbieten. Bereits im Vergleich zum vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Familienunternehmen, die ihre Geschäfte im Ausland betreiben um 5%, d.h. auf 39%.
Neue Ziele erfordern auch Investitionen. 59% der Umfrageteilnehmer deklarierte Investitionspläne für die nahe Zukunft. Im Vergleich zu Europa, wo der Durchschnitt bei 73% liegt, ist es jedoch eher wenig. Experten von KPMG weisen auch darauf hin, dass polnische Betriebe zu wenig in neue Technologien sowie in die Internationalisierung ihrer Unternehmen investieren wollen.
Das Barometer zeichnet wieder einmal die Diskrepanz in Hinblick auf die Steigerung der Innovation ihrer Unternehmen. Für 25% der Umfragebeteiligten aus ganz Europa ist dies von hoher Priorität. In Polen erreicht dieser Satz gerade mal 14%. Polnische Familienunternehmen legen ihre Hoffnungen nicht in die Schulungen der Mitarbeiter (für 8% ist das Erstrangig), wobei auch unter anderen europäischen Firmen, dies weiter hinten auf der Liste steht (nur für 14% der Befragten hat dies Vorrang).
Polnische Unternehmen deklarieren auch seltener die Absicht ihr Familienunternehmen an Personen zu übergeben, die außerhalb des Familienkreises kommen.
Quelle: rp